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Betriebswirt Gehalt aktuell 2024: Was verdient ein Betriebswirt netto?

Betriebswirte gehören zu den bestbezahlten Berufen in Deutschland. Mehr als jeder Vierte erhält ein Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von 6.750 Euro, nur 25 Prozent verdienen weniger als 4.468 Euro. Erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.

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Einkommen Bild: Adobe Stock /

Betriebswirte verdienen in Deutschland im Mittel rund 5.876 Euro, wie aus Daten der Bundesagentur für Arbeit auf Basis der Sozialversicherungsmeldungen hervorgeht. Die Daten beziehen sich auf den sogenannten Median, der angibt, zu welchem Betrag es genauso viele höhere wie niedrigere Einkommen gibt.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Betriebswirte weniger als 4.468 Euro, mehr als ein Viertel dagegen über 6.750 Euro, der zum Zeitpunkt der Erhebung geltenden Beitragsbemessungsgrenze.

Das verdienen Betriebswirte mit Berufsausbildung statt Studium?

Betriebswirte, die statt als Spezialisten von ihren Arbeitgebern als Experten eingestuft werden, verdienen in den meisten Fällen mehr als 6.750 Euro. Damit liegt ihr Gehalt dem Ihrer Kolleginnen und Kollegen, die als Spezialisten bei der Sozialversicherung angemeldet sind. Deren Medianeinkommen liegt nämlich wie im ersten Abschnitt bereits beschrieben bei 5.876 Euro.

Wie viele Betriebswirte gibt es in Deutschland?

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 289.415 Menschen in Vollzeit als angestellte Betriebswirte tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Neben den Betriebswirten mit Spezialisten-Niveau, wie es bei der Bundesagentur für Arbeit heißt, gibt es aber auch 191.942 Beschäftigte, die in der Statistik als Experten geführt werden, also im Regelfall eine Führungsposition übernehmen.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.

Was verdienen junge Betriebswirte?

Nur 1 Prozent der Beschäftigten sind weniger als 25 Jahre alt, was angesichts des hohen Anforderungsniveaus allerdings auch keine Überraschung ist. Das entspricht insgesamt 2.942 Beschäftigten. Diese verdienen 3.626 Euro und damit 2.250 Euro weniger als der Median über alle Altersgruppen hinweg.
Für die 229.861 Betriebswirte von 25 bis unter 55 Jahren (79 Prozent) liegt der Einkommens-Median bei 5.738 Euro und damit 2.112 Euro höher als bei ihren jüngeren Kollegen und Kolleginnen.
Die 56.612 Beschäftigten ab 55 Jahren erhalten noch mehr Geld, nämlich 6.614 Euro. Sie stellen 20 Prozent aller Beschäftigten.

Warum verdienen Betriebswirte so viel?

Wie bei fast jedem Markt üblich, unterliegt der Arbeitsmarkt auch den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Natürlich funktioniert ein Arbeitsmarkt anders als ein Aktien- oder Kryptowährungsmarkt, nicht zuletzt weil es hier um Menschen geht. Auch hier gelten aber die grundlegenden Zusammenhänge.
Berufe mit hohen Qualifikationsanforderungen sind deshalb meistens lukrativer. Dazu zählen auch Betriebswirte, die von der Bundesagentur für Arbeit als Spezialisten eingestuft werden.

Was verdienen Betriebswirte netto im Monat?

Ein Betriebswirt ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 3.557 Euro netto im Monat. Rund 39,5 Prozent seines Einkommens von 5.876 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 1.234 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 1.085 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.

Wo verdienen Betriebswirte am meisten?

Das Gehalt von Betriebswirten unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch ist es in Baden-Württemberg mit 6.552 Euro, besonders niedrig in Mecklenburg-Vorpommern mit 4.426 Euro.

Region∅ Einkommen (Median)Beschäftigte (Vollzeit)
Schleswig-Holstein5.474 €5.584
Hamburg5.966 €13.630
Niedersachsen5.520 €19.514
Bremen5.872 €2.949
Nordrhein-Westfalen5.747 €51.254
Hessen6.097 €26.299
Rheinland-Pfalz5.530 €7.231
Baden-Württemberg6.552 €52.579
Bayern6.332 €60.268
Saarland5.415 €2.032
Berlin5.351 €19.866
Brandenburg4.764 €5.016
Mecklenburg-Vorpommern4.426 €2.683
Sachsen4.806 €12.178
Sachsen-Anhalt4.503 €3.942
Thüringen4.686 €4.374
Ostdeutschland4.958 €48.059
Westdeutschland6.074 €241.340
Deutschland5.876 €289.415

Was verdienen Betriebswirte in München und anderen Großstädten?

Auch bei den Städten gibt es Unterschiede im Gehalt. Besonders hoch ist das Mediangehalt in Stuttgart mit 6.935 Euro, besonders niedrig in Bremen mit 4.784 Euro. Die Lebenshaltungskosten bleiben dabei aber unberücksichtigt, sodass die Kaufkraft auch in einem Ort mit niedrigerem Medianentgelt höher sein kann.

Stadt∅ Einkommen (Median)Beschäftigte (Vollzeit)
Hamburg5.966 €13.630
Bremen5.872 €2.949
Berlin5.351 €19.866
Dresden5.031 €3.204
Düsseldorf5.936 €5.509
Dortmund6.142 €1.903
Essen5.948 €3.064
Frankfurt am Main6.535 €9.794
Nürnberg6.460 €4.320
Hannover5.842 €3.681
Köln5.587 €6.898
Leipzig4.784 €3.450
München6.362 €15.184
Stuttgart6.935 €7.690

Wie werden die Daten für das Einkommen von Betriebswirten erhoben?

Die Angaben zu den Entgeltsummen und zur Zahl der Beschäftigten stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Diese entnimmt die Zahlen den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Damit sind die Einkommen von Selbstständigen oder Beamten nicht erfasst, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze und wie hoch ist sie?

Die Beitragsbemessungsgrenze ist eine Obergrenze für die Berechnung der Beiträge zu den Sozialversicherungen. Auf Einkommen oberhalb dieser Grenze müssen keine Beiträge gezahlt werden.
Aktuell liegt die Beitragsbemessungsgrenze in Ostdeutschland bei rund 6.750 Euro, in Westdeutschland bei rund 7.050 Euro. Wer etwa im holsteinischen Winseldorf wohnt und 12.000 Euro verdient, zahlt trotzdem nur auf die 7.050 Euro bis zur westdeutschen Beitragsbemessunsgranze Sozialversicherungsbeiträge. Außerdem kann in die private Krankenversicherung gewechselt werden.
Da die von uns verwendeten Daten auf den Sozialversicherungsmeldungen basieren, werden Personen mit einem Einkommen oberhalb der Beitragsgemessungsgrenzen mit dem Maximalbetrag erfasst, also 6.750 Euro in den ostdeutschen und 7.050 Euro in den westdeutschen Ländern.
Bei den gesamtdeutschen Daten wurde die niedrigere Grenze verwendet, also 6.750 Euro. Verdienen mehr als 50 Prozent der Vollzeit-Angestellten mehr als diesen Betrag, können wir keinen genauen Median angeben und begnügen uns mit der Information, dass die Mehrheit der Beschäftigten mehr als 6.750 Euro verdient.

Betriebswirt Gehalt: Fazit zum Einkommen

Betriebswirte gehören zu den Berufen mit besonders hohen Einkommen. Mehr als jeder vierte Betriebswirt verdient mehr als 6.750 Euro, das Median-Einkommen liegt bei 5.876 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 10.01.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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roj/news.de

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