Altenpfleger gelten oft als Niedriglohnberuf. Mit einem mittleren Einkommen von 3.611 Euro gehören Sie allerdings objektiv gesehen nicht zu den besonders schlecht bezahlten Einkommensgruppen. Lesen Sie die Hintergründe!
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Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Altenpfleger in Deutschland im Mittel 3.611 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Altenpfleger in Deutschland mehr als 3.611 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Wer als Altenpfleger weniger als 3.219 Euro verdient, gehört zu dem Viertel mit dem niedrigsten Gehalt. Um in diesem Beruf dagegen dem reichsten Viertel zu anzugehören, ist ein Bruttoeinkommen von mehr als 4.037 Euro nötig.
Wie können Altenpfleger ihr Gehalt steigern?
Führungskräfte werden im Regelfall besser bezahlt. Denn sie tragen mehr Verantwortung und die Voraussetzungen sind oft höher. Wer statt als Fachkraft von der Bundesagentur für Arbeit als Experte eingruppiert wird, verdient 2.147 Euro mehr.
Daneben gibt es in dem Berufsfeld auch an- und ungelernte Beschäftigte, die in der Statistik als Helfer bezeichnet werden. Bei Altenpflegern lag das Gehalt von Helfern bei 2.635 Euro und damit um 976 Euro niedriger als das von Fachkräften.
Wie viele Altenpfleger gibt es in Deutschland?
Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 136.170 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Altenpfleger, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Als Führungskräfte arbeiten in diesem Bereich weitere 5.519 Vollzeitbeschäftigte.
Daneben gibt es in dem Berufsfeld weitere 84.558 Helfer.
Was verdienen junge Altenpfleger?
Nur 8 Prozent der Beschäftigten sind weniger als 25 Jahre alt. Das entspricht insgesamt 11.509 Beschäftigten. Diese verdienen 3.426 Euro und damit 185 Euro weniger als der Median über alle Altersgruppen hinweg.
Die Mehrheit der Altenpfleger ist 25 bis unter 55 Jahre alt, nämlich 100.763 von 136.170 Vollzeitbeschäftigten und damit 74 Prozent. Sie verdienen im Mittel 3.620 Euro.
Die 23.898 Beschäftigten ab 55 Jahren erhalten noch mehr Geld, nämlich 3.744 Euro. Sie stellen 18 Prozent aller Beschäftigten.
Warum verdienen Altenpfleger so wenig?
Auch wenn viele Menschen das vermuten, gehören Altenpfleger nicht zu den Berufen mit besonders niedrigen Gehältern. Das mittlere Einkommen von 3.611 Euro liegt über dem vieler anderer Berufe.
Was verdienen Altenpfleger netto im Monat?
Ein Altenpfleger ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.378 Euro netto im Monat. Rund 34,1 Prozent seines Einkommens von 3.611 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 758 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 475 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Wo verdienen Altenpfleger am meisten?
Das Gehalt von Altenpflegern unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch ist es in Baden-Württemberg mit 3.807 Euro, besonders niedrig in Sachsen-Anhalt mit 3.259 Euro.
| Region | ∅ Einkommen (Median) | Beschäftigte (Vollzeit) |
|---|---|---|
| Schleswig-Holstein | 3.578 € | 4.452 |
| Hamburg | 3.685 € | 3.254 |
| Niedersachsen | 3.539 € | 12.880 |
| Bremen | 3.683 € | 832 |
| Nordrhein-Westfalen | 3.645 € | 35.305 |
| Hessen | 3.608 € | 9.105 |
| Rheinland-Pfalz | 3.585 € | 6.484 |
| Baden-Württemberg | 3.807 € | 17.495 |
| Bayern | 3.731 € | 18.389 |
| Saarland | 3.590 € | 2.249 |
| Berlin | 3.735 € | 5.356 |
| Brandenburg | 3.411 € | 3.221 |
| Mecklenburg-Vorpommern | 3.377 € | 2.685 |
| Sachsen | 3.288 € | 6.240 |
| Sachsen-Anhalt | 3.259 € | 4.308 |
| Thüringen | 3.425 € | 3.908 |
| Ostdeutschland | 3.415 € | 25.718 |
| Westdeutschland | 3.659 € | 110.445 |
| Deutschland | 3.611 € | 136.170 |
In welcher Stadt verdienen Altenpfleger am meisten?
Auch bei den Städten gibt es Unterschiede im Gehalt. Besonders hoch ist das Mediangehalt in München mit 4.080 Euro, besonders niedrig in Bremen mit 3.309 Euro. Die Lebenshaltungskosten bleiben dabei aber unberücksichtigt, sodass die Kaufkraft auch in einem Ort mit niedrigerem Medianentgelt höher sein kann.
| Stadt | ∅ Einkommen (Median) | Beschäftigte (Vollzeit) |
|---|---|---|
| Hamburg | 3.685 € | 3.254 |
| Bremen | 3.683 € | 832 |
| Berlin | 3.735 € | 5.356 |
| Dresden | 3.309 € | 852 |
| Düsseldorf | 3.750 € | 1.429 |
| Dortmund | 3.628 € | 1.656 |
| Essen | 3.718 € | 1.811 |
| Frankfurt am Main | 3.794 € | 1.084 |
| Nürnberg | 3.827 € | 1.067 |
| Hannover | 3.673 € | 1.698 |
| Köln | 3.794 € | 1.705 |
| Leipzig | 3.345 € | 1.146 |
| München | 4.080 € | 1.775 |
| Stuttgart | 3.983 € | 1.876 |
Wie wurde die Lohn-Statistik für Altenpflegern erstellt?
Die Zahlen zu den Entgelten und zur Beschäftigtenzahl beruhen auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Deshalb fehlen die Verdienste von Selbstständigen und Beamten in den vorhandenen Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Altenpfleger Gehalt: Fazit zum Einkommen
Nur scheinbar gehören Altenpfleger zu den Berufen mit eher niedrigem Einkommen. Ihr mittleres Gehalt liegt aktuell bei 3.611 Euro. Wie in allen Berufen lässt sich das Gehalt steigern, wenn Führungsaufgaben übernommen werden.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 19.12.2023 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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roj/news.de