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Heiz-Hammer in Deutschland: Habeck offenbart Zahlen! So teuer wird's für Hausbesitzer und Mieter

Ob das umstrittene Heizungsgesetz noch vor der Sommerpause verabschiedet wird, ist fraglich. Die FDP blockiert das Gesetz. Nun legte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die genauen Kosten für den Heizungsaustausch vor. Das droht Hausbesitzern.

Robert Habeck offenbart Kosten der Wärmewende. (Foto) Suche
Robert Habeck offenbart Kosten der Wärmewende. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Seit Wochen ringt die Ampel-Koalition um das umstrittene Heizungsgesetz. Der Entwurf sieht vor, dass von Anfang 2024 an möglichst jede neueingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Der Umstieg soll durch eine staatliche Förderung sozial abgefedert werden, außerdem soll es Übergangsfristen und Härtefallregelungen geben. Doch die FDP fordert grundsätzliche Nachbesserungen und hat bislang verhindert, dass der Gesetzentwurf zum Heizungstausch im Bundestag behandelt wird. Erst kürzlich drohte die FDP sogar mit Blockade und forderte vom Bundeswirtschaftsminister Antworten auch einen dicken Fragenkatalog. Nun hat Robert Habeck geantwortet und offenbart, welche Kosten auf Mieter und Hausbesitzer zukommen könnten.

Heiz-Hammer in Deutschland: Robert Habeck offenbart die Kosten der Wärmewende

Zwei von drei Menschen in Deutschland sorgen sich, dass die geplanten Maßnahmen zu klimaschonendem Heizen sie finanziell überfordern - 67 Prozent äußerten sich in einer Umfrage von Infratest Dimap für den ARD-"Deutschlandtrend" entsprechend. In dem Fragenkatalog der FDP sollte das Wirtschaftsministerium auch aktuelle Durchschnittspreise etwa für Luft-, Wasser- und Erdwärmepumpen nennen - die in der Anschaffung bisher deutlich teurer sind als Gas- oder Ölheizungen.

Das Ministerium betonte in seiner Antwort, neben den Investitionskosten müssten auch die Betriebskosten der verschiedenen Heizungstechnologien berücksichtigt werden. "Insbesondere bei Wärmepumpen übersteigen die Einsparungen bei den Betriebskosten gegenüber den Betriebskosten für eine Gasheizung über einen Zeitraum von 18 Jahren deutlich die Mehrkosten bei der Anschaffung."

Bis zu 79 Cent pro Quadratmeter mehr! So teuer könnte das Heizungsgesetz für Mieter und Hausbesitzer werden

Konkret bemisst das Wirtschaftsministerium je nach Sanierungsstand bei einem Einfamilienhaus die Preise für Kauf und Einbau einer Wärmepumpe (Luft/Wasser) auf 22.420 Euro bis 45.920 Euro. Bei einem Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen werden die Kosten für eine Wärmepumpe auf 38.680 Euro bis 78.080 Euro taxiert.

Thema im Antwortenkatalog ist auch, welche Folgen eine neue, klimafreundlichere Heizung über die Modernisierungsumlage für Mieter haben könnte. Das Ministerium antwortete, die Umstellung auf eine Wärmepumpe etwa führe in einem unsanierten Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen je 83 Quadratmeter zu insgesamt 78.080 Euro Investitionskosten für den Eigentümer. Das könnte zu einer Umlage von 79 Cent pro Monat pro Quadratmeter führen, also einer Mieterhöhung von etwas mehr als 65 Euro pro Monat. Allerdings könne ein großer Teil der Modernisierungsumlage durch niedrigere Betriebskosten kompensiert werden, so das Ministerium. "Mit Inanspruchnahme einer Förderung könnte die Warmmiete aufgrund deutlich niedrigerer Betriebskosten sogar sinken." Generell hieß es, die über die Modernisierungsumlage umlegbaren Kosten unterschieden sich je nach der aus der Palette an unterschiedlichen technologischen Optionen gewählten Lösung für das Heizen mit erneuerbaren Energien.

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/news.de/dpa

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