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Streik bei Eurowings heute: Zahlreiche Flugausfälle in Köln und Düsseldorf wegen Pilotenstreik

Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen am Donnerstag ganztägig streiken. Dazu hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit nach gescheiterten Tarifverhandlungen aufgerufen. Einigen Twitter-Nutzern gefällt das gar nicht.

Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen am Donnerstag, 6. Oktober, die Piloten streiken. (Foto) Suche
Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen am Donnerstag, 6. Oktober, die Piloten streiken. Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Es droht neuer Ärger für Reisende: Bereits im Sommer kam es unter anderem wegen Streiks bei der Lufthansa zu Chaos an deutschen Flughäfen. Und am 2. September gab es erneut eine ganztägigen Arbeitsniederlegung der Piloten. Nun hat im Streit über die Arbeitsbedingungen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zu einem ganztägigen Streik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings aufgerufen. Dieser soll am heutigen Donnerstag erfolgen.

Zahlreiche Flugausfälle in Köln und Düsseldorf wegen Pilotenstreik

An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn fallen wegen des Pilotenstreiks zahlreiche Eurowings-Flüge aus. Düsseldorf verzeichnete am Morgen neun annullierte Flüge, unter anderem nach Zürich, Athen, London und München. In Köln/Bonn wurden acht gestrichene Flüge aufgelistet, etwa nach Berlin, Wien, Palma de Mallorca und Hamburg. An beiden Flughäfen starteten aber auch Flüge das Unternehmens. Passagiere hatten sich wohl informiert. Die Situation am Flughafen sei sehr ruhig, sagte eine Sprecherin in Düsseldorf.

Eurowings will trotz des Streiks die Hälfte des Flugprogramms durchführen. Durchschnittlich bietet Eurowings täglich rund 500 Flüge an und befördert dabei 50.000 bis 70.000 Passagiere zu Reisezielen in Deutschland und Europa. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat zum Ausstand bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag scheiterten.

Nach früheren Angaben des Flughafens dürften allein in Düsseldorf, dem größten Standort von Eurowings, am Donnerstag 118 Flüge ausfallen. Weitere 60 sollen stattfinden. In Köln/Bonn wurden 61 der geplanten 90 Flüge gestrichen.

Streik bei Lufthansa-Tochter Eurowings für Donnerstag angekündigt: Das ist der Grund

Die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag bei Eurowings seien gescheitert, teilte die VC am Dienstag mit. "Zehn Verhandlungsrunden, davon zwei nach dem eindeutigen Signal der Urabstimmung, haben zu keiner nennenswerten Annäherung geführt." Eine zentrale Forderung sei die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten sowie die Erhöhung der Ruhezeiten gewesen. Eurowings kritisierte den angekündigten Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich.

Eurowings-Personalchef Kai Duve sagte, die Gewerkschaft fordere trotz zweier in den kommenden vier Monaten anstehender Gehaltserhöhungen von deutlich mehr als zehn Prozent 14 zusätzliche freie Tage im Jahr sowie eine Senkung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden. "Das ist in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten, nicht nur maßlos. Die Forderungen würden auch 20 Prozent unserer Flüge unmöglich machen und damit die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und seiner Mitarbeitenden gefährden", stellte der Manager fest.

Zunächst war nicht bekannt, wie viele Flüge von dem Ausstand betroffen sind. Bestreikt werde der Flugbetrieb von Eurowings Deutschland, aber nicht jener von Eurowings Europe, teilte ein Unternehmenssprecher mit.

Vereinigung Cockpit fordert Entlastung der Piloten

Wie "tagesschau.de" berichtet, sei der Arbeitskampf die letzte Wahl für die VC gewesen. "Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein". wird die Gewerkschaft zitiert. Noch sei nicht klar, wie viele Flüge ausfielen. Das hänge davon ab, wie gut es der Fluggesellschaft gelinge, Ersatzverbindungen zu organisieren, sagte Cockpit-Sprecher Matthias Baier gegenüber "tagesschau.de".

Pilotenstreik bei Eurowings trifft etwa jeden zweiten Flug

Der für diesen Donnerstag geplante ganztägige Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wird bei Eurowings Deutschland voraussichtlich jeden zweiten Flug lahmlegen. Die Lufthansa-Tochter werde jedoch alles tun, um die Auswirkungen der Streikmaßnahmen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Betroffen von dem Streikaufruf seien ausschließlich Flüge von Eurowings Deutschland, nicht die von Eurowings Europe.

Die Fluggesellschaft geht davon aus, "rund die Hälfte des normalen Flugprogramms durchführen zu können". Die Airline könne dabei auch auf Partner der Lufthansa Gruppe zurückgreifen. Fluggäste wurden gebeten, sich fortlaufend über den Status ihres Fluges auf der Webseite www.eurowings.com oder über die Eurowings-Kunden-App zu informieren. Reisende, deren Flug streikbedingt ausfällt, sollten spätestens bis Mittwochnachmittag über Beförderungsalternativen informiert werden, hieß es in der Mitteilung.

So reagieren Twitter-Nutzer auf den Streik bei Eurowings

Bei einigen Twitter-Nutzern stößt der angekündigte Streit auf wenig Verständnis. "Die haben voll den Lattenschuss..., und das in diesen Zeiten!!!???", ist dieser User sauer. "Piloten sind wie Politiker, können den Hals nicht voll kriegen!? Was ist mit #Pflegern... @_verdi
???? Euch können wir getrost vergessen!", heißt es in einem weiteren Kommentar. Doch dagegen gibt es auch Widerspruch: "Den Job eines Politikers kann jeder Trottel machen aber landen Sie mal einen Airbus bei Nacht , Regen und Seitenwind . Und falls sie dies können probieren Sie es nochmal mit nur einem Triebwerk."

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/news.de/dpa

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