Nancy Faeser: "Sie reden heute anders!" Markus Lanz zerlegt Ex-Ministerin

• Markus Lanz attackiert Nancy Faeser wegen Migrationspolitik
• Ex-Innenministerin verteidigt Grenzkontrollen und ihre Amtsbilanz
• Streit in ZDF-Talkshow eskaliert

Bei "Markus Lanz" kam es am Dienstagabend (09.09.2025) zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen dem ZDF-Moderator und der ehemaligen Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Der Gastgeber griff die SPD-Politikerin scharf an und konfrontierte sie mit ihren widersprüchlichen Positionen in der Migrationspolitik. "Sie reden heute anders als noch vor wenigen Jahren", warf Lanz der Ex-Ministerin vor.

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Nancy Faeser liefert sich heftigen Schlagabtausch bei "Markus Lanz"

Besonders brisant wurde die Auseinandersetzung, als Lanz Faesers frühere Ablehnung von Grenzkontrollen thematisierte. "Ich werde das Herzstück der EU, offene Grenzen im Innern, verteidigen. Schlagbäume wieder hochzuziehen, wird uns um Jahrzehnte zurückwerfen", hatte sie noch im Juni 2021 erklärt. Nur drei Monate später ordnete sie stationäre Kontrollen zu Polen und Tschechien an. Der Moderator beschuldigte sie der Symbolpolitik und stellte ihre Glaubwürdigkeit infrage.

"Ich habe die Migrationszahlen um 55 Prozent reduziert"

Die frühere Innenministerin verteidigte ihre Bilanz vehement und betonte, sie habe den Grundstein für die aktuelle Migrationspolitik gelegt. "Man muss schon genau hingucken, was hat sich denn eigentlich seitdem verändert?", konterte Faeser auf die Frage nach der Migrationswende ihres CSU-Nachfolgers Alexander Dobrindt. Die SPD-Politikerin verwies auf einen Rückgang der Migrationszahlen um 55 Prozent während ihrer Amtszeit.

Faeser rechtfertigte die von ihr angeordneten Grenzkontrollen als wichtiges Signal. Diese hätten gezeigt, dass Deutschland nicht mehr bereit sei, alle aufzunehmen. Die Maßnahmen seien symbolisch notwendig gewesen, um eine klare Botschaft zu senden. Sie habe während ihrer Zeit als Ministerin mehr Gesetze zur Ordnung und Steuerung der Migration auf den Weg gebracht als ihre Amtsvorgänger, beharrte die Sozialdemokratin.

"Von Ihnen erwartet die Bevölkerung Antworten und nicht Fragen"

Besonders scharf kritisierte Lanz Faesers Kommunikation nach Gewalttaten. Er erinnerte an ihren Auftritt nach der Messerattacke von Brokstedt, bei der sie gefragt hatte, wie so etwas überhaupt passieren konnte. Der Moderator zeigte sich fassungslos über diese Herangehensweise und stellte klar, dass die Bevölkerung von einer Innenministerin konkrete Lösungen erwarte.

Faeser verteidigte ihre damaligen Fragen als "berechtigt" und verwies auf ihre begrenzten Einflussmöglichkeiten als Ministerin. Sie habe nicht immer die passenden Antworten liefern können. Die Ex-Ministerin beklagte zudem die fehlende Sachlichkeit in der Migrationsdebatte und warnte vor zu viel Populismus. Man mache den Menschen etwas vor, wenn man behaupte, allein Grenzschließungen hätten ausgereicht. Stattdessen brauche es verschiedene Maßnahmen und viele kleine Schritte.

Das Polizeipferd und die Scheinheiligkeit

Die Sendung begann mit einer scheinbar harmlosen Anekdote über einen Friseurbesuch des Moderators. Dort sei er auf ein Foto in der Zeitschrift "Bunte" gestoßen, das Faeser auf einem schwarzen Polizeipferd zeigt. Über dem Bild prangte die Schlagzeile: "Ich will Täter härter bestrafen!"

Was zunächst freundlich wirkte, entpuppte sich als geschickt platzierter Seitenhieb. Lanz nutzte das Bild als Symbol für Faesers vermeintliche Inszenierung. Der Moderator unterstellte der Ex-Ministerin Scheinheiligkeit, die an Unehrlichkeit grenze. Neben dem medienwirksamen Reitfoto kritisierte er auch ihren Auftritt mit Armbinde bei der Fußball-WM in Katar als reine Show. Die gesamte Diskussion lief zeitlich aus dem Ruder und endete weit nach Mitternacht mit harten Vorwürfen gegen die SPD-Politikerin.

Die komplette Ausgabe von "Markus Lanz" am 09.09.2025 finden Sie als Video-on-Demand in der ZDF-Mediathek.

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