Prime Video hat ein Mammutprojekt begonnen, das die Gemüter spalten wird. Mit "Der Herr der Ringe" veröffentlicht Amazon am Freitag die teuerste Serie aller Zeiten. Das müssen Fans zum gewaltigen Fantasy-Epos wissen.
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20 Jahre. Das ist für einen Elben aus J.R.R. Tolkiens magischer Mittelerde nicht mehr als ein Wimpernschlag. In der Popkultur kann es eine Ewigkeit sein. Ab 2001 eroberte Peter Jackson mit der "Herr der Ringe"-Trilogie 17 Oscars und ein Millionenpublikum rund um den Erdball. Nun wagt Amazon mit der Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" einen Neubeginn des Fantasy-Epos. Ob das gut gehen kann? Wie der Zauberer Gandalf einmal sagte: "Wir müssen uns nur entscheiden, was wir mit der uns gegebenen Zeit anfangen wollen". Sollten Sie also Ihre Fernsehzeit für mehr Tolkien opfern?
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" startet am 02.09 - Wie Amazon Tolkien verfilmt
War es wirklich klug, den von nordischen Sagen und Schwarz-weiß-Denken geprägten Blick von Tolkien (1892-1973) auf die Welt mehr oder weniger ungefiltert zu Hollywood-Glanz zu verhelfen? Das sind so Fragen, die einem in den Sinn kommen können, wenn man das fast größenwahnsinnig zu nennende Projekt von Prime Video ansieht: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" geht an diesem Freitag (2.9.) weltweit als Streaming-Serie online.
In welcher Zeit spielt die "Herr der Ringe"-Serie?
Die Macher holen für das Opus Magnum sehr weit aus. Sie beginnen nicht mit der Vorgeschichte "Der Hobbit", die schon verfilmt wurde und an den Kinokassen deutlich weniger Erfolg hatte als "Der Herr der Ringe". Sie beginnen noch früher: mit der großen jahrhundertelangen Schlacht der Elben gegen Morgoth.
Eine Figur und eine Epoche von Mittelerde, die eher Hardcore-Tolkien-Fans kennen, die sich bis zu seinem Fragment-Text "Das Silmarillion" vorgearbeitet haben: ein 1977 posthum erschienenes Buch, in dem Gut und Böse bei den Figuren teilweise verschwimmen. Ein Werk, das nicht so starre Vorgaben macht wie der legendäre Klassiker.
Trailer gewährt ersten Einblick! Darum gehts in der "Herr der Ringe"-Serie von Amazon
Worum geht es in der Serie? Im Mittelpunkt steht die junge Galadriel (Morfydd Clark), die dank der riesigen Lebensspanne von Elben auch später noch im Tolkien-Kosmos eine Rolle spielen wird. Die Kämpferin hat im Krieg gegen Morgoth und seinen Nachfolger Sauron ihren Bruder verloren und sinnt auf Rache. Die dunklen Scharen haben sich seit langer Zeit zurückgezogen, doch Galadriel traut dem Frieden nicht. Während ihr Hochkönig die elbischen Besatzungstruppen aus allen Teilen Mittelerdes in die Heimat zurückzieht, soll die blonde Amazone nach Valinor abgeschoben werden, eine Art Walhall für große Heroen.
Galadriel springt kurz vor der Heldenhimmelfahrt ins offene Meer und kämpft sich Richtung Küste zurück. Unterdessen mehren sich die Zeichen, dass Mittelerde eine apokalyptische Invasion bevorsteht. Im Land der Menschen verliebt sich Elbensoldat Arondir (Ismael Cruz Córdova) in die anmutige Bronwyn (Nazanin Boniadi). Als der Befehl zum Abzug kommt, bleibt er, um den dunklen Vorzeichen nachzugehen: Kühe, die schwarze Milch geben. Dörfler, die verschwinden. Was bedeutet das? Und Nori Brandyfoot (Markella Kavenagh), ein Mädchen vom Stamm der Hobbit-Verwandten Harfüße, sieht einen alten Mann vom Himmel fallen. Superheldin Galadriel wird derweil von einem Seeungeheuer gejagt.
Kritik an "Herr der Ringe"-Serie: Serienprojekt erinnert optisch an ein Videospiel
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" arbeitet mit einer dichten Schlagzahl. Schlachten, Monster, überwältigende Landschaften: Der Zuschauer wird wie in einem Computerspiel von einem starken Trigger zum nächsten gejagt, während die Autoren eine Geschichte frei nach Tolkien entspinnen. Überhaupt erinnert das Serienprojekt optisch ein wenig an ein Videospiel. Mit einer Mittelerde-Welt, in der es auf einmal auch starke Heldinnen sowie Nicht-Weiße gibt.
Wie viele Folgen gibt es von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht"?
Zum Start seiner neuen Serie hat Amazon gleich zwei Folgen angekündigt, die ab dem 02. September 2022 beim Streaming-Dienst zum Abruf bereitstehen. Insgesamt dürfen sich Fantasy-Fans auf acht Folgen freuen, die jeweils wöchentlich immer freitags bei Amazon Prime erscheinen sollen. Nachfolgend finden Sie alle bereits bekannten Termine sowie die dazugehörigen Episodentitel:
Episode 1, "Schatten der Vergangenheit" – Freitag, 2. September 2022
Episode 2, "Treibgut" – Freitag, 2. September 2022
Episode 3, "Adar" – Freitag, 9. September 2022
Episode 4 – Freitag, 16. September 2022
Episode 5 – Freitag, 23. September 2022
Episode 6 – Freitag, 20. September 2022
Episode 7 – Freitag, 7. Oktober 2022
Episode 8 – Freitag, 14. Oktober 2022
Darsteller und Figuren in Amazons "Herr der Ringe"-Serie
Die "Herr der Ringe"-Serie setzt bei ihrem Cast nicht auf große Namen, sondern hauptsächlich auf TV-Darsteller mit Fantasy-Erfahrung. Eine der Hauptrollen spielt etwa Robert Aramayo (28), der in "Game of Thrones" den jungen Eddard Stark verkörperte. Der Brite spielt in der Serie die Rolle des jungen Elrond. Andere noch einigermaßen bekannte Namen sind Cynthia Addai-Robinson (36, "Arrow") und Peter Mullan (61, "Top of the Lake").
Eine weitere Figur, die man aus den Filmen kennt und die namentlich für die Serie angekündigt wurde, ist Galadriel. Die Elbin wurde in den Filmen von Cate Blanchett (52) gespielt. Die Rolle der jungen Galadriel in der Serie übernimmt die Waliserin Morfydd Clark (32). Freuen dürfen sich die Fans auf neue Elben, Menschen, Zwerge, Harfüße (neue Hobbits) und jede Menge Monster - Orks eingeschlossen.
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Nachfolgend finden Sie eine Liste mit den bislang bekannten Darstellern:
- Robert Aramayo als Elrond
- Morfydd Clark als Galadriel
- Ismael Cruz Cordova als Elb Arondir
- Charlie Vickers als Halbrand
- Joseph Mawle als Bösewicht Adar
- Charles Edwards als elbischer Ring-Schmied Celebrimbor
- Lloyd Owen als Elendil
- Maxim Baldry als Isildur
- Ema Horvath als Eärien
- Will Fletcher als Galadriels Bruder Finrod
- Sir Lenny Henry als Harfuß-Hobbit Sadoc Burrows
- Markella Kavenagh als Elanor "Nori" Brandyfoot
- Fabian McCallum als Elb Throndir
- Cynthia Addai-Robinson als Königin Miriel
- Trystan Gravelle als Pharazôn
- Nazanin Boniadi als Heilerin Bronwyn
- Sophia Nomvete als Zwergen-Prinzessin Disa
- Peter Mullan als König Durin III.
- Benjamin Walker als Hochkönig Gil-galad
- Owain Arthur als Prinz Durin IV.
- Tyroe Muhafidin als Theo
- Dylan Smith als Largo Brandyfoot
- Megan Richards als Poppy Proudfellow
- Leon Wadham als Kemen
- Daniel Weyman als The Stranger
- Sara Zwangobani als Marigold Brandyfoot
Rätsel um den Darsteller von Sauron - Spekulationen auch um Gandalf
Zudem halten sich Gerüchte hartnäckig, dass es auch ein Wiedersehen mit Gandalf und Sauron geben könnte. Offiziell bestätigt wurden derartige Gerüchte bislang jedoch nicht. Gandalf-Darsteller Sir Ian McKellen hat zur möglichen Rückkehr seiner Figur jedoch eine klare Meinung: "Ich glaube, das wäre die erschütterndste Schlagzeile, die ich je gelesen hätte ...", kommentierte der Schauspieler die Gerüchte um eine angebliche Gandalf-Rückkehr. Tatsächlich scheint das Auftauchen des beliebten Zauberers als ausgeschlossen, da die Istari genannten Zauberer (insgesamt waren es fünf) erst um das Jahr 1000 des dritten Zeitalters nach Mittelerde kamen.
I think this would be the most upsetting headline I’d ever read, if I weren’t gainfully employed elsewhere. https://t.co/VuletTxAGA
— Ian McKellen (@IanMcKellen) August 31, 2021
Sauron hingegen scheint in der neuen "Herr der Ringe"-Serie eine wichtige Rolle spielen, wie man bereits in der ersten Folge erfahren konnte. Sauron ist ein Maia (gestaltwandlerisches Wesen), der im Ersten Zeitalter im Dienst des Bösewichts Melkor stand. Später war Sauron als Herr der Werwölfe bekannt und ein Meister der Schatten und Phantome sowie der Folter. Auf der Schauspielerliste zur Serie taucht der Name Sauron allerdings nicht auf. Zumindest noch nicht. Es bleibt daher spannend, ob es schon bald ein Wiedersehen mit dem finsteren Gegenspieler von Menschen, Elben, Zwergen und Hobbits geben wird. Vielleicht werden wir Sauron ja mal nicht nur als feuriges Auge erleben. Wir sind gespannt.
"Der Herr der Ringe"-Drehorte und Kosten
Jedenfalls haben die Macher keine Kosten und Mühengescheut, um die Serie zu einem unvergesslichen Event zu machen. Die Serie ist eine der größten Produktionen, die je für Prime Video gedreht wurden, was den Umfang und die Ausgaben angeht. So soll Amazon allein für die erste Staffel rund 700 Millionen Euro verprasst haben. Demnach beliefen sich die Kosten pro Folge auf ca. 87 Millionen Euro. Experten gehen derzeit davon aus, dass die gesamten fünf Staffeln ein Budget von einer Milliarde Dollar verschlingen werden. Damit wäre die "Herr der Ringe"-Serie die teuerste Serie aller Zeiten. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Serie für Amazon-Boss Jeff Bezos (58) nicht zum Millionen-Grab wird.
Gedreht wurde die Serie übrigens in Neuseeland, wie zuvor auch schon Peter Jacksons Film-Trilogie "Der Herr der Ringe". Bisher wurden nur wenige Drehorte der Serie verraten. Fest steht aber, dass unter anderem auf der Nordinsel in und um Auckland gedreht wurde. Dabei ging es für das Filmteam unter anderem nach Matamata, dem Drehort für das Auenland. Die beeindruckenden Aufnahmen von Bruchtal entstanden hingegen im Kaitoke Regional Park. Zusätzliche Highlights für Neuseeland-Fans: der Pelorus River, Mount Sunday, Putangirua Pinnacles und Twizel.
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Wird es eine 2. Staffel von "Der Herr der Ringe" geben?
Gute Nachrichten für alle Fans: Die Serie ist bereits für Staffel 2 verlängert worden. Amazon gab im November 2019 bekannt, dass die Serie für eine zweite Staffel verlängert wurde, nachdem nur zwei Episoden von Staffel 1 gedreht wurden. Berichten zufolge ist die 2. Staffel von "Der Herr Ringe" bereits in Arbeit. Es wird vermutet, dass die Fortsetzung im Herbst 2023 bei Amazon erscheinen wird.
Dreharbeiten für "Der Herr der Ringe" Staffel 2 nicht mehr in Neuseeland
Eine Sache wird in der Fortsetzung auf jeden Fall anders sein: der Schauplatz. Die Dreharbeiten für "Der Herr der Ringe"-Staffel 2 werden nicht mehr in Neuseeland stattfinden. Stattdessen werde man die neuen Folgen in Großbritannien drehen. Man wolle damit einerseits die Kosten der Produktion senken als auch die komplizierten Einreisebestimmungen umgehen, heißt es.
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sba/news.de/dpa