Erstellt von Dana Kaule - Uhr

"Nachtschicht - Ladies First" als Wiederholung: Geballte Schaulspielkunst mit Jürgen Vogel im ZDF-Krimi

Ein Comedian, ein schrottreifes Luxus-Auto, Drogen und St. Pauli: Die "Nachtschicht"-Reihe des ZDF spielt in Folge 14 mit allen Klischees. Wie Sie "Ladies First" als Wiederholung sehen, lesen Sie hier.

Jürgen Vogel als Comedian Jacky Herbst in "Nachtschicht - Ladies First". (Foto) Suche
Jürgen Vogel als Comedian Jacky Herbst in "Nachtschicht - Ladies First". Bild: ZDF/Georges Pauly

Beim Blick auf die Besetzungsliste könnte einem schwindelig werden. Neben dem bekannten "Nachtschicht"-Ensemble um Armin Rohde, Barbara Auer und Minh-Khai Phan-Thi spielen Jürgen Vogel und Henry Hübchen in der 14. Episode "Ladies first" an diesem Montag die Hauptrollen. Damit nicht genug. Selbst die kleinste Nebenrolle ist zum Zungeschnalzen besetzt: Peter Heinrix Brix ("Großstadtrevier") spielt in der Geschichte einen Fremdenführer auf St. Pauli.

"Ladies First" verpasst? "Nachtschicht" als Wiederholung online in der ZDF-Mediathek

Sie hatten am Montag bereits etwas anderes vor oder möchten den "Nachtschicht"-Krimi noch einmal zu einer anderen Zeit anschauen? Eine Wiederholung wird es im Fernsehen zwar nicht geben, aber dafür lohnt sich ein Blick in die ZDF-Mediathek. Dort finden Sie zahlreiche Filme nach TV-Ausstrahlung sieben Tage lang kostenlos als Video on Demand, die Sie sich jederzeit und so oft Sie wollen anschauen können.

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Die geballte Schauspielkunst will leider nicht so recht zünden. Lars Becker, Regisseur und Drehbuchautor der "Nachtschicht"-Reihe, bringt den Krimi um ein Kripoteam aus Hamburg nicht so richtig auf Touren.

Wobei zum Auftakt genau das passiert. Comedian Jacky Herbst, gespielt von Jürgen Vogel, lässt sein rotes Luxus-Auto im Tempo- und Drogenrausch von der Straße abheben und kracht in den Kleinwagen einer Krankenschwester. Gegenüber der Polizei bestreitet Herbst, am Steuer gesessen zu haben und schiebt alles auf seinen Gagschreiber. Außerdem habe ein Sniper auf das Auto geschossen und einen Reifen getroffen.

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Die Kommissare Erichsen (Rohde) und Kruse (Christoph Letkowski) eilen zum Unfallort. Henry Hübchen als Manager des Comedians macht den Polizisten Druck. Sein Schützling darf jetzt von keinem Bürokratengehampel aufgehalten werden. Die Welt wartet auf den nächsten Auftritt. Da sich die gesamte Hamburger Polizei als Fan des Entertainers outet, werden nicht nur Selfies am Unfallort gemacht. Jacky Herbst darf vorerst in Richtung Reeperbahn verschwinden und sich um seine Show kümmern. Die Nummer mit dem Heckenschützen glaubt ihm eh niemand.

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Die Geschichte der Nacht entwickelt sich dann allerdings über mehrere Handlungsstränge viel zu kompliziert und ist an mehreren Stellen unglaubwürdig miteinander verwoben. Der angeblich so wahnsinnig erfolgreiche Comedian Herbst kann auf der einen Seite seinem Dealer seine Schulden über 5.000 Euro nicht bezahlen, während er dem Unfallopfer mal eben kurzerhand einen Neuwagen verspricht. Darüber freut sich Emma Graf, alleinerziehende Mutter und Krankenschwester, die von ihrem Ex-Mann bis ins Krankenhaus verfolgt wird. Und auch ihre Intensivstation spielt plötzlich eine Rolle.

"Öfter mal 'ne Tüte rauchen, das entspannt und macht glücklich", sagt Hübchen als Manager Leo Strootmann in Richtung des Polizisten, gespielt von Rohde. Mehr solcher lässiger Szenen hätten der Geschichte gutgetan. Bei guten Gags ging dem Drehbuch allerdings bereits früh die Puste aus. Auch Vogel als Jacky Herbst kann hier beim Klamauk wenig glänzen. Unglaubwürdig für einen Star, dem ganz Hamburg zu Füßen liegt.

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kad/jat/news.de/dpa

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