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Wirbel um MDR-Sexdoku: Lesen Sie auf Seite 2: «Aus der Mappe eines Sexualforschers», Oswalt Kolle Co. - welche Skandalfilme uns aufklärten!

Bereits als die Bilder laufen lernten, wagte Dr. Magnus Hirschfeld 1927 mit seinem Film «Aus der Mappe eines Sexualforschers» einen ersten Vorstoß auf dem Gebiet der Aufklärungsfilme. Von dem Streifen sind allerdings nur noch Fragmente erhalten. Die große Masse an Aufklärungsfilmen, die im Zuge der Sexuellen Revolution, meist basierend auf dem Hauptwerk von Alfred Kinsey («Das sexuelle Verhalten des Mannes» und «Das sexuelle Verhalten der Frau»), Deutschland überschwemmten, sorgten in der biederen Bonner Republik für reichlich Gesprächsstoff.

«Helga – Vom Werden des menschlichen Lebens» war 1967 der erste Aufklärungsfilm seiner Art. Gedreht wurde er auf Veranlassung der Gesundheitsministerin Käte Strobel - und die intimen Einblicke lockten ein Millionenpublikum in die Lichtspielhäuser, immerhin fünf Millionen Zuschauer sahen den Film.

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«In der Spielhandlung eher naiv, ansonsten aber durchaus seriös, wenn auch in seinem Informationswert eher begrenzt, vor allem auch weil der sexualethische Bereich ausgeklammert wird.», urteilt das Lexikon des internationalen Films. Nette Anekdote: Da auch der Geburtsvorgang detailliert geschildert wurde und die Zuschauer teilweise in Ohnmacht fiel, war das Deutsche Rote Kreuz bei der Ausstrahlung stets dabei.

Kolle, der Sex-Kenner

Noch erfolgreicher waren die Filme von Oswalt Kolle, etwa «Das Wunder der Liebe» (1968) oder «Deine Frau, das unbekannte Wesen» (1969). Obwohl von der Kritik zerrissen ( «Ein in jeder Hinsicht oberflächlicher und bedenklich vereinfachender ‹Aufklärungsfilm›.», Film-Dienst), drehte Kolle bis 1972 insgesamt acht Aufklärungsstreifen. Alle wurden zu Kassenschlagern - und alle wurden von der Zensur argwöhnisch auseinandergenommen.

Pornografie oder wissenschaftliche Notwendigkeit - wo verläuft die Grenze, was darf dem Zuschauer zugemutet werden? Sechs Millionen Zuschauer wollten Kolles ersten Skandal-Streifen sehen - die Gier nach intimen Einblicken, die es bis dato noch nie so öffentlich gegeben hatte, konnte endlich befriedigt werden.

Was folgte, waren Streifen mit denkbar steifen und teils peinlichen Titeln wie «Technik der körperlichen Liebe», «Liebestechnik für Fortgeschrittene», «Psychologie des Orgasmus» und «G Point». Aber sehen Sie doch selbst. Wir haben die Sex-Aufklärungs-Streifen gesammelt, die jeder für sich einen kleinen Skandal auslösten:

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boi/news.de

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