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Einbrecher auf Kleinanzeigen: Bei diesen Fragen sollten Alarmglocken läuten

Die Verkaufsplattform "Kleinanzeigen" ist praktisch, um alles loszuwerden, das man nicht mehr braucht. Doch sind Sie dort möglicherweise nicht vorsichtig genug mit Ihrer Privatsphäre? Das könnten Einbrecher und Betrüger nämlich ausnutzen.

Einbrecher sind gerne gut vorbereitet - deshalb löchern die Kriminellen Sie auf Kleinanzeigen mit Fragen. (Foto) Suche
Einbrecher sind gerne gut vorbereitet - deshalb löchern die Kriminellen Sie auf Kleinanzeigen mit Fragen. Bild: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
  • Kriminelle wollen Ihnen Daten über die Verkaufsplattform Kleinanzeigen.de entlocken
  • Mithilfe bestimmter Fragen wollen sie feststellen, wie und wann ein Einbruch bei Ihnen klappt
  • Wir verraten Ihnen, wie Sie sich am besten schützen können

Auf der Plattform "Kleinanzeigen" können Nutzer ihre Habseligkeiten verkaufen oder Waren von anderen Nutzern erstehen - so weit, so gut. Nur leider nutzen Kriminelle die Plattform immer wieder, um Nutzern sensible Daten zu entlocken. Zuletzt gaben sich Betrüger als angebliche Angestellte der Plattform aus, um an die Bankdaten von Verkäufern zu gelangen. Doch die Kriminellen sind nicht nur im Netz unterwegs.

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Einbrecher-Alarm auf Kleinanzeigen

Leider bleibt es manchmal nicht beim bloßen und ohnehin schon dreisten Betrug über die Plattform: aber wie auch Fälle im vergangenen Jahr zeigten, besteht das Risiko, dass Sie über die Plattform Einbrecher zu sich locken. Vermeintliche Käufer können Ihnen über die Chat-Funktion Fragen stellen, um mit den daraus gewonnenen Informationen einen Einbruch in Ihr Heim zu planen. Auch hier sind also die Anbieter betroffen. Besonders, wenn Sie wertvolle Gegenstände wie Spielekonsolen, Computer oder teuren Schmuck verkaufen, sollten Sie aufpassen, dass Sie der Masche nicht zum Opfer fallen. Wer nicht wachsam ist, dem fallen Fragen wie "Sind Sie heute daheim?" vielleicht gar nicht auf - doch Kriminelle nutzen solche Informationen, um einen Einbruch zu planen.

Diese Fragen sollten Sie aufhorchen lassen

In der Regel sieht die Masche so aus: ein vermeintlicher Käufer schreibt Ihnen, dass er an einer Ihrer zum Verkauf stehenden Waren interessiert sei. Er schreibt dann, dass er die Ware gerne direkt bei Ihnen abholen würde. Soweit also nichts ungewöhnliches - auch, dass er eine Zeit vereinbaren möchte und die Adresse des Abholortes gerne erfahren würde, gehört zum normalen Austausch auf der Plattform. Fragen wie diese sollten dann allerdings doch misstrauisch machen:

  • "Zu welcher Uhrzeit sind Sie in der Regel zu Hause?"
  • "Ist es möglich, die Abholung ganz früh morgens oder spät abends zu machen?"
  • "Wie viele Stunden sind Sie normalerweise außer Haus?"
  • "Wie viele Leute leben in Ihrem Haushalt? Vielleicht können Sie mir dann beim Schleppen helfen."
  • "Könnten Sie mir Ihre genaue Adresse geben, damit ich spontan vorbeikommen kann?"
  • "Haben Sie sonst noch wertvolle Gegenstände zu verkaufen?"
  • "Wie sieht es mit Elektronikgeräten aus, verkaufen Sie noch mehr?"
  • "Haben Sie vielleicht auch Schmuck zu verkaufen?"
  • "Haben Sie in Ihrer Wohnung Kunstwerke, die Sie verkaufen möchten?"

Diese Fragen erscheinen zunächst vielleicht harmlos. Doch sie dienen Kriminellen dazu, abzuschätzen, ob ein Einbruch sich lohnt und dann zu planen, wie und wann sie ungestört in Ihr Zuhause eindringen können. Zu dem abgemachten Abholtermin erscheint dann natürlich niemand. Doch wie können Sie sich davor schützen und gleichzeitig echte Käufer weiterhin bedienen?

So können Sie das Risiko eines Einbruchs mindern

Die Schutzmaßnahmen sind hier zum Glück relativ simpel - denn Sie brauchen keine komplizierte Technik oder ähnliches, sondern nur einen wachen Verstand. Bieten Sie etwas teures zur Abholung an, sollten Sie darauf bestehen, dass der Käufer es nicht von Ihrem Zuhause abholt. So geben Sie nicht Ihre tatsächliche Adresse preis. Zudem sollten Sie von der Kleinanzeigen-Funktion Gebrauch machen, die Ihren Klarnamen verbirgt und nur Ihren Vornamen anzeigt. So haben Kriminelle es schwerer, Sie genau zu identifizieren. Schon sind Sie viel besser geschützt als zuvor und können weiterhin Geschäfte auf der Plattform machen. Wie Sie Ihre Daten vor Kriminellen im Internet schützen können erfahren Sie in unsere Ratgeber zur Online-Sicherheit.

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