Qualifikation zur Fußball-WM 2026: Peinliche Auftritte für die DFB-Elf erlaubt? Dieser Modus ist ein Witz

Die DFB-Elf zeigte in den ersten beiden WM-Qualifikationsspielen keine überzeugenden Leistungen. Dabei kann sie sich dank eines kuriosen Modus in den kommenden Monaten theoretisch weitere blamable Auftritte leisten. Das sollte geändert werden. Ein Kommentar.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss in der WM-Qualifikation gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg bestehen. Mehrere Niederlagen kann sie sich dabei theoretisch erlauben. (Foto) Suche
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss in der WM-Qualifikation gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg bestehen. Mehrere Niederlagen kann sie sich dabei theoretisch erlauben. Bild: picture alliance/dpa | Marius Becker
  • Kommentar zur Fußball-WM-Qualifikation
  • Deutschland kann theoretisch alle weiteren vier Spiele in der Quali-Gruppe verlieren
  • Chance auf Turnier-Teilnahme wäre in Play-offs nach wie vor da
  • Deshalb muss der Modus verändert werden

Peinliche Auftaktpleite gegen die Slowakei und ein nur in Teilen überzeugender Auftritt beim 3:1-Sieg gegen Nordirland: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich in den ersten beiden Spielen der WM-Qualifikation nicht mit Ruhm bekleckert. Selbst DFB-Kapitän Joshua Kimmich warnte nach der Blamage in Bratislava am 1. Spieltag vor einer möglichen Nicht-Teilnahme am Turnier in den USA, Kanada und Mexiko im kommenden Jahr. Dabei muss sich die Nagelsmann-Truppe darum gar nicht allzu großen Sorgen machen. Schuld ist ein völlig hanebüchener Qualifikationsmodus, der dringend überarbeitet werden muss.

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Deutschland bereits für die Play-offs zur Fußball-WM 2026 qualifiziert

Die DFB-Elf kann sich nämlich selbst dann noch für die Fußball-WM 2026 qualifizieren, wenn sie alle weiteren vier Spiele in der einfachen Quali-Gruppe mit der Slowakei, Nordirland und Luxemburg verliert. Durch das gute Abschneiden in der UEFA Nations League 2024/25 (Qualifikation für das Finalturnier) hat Deutschland seinen Platz in möglichen Play-offs bereits sicher. Es geht lediglich darum, diese Extra-Runde mit zwei K.-o.-Spielen zu vermeiden. Dies wäre durch Platz 1 in der Quali-Gruppe möglich.

DFB-Elf könnte sich ohne weiteren Sieg für die Weltmeisterschaft qualifizieren

Zwar könnte in den Play-offs ein schwerer Gegner auf das DFB-Team warten. Doch auch hier würden theoretisch selbst zwei Unentschieden sowie ein Sieg im Elfmeterschießen reichen, um doch noch das Ticket für die WM zu lösen. Während andere Mannschaften sich jeden Punkt in der Qualifikation hart erkämpfen müssen, könnten sich neben Deutschland auch die Top-Teams aus Frankreich, Portugal und Spanien im Prinzip krachende 0:12-Niederlagen gegen Fußball-Leichtgewichte wie etwa Aserbaidschan oder Armenien erlauben. Die Chance auf eine WM-Teilnahme bliebe weiterhin bestehen. Das ist garantiert nicht im Sinne des Sports.

Regelmäßige Top-Leistungen für Fußball-Profis durch vollen Terminkalender möglich?

Hinzu kommt eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. Zeigen die Fußball-Superstars in der WM-Quali wirklich alles, wenn sie wissen, dass nach einer Länderspielpause wieder wichtige Partien in den heimischen Ligen sowie in den Europokal-Wettbewerben anstehen? Oder geben sie vielleicht nicht immer 100 Prozent, um Kräfte zu sparen und Verletzungen zu vermeiden? Das sollte man zwar eigentlich keinem Fußball-Profi unterstellen, doch angesichts des immer volleren Terminkalenders wäre es aus menschlicher Sicht sogar durchaus verständlich.

UEFA muss Modus der WM-Qualifikation überarbeiten

Die UEFA muss in dieser Hinsicht dringend etwas tun und die WM-Qualifikation von der Nations League abkoppeln. Es sind zwei unterschiedliche Wettbewerbe, die außerdem zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden. Nur, wenn sich wirklich die besten Teams qualifizieren, verspricht die Fußball-Weltmeisterschaft weiterhin die höchste Qualität. Die Daumen drücke ich dem DFB-Team natürlich trotzdem, dass sie die Qualifikation für die WM schafft. Sonst wäre es wohl nur halb so spannend, das Turnier im kommenden Jahr zu verfolgen.

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