Fußball-EM der Frauen: "Ekelhaft": Englands Trainerin über Rassismus gegen Carter

Die Trainerin der englischen EM-Mannschaft findet klare Worte, nachdem eine Spielerin rassistische Beschimpfungen bei der EM öffentlich gemacht hat.

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Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger (l-r), Carlotta Wamser und Giulia Gwinn. (Foto) Suche
Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger (l-r), Carlotta Wamser und Giulia Gwinn. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

Englands Fußball-Nationaltrainerin Sarina Wiegman hat die rassistischen Beleidigungen gegen ihre Spielerin Jess Carter scharf verurteilt. "Es ist echt traurig, dass wir uns mit so etwas beschäftigen müssen. Es ist lächerlich und ekelhaft", sagte Wiegman vor dem EM-Halbfinale am Dienstag in Genf (21.00 (Uhr) gegen Italien.

Carters Mitspielerin Georgia Stanway sagte: "An alle, die solche Beleidigungen ausstoßen: Es sind keine Fans. Sie verdienen es nicht, Fans genannt zu werden."

Carter, die Lebensgefährtin der deutschen Nationalmannschaftstorhüterin Ann-Katrin Berger, hatte zuvor von rassistischen Anfeindungen und Hetze durch Nutzer im Internet berichtet. Sie sei seit Beginn der Europameisterschaft mehrfach beleidigt worden. Um sich zu schützen, wolle sie sich aus den sozialen Medien zurückziehen.

Team verzichtet auf Anti-Rassismus-Geste

Es sei eine schwierige Situation, sagte Wiegman. Carter wolle die Erfahrung hinter sich lassen. Aber sie und das Team fänden, es sei wichtig, das Thema anzusprechen. Die Mannschaft stehe zusammen, versicherte Wiegman: "Wir sind bereit zu liefern. Sie ist bereit zu liefern."

Englands Spielerinnen beschlossen außerdem, nicht mehr wie bisher als Zeichen gegen den Rassismus vor dem Anpfiff mit einem Bein auf dem Rasen zu knien. Die Lionesses hatten dies bei den EM-Spielen bislang getan, um auf Rassismus hinzuweisen. Die Geste sei womöglich zu oft wiederholt worden, meinte Stanway. Es müsse etwas anderes passieren. Mit der Entscheidung, sie nun nicht mehr einzusetzen, wolle das Team Diskussionen anregen.

FIFA-Boss sagt Hilfe zu

Derweil versprach FIFA-Präsident Gianni Infantino den englischen Fußballerinnen seine Hilfe. "Wir stehen hinter Jess. Wir stehen hinter jeder Spielerin und jeder Einzelnen, die unter rassistischen Beleidigungen gelitten haben", schrieb der Chef des Weltverbandes bei Instagram.

Der englische Fußball-Verband kündigte zudem an, mit der Polizei zu kooperieren, um die Verantwortlichen für derartige Hassverbrechen ausfindig zu machen. Infantino sagte dazu: "Wir bieten unsere Unterstützung bei allen weiteren erforderlichen Maßnahmen an und werden auch Daten weitergeben, damit geeignete Maßnahmen gegen die Täter ergriffen werden können."

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