Tour de France 2025: Dilemma beim Pinkeln: Wie urinieren die Fahrer bei der Frankreichrundfahrt?

Bei der Tour de France trinken die Fahrer bis zu 20 Flaschen Wasser pro Etappe, was unweigerlich zu einem Pinkel-Problem führt, über das kaum jemand spricht. Wie urinieren die Fahrer bei der Frankreichrundfahrt eigentlich?

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Toilettenpausen bei der Tour de France sollten gut geplant werden. (Foto) Suche
Toilettenpausen bei der Tour de France sollten gut geplant werden. Bild: picture alliance/dpa/Belga | David Pintens
  • Tour de France: Wann wird uriniert im Peloton?
  • Wie pinkeln Radprofis bei der Tour de France?
  • "Ein großes Geschäft ist ganz schlecht für dich"

Die Rechnung ist ziemlich simpel und ganz leicht nachzuvollziehen: Viereinhalb Liter Wasser verbraucht jeder Fahrer der Tour de France auf einer gewöhnlichen Etappe durchschnittlich. Das entspricht neun Trinkflaschen. An heißen Tagen kann die Zahl bis auf 20 Flaschen ansteigen. Der Großteil der Flüssigkeit verlässt den Körper als Schweiß, kein Wunder bei der extremen Belastung.

Aber, und da wird es problematisch, ein Teil landet unweigerlich in der Blase und sorgt für eine Situation, die für Profisportler zur echten Herausforderung wird. Während einer fünfstündigen Etappe muss jeder Fahrer mindestens einmal, viele sogar mehrfach. Obwohl es so häufig passiert, erfährt kaum ein Fan etwas über das Urinieren bei den Radstars. Die TV-Kameras wenden sich in diesen Momenten diskret ab.

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Tour de France: Wann wird uriniert im Peloton?

Im Peloton herrscht eine klare Hierarchie, wenn es um das gemeinschaftliche Pinkeln geht.Der Träger des Gelben Trikots bestimmt nach eigenen Bedürfnissen Ort, Zeitpunkt und Dauer der Pause. Man könnte von Gruppenzwang sprechen.

  • "Gewöhnlich ist es im Straßenradsport so, dass dann, wenn die Ausreißergruppe weg ist und das Gelbe Trikot anhält, auch viele andere Fahrer anhalten und pinkeln", erklärte der dreifache Toursieger Tadej Pogačar einst laut "Zeit online".

Diese Momente finden meist im ersten Drittel der Etappen statt, wenn sich Peloton und Ausreißer auf bestimmte Abstände geeinigt haben, wird in dem Bericht erklärt. Während dieser kurzen Pausen gilt ein striktes Tabu: Attacken sind laut ungeschriebenem Gesetz verboten.

Wie pinkeln Radprofis bei der Tour de France?

Die Profis haben verschiedene Methoden entwickelt, um während der Fahrt ihre Notdurft zu verrichten.

  • "Manche pinkeln auch vom Rad aus", bestätigte Pogačar.
  • Die Technik ist simpel: Dabei wird ein Bein aus der Pedale genommen, gestreckt und vom Rad abgespreizt. Eine Hand öffnet die Hose, dann wird laufen gelassen.
  • Viele Fahrer nutzen leichte Gefälle im Etappenprofil, um nicht zu viel Geschwindigkeit zu verlieren.
  • Manche lassen sich sogar von Teamkollegen anschieben.
  • Die Teamfahrzeuge kennen das Prozedere und weichen freundlich aus.

Stars der Tour de France können fürs Pinkeln bestraft werden

Die wichtigste Regel lautet: niemals vor Zuschauern erleichtern. Wer dagegen verstößt, muss zahlen. Jedes Jahr erwischt es Fahrer, die dann 200 Schweizer Franken Strafe berappen müssen, weil sie sich vor dem Publikum entleert haben. Doch die traditionelle Etikette bröckelt offenbar zunehmend.

  • "Jeder pinkelt auf jeden. Ekelhaft", klagte Peter Sagan gegenüber der belgischen Tageszeitung "Het Nieuwsblad" über die schwindenden Umgangsformen vor geraumer Zeit.

Immer mehr Fahrer lassen es demnach einfach laufen, ohne Rücksicht auf ihre Kollegen.

  • "Ich persönlich versuche, nur ein, maximal zweimal pro Etappe auszutreten", gestand Pogačar.
  • Er betonte die goldene Regel: "Man sollte es niemals allein machen." Wer sich absondert, riskiert den Anschluss zu verlieren.

Mehr als Urinieren bei der Tour de France: "Ein großes Geschäft ist ganz schlecht für dich"

Die wahre Herausforderung beginnt allerdings bei Magen-Darm-Problemen.

  • "Wenn du ein großes Geschäft erledigen musst, dann ist das ganz schlecht für dich. Es ist dann schwer, zurückzukommen", warnte Pogačar.
  • Legendär wurde Tom Dumoulins Durchfall-Attacke beim Giro d'Italia 2017. Der damalige Gesamtführende sprintete auf ein Feld, entledigte sich seiner Kleidung und erleichterte sich. Ursache waren offenbar zu viele Energie-Gels in Verbindung mit der Höhe. Übrigens: Er gewann den Giro dennoch.

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