ELF vs. NFL: Das unterscheidet die europäische Football-Liga vom US-Vorbild

Die European League of Football startet am 17. Mai 2025 in ihre fünfte Saison – mit einem Regelwerk, das sich bewusst von der NFL abhebt und in puncto Sicherheit sogar als Vorbild gilt.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Zeljko Karajica (l-r), Manager, Patrick Esume, American-Football-Trainer und Alexander Rösner, Sportchef von ran auf einer Pressekonferenz zur European League of Football. (Symbolbild) (Foto) Suche
Zeljko Karajica (l-r), Manager, Patrick Esume, American-Football-Trainer und Alexander Rösner, Sportchef von ran auf einer Pressekonferenz zur European League of Football. (Symbolbild) Bild: picture alliance/dpa | Axel Heimken
  • Kickoff-Regel: Sicherer Ablauf mit reduziertem Tempo seit 2021
  • Overtime: College-Modus statt NFL-Sudden-Death
  • Importspieler: Fokus auf europäische Talente, maximal vier US

Die European League of Football (ELF) orientiert sich stark an den Regeln der National Football League (NFL), hat aber an entscheidenden Stellen eigene Akzente gesetzt – insbesondere beim Thema Sicherheit. Viele Spieler der ELF sind nicht hauptberuflich im Sport tätig, sondern gehen neben dem Football einem regulären Beruf nach. Um diese Akteure besser zu schützen, hat die ELF frühzeitig Maßnahmen ergriffen – und war damit der NFL in einigen Punkten sogar einen Schritt voraus.

Kickoff: Sicherheit hat Priorität

Seit ihrer Gründung im Jahr 2020 setzt die ELF auf ein sicheres Kickoff-Format. Die gegnerischen Teams stehen sich dabei mit nur fünf Yards Abstand gegenüber – der Kicker und der Returner ausgenommen. Erst wenn der Returner den Ball berührt oder der Ball drei Sekunden auf dem Boden liegt, dürfen sich die Spieler bewegen. Diese Regel soll gefährliche Kollisionen mit hohem Tempo verhindern – ein Konzept, das in den USA erst 2024 in der NFL eingeführt wurde.

Kommentar eines RTL-NFL-Experten, Patrick Esume in diesem Video: Esume erklärt "Hybrid Kickoff"

 

Videobeweis: Reduzierter Einsatz

Seit 2022 ist auch der Videobeweis Teil der ELF – allerdings in abgespeckter Form. Pro Halbzeit stehen den Coaches zwei Challenges zur Verfügung, ähnlich wie in der NFL. Dennoch ist die technische Ausstattung weniger umfangreich, was dem Budget der jungen Liga geschuldet ist.

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Overtime: Mehr Fairness durch College-Modus

In der Verlängerung setzt die ELF auf das bewährte College-Modell: Beide Teams erhalten gleichberechtigt die Chance, von der gegnerischen 25-Yard-Linie zu punkten. Das ist ein deutlicher Unterschied zur NFL, wo im „Sudden Death"-Format ein einzelner Touchdown das Spiel sofort entscheiden kann.

 

Spielerrekrutierung: Fokus auf europäische Talente

Die ELF verfolgt eine klare Philosophie: American Football soll in Europa wachsen – und zwar mit lokalen Helden. Deshalb ist die Anzahl sogenannter Importspieler aus den USA, Kanada, Mexiko und Japan auf vier pro Team begrenzt. Auch Spieler aus anderen europäischen Ländern sind auf acht pro Team beschränkt.

Dazu der ELF-Commissioner Patrick Esume: „Der Fokus liegt ganz klar auf den Local Heroes."

 

Playoffs: Europäische Struktur

Seit der Saison 2025 spielen in der ELF vier Divisionen, deren Sieger sich direkt für die Playoffs qualifizieren. Hinzu kommen zwei Wildcard-Teams. Bei der Setzliste zählen nicht nur Siege, sondern auch die Stärke der Gegner und der Spielplan – ein System, das an den europäischen Ligensport angepasst wurde.

 

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