
- Mallorca kämpft gegen Massentourismus und wappnet sich für Sommersaison 2025
- Urlaubsgäste überrennen Balearen-Insel - Regierung fordert Touristen-Begrenzung
- Werden Flüge nach Mallorca bald stark reduziert?
Für Heerscharen von Urlaubsgästen waren die Balearen im vergangenen Jahr der Ferien-Hotspot schlechthin: Sagenhafte 18,7 Millionen Touristen bescherten den Inseln einen Besucherrekord und ein Touristen-Plus von fünf Prozent im Vergleich zu 2023. Doch der Ansturm auf Mallorca, Menorca und Co. ist der konservativen Balearen-Regierung ein Dorn im Auge - und das könnten Urlaubsgäste bald empfindlich zu spüren bekommen.
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Balearen erleben Touristen-Ansturm: Schon jetzt 20 Prozent mehr Urlauber als 2024
Die im Anlaufen begriffene Urlaubssaison 2025 zeigte bereits über Ostern, dass sich das Touristenaufkommen auf den Balearen weiter auf hohem Niveau bewegt. Während der Osterfeiertage erreichten die Hotels an der Playa de Palma auf Mallorca bereits eine Auslastung von 80 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.Die Zahlen im Flugverkehr unterstreichen die Dringlichkeit: In der Osterwoche wurden auf den Balearen rund 11.240 Starts und Landungen registriert - ein Anstieg von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mallorca-Regierung will Flüge auf Urlaubsinsel drastisch begrenzen
Die konservative balearische Regierung sieht diese Entwicklung mit Sorge. Wie die "Bild" aktuell unter Berufung auf Angaben der "Mallorca-Zeitung" schreibt, ist die Rede von einer "Massifizierung" der Insel, was seitens der Regierung die Forderung von Maßnahmen nach sich zieht, um den Touristenansturm zu begrenzen. Der wachsende Druck durch die steigenden Besucherzahlen habe nun zu konkreten Plänen geführt, die Anzahl der Flugreisenden in der Hochsaison zu reduzieren.
Sind Flüge nach Mallorca bald Mangelware? Balearen-Regierung fordert Begrenzung von Flugslots
Die balearische Regierung hat nun konkrete Maßnahmen gegen den Übertourismus vorgeschlagen. Vize-Präsident und Regierungssprecher Antoni Costa erklärte auf einer Pressekonferenz, dass bei den Genehmigungen für Starts und Landungen auf den Flughäfen von Mallorca, Ibiza und Menorca ein Limit erreicht sei.
Die Regierung fordert daher, dass der staatliche Flughafen-Betreiber Aena in der Hochsaison keine zusätzlichen Slots mehr genehmigen darf. Costa betonte, dass Mallorca bereits das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten auf den Inseln begrenzt. Nun müssten auch die Flugbewegungen reduziert werden, um den wachsenden Touristenansturm einzudämmen.
Touristen-Ansturm auf die Balearen stellt spanische Regierung vor ein Problem
Die Umsetzung der geforderten Flugbegrenzungen stößt jedoch auf ein grundlegendes Problem: Die balearische Inselregierung hat in dieser Angelegenheit keine Entscheidungsbefugnis. Zuständig ist stattdessen die spanische Zentralregierung in Madrid.
Bislang hat die spanische Regierung keine Stellungnahme zu den Forderungen der Balearen abgegeben. Ohne die Unterstützung der Zentralregierung können die Pläne zur Begrenzung der Flugslots nicht realisiert werden.
Die Situation verdeutlicht die komplexen Zuständigkeitsstrukturen im spanischen Verwaltungssystem. Während die Inselregierung bereits eigenständig Maßnahmen zur Begrenzung von Übernachtungskapazitäten ergreifen konnte, bleibt sie bei der Regulierung des Flugverkehrs von Entscheidungen aus Madrid abhängig.
Bald keine Flugreisen mehr nach Mallorca? Das sind die Folgen für Ballermann-Touristen
Sollten die Forderungen nach Flugbegrenzungen umgesetzt werden, hätte dies direkte Konsequenzen für Mallorca-Reisende. Bei einer Reduzierung der verfügbaren Flüge würden die Preise für Urlauber voraussichtlich spürbar steigen. Diese potenzielle Verteuerung steht im Kontext weiterer geplanter Maßnahmen. Die Inselregierung hat bereits die Erhöhung der Übernachtungssteuer sowie Gebühren für nicht zugelassene Autos vom Festland angekündigt.
Zusätzlich plant Mallorca strengere Regeln für Touristen, besonders mit Blick auf den Sauftourismus. Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit soll in diesem Sommer weiter eingeschränkt werden. Auch Ruhestörungen sollen strenger geahndet und Bußgelder deutlich erhöht werden. Kurzum: Die Kombination aus Flugbegrenzungen und verschärften Regelungen signalisiert einen klaren Kurswechsel im Umgang mit dem Massentourismus auf den Balearen.
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