Heidi Klum: Kleiderordnung adé – Beinschlitz und Schleppe trotzen den Regeln von Cannes

Heidi Klum verstößt am Eröffnungsabend der 78. Filmfestspiele von Cannes gegen den Dresscode: Mit langer Schleppe und hohem Beinschlitz zeigt sie sich auf dem roten Teppich und pfeift auf die Vorschriften der Veranstalter.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Heidi Klum verstößt bei der Eröffnungsfeier in Cannes gegen den Dresscode und kommt in langer Schleppe und Beinschlitz. (Foto) Suche
Heidi Klum verstößt bei der Eröffnungsfeier in Cannes gegen den Dresscode und kommt in langer Schleppe und Beinschlitz. Bild: picture alliance/dpa/Invision/AP | Joel C Ryan
  • Cannes 2025 mit neuen Regeln: Keine Schleppe, keine Nacktheit
  • Heidi Klum ignoriert am Eröffnungsabend in Cannes den Dresscode
  • Robert De Niro erhält Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk

Die 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes sind eröffnet – und wie jedes Jahr steht neben filmischer Höchstkunst auch der rote Teppich im Rampenlicht. Dieser wird erneut zur Bühne der Eitelkeiten, auf der internationale Stars mit ihren Outfits um Aufmerksamkeit buhlen. Doch in diesem Jahr gelten neue Spielregeln: Die Festivalleitung hat dem modischen Übermut Grenzen gesetzt – zumindest auf dem Papier.

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Unter dem Motto "Anstand vor Aufsehen" untersagten die Veranstalter ausdrücklich Nacktheit auf dem roten Teppich und in allen anderen Festivalbereichen. Auch ausladende Roben mit Schleppe sollten dieses Jahr vermieden werden. Die Begründung: Voluminöse Kleider könnten "den reibungslosen Verkehr der Gäste behindern und die Sitzordnung im Theater erschweren". Doch wie konsequent werden diese neuen Vorschriften wirklich beachtet?

Heidi Klum trotzt dem Schleppe-Verbot – mit Beinausschnitt bis zur Hüfte

Bereits am Eröffnungsabend der 78. Filmfestspiele von Cannes wurde allerdings deutlich: Nicht alle halten sich an die neuen Vorschriften.Allen voran Heidi Klum (51), die auf dem roten Teppich mit einer spektakulären Robe für gehörigen Gesprächsstoff sorgte. Das Kleid: rosa, voluminös, mit dramatischer Schleppe – und einem Beinausschnitt, der bis zur Hüfte reichte.

Von einem Verständnis für die neuen Regeln war bei der Model-Mama nichts zu erkennen. Stattdessen zeigte sich Heidi Klum einmal mehr als routinierte Provokateurin des roten Teppichs. Ihre Auftritte folgen längst einem bekannten Muster: maximaler Auftritt, minimale Rücksicht. Während sie bei "Germany's Next Topmodel" regelmäßig Disziplin, Professionalität und Regelkonformität von ihren Kandidatinnen einfordert, scheint sie selbst wenig Interesse an Vorgaben zu haben – zumindest, wenn es um ihre eigene mediale Bühne geht.

Heidi Klum im Regelbruch-Modus

Auf Instagram präsentierte sich Heidi Klum bereits vor ihrem großen Auftritt stolz in ihrer Robe – posierend auf dem Hotelbalkon. Danach teilte sie ihren Auftritt vom roten Teppich. Alles perfekt in Szene gesetzt für maximale Aufmerksamkeit. Doch ob ein derart demonstratives Ignorieren der Kleiderordnung in Zeiten wachsender Kritik an oberflächlicher Eventkultur und modischem Überbietungswettkampf wirklich noch zeitgemäß ist, bleibt fraglich.

Auch Frédérique Bel setzt auf Aufmerksamkeit statt Etikette

Auch Schauspielerin Frédérique Bel (50) setzte auf ein gewagtes Kleid mit tiefem Dekolleté und viel Beinfreiheit. Zwar gab es keine Nippel-Blitzer, doch auch sie bewegte sich optisch an der Grenze des Erlaubten. Bisher hat sich das Festival (noch) nicht zu den Regelüberschreitungen beider Damen geäußert – eine offizielle Modepolizei scheint (noch) nicht im Einsatz.

Von Hollywood bis Haute Couture: Wer sich an den Dresscode hielt

Einige Prominente wählten dagegen bewusst dezentere Outfits. Eva Longoria (50) zeigte sich in einem eleganten Abendkleid ohne tiefen Ausschnitt, Jury-Mitglied Halle Berry (58) kam in klassischem Schwarz-Weiß, und Model Bella Hadid (28), bekannt für gewagte Looks, hielt ihre Brüste diesmal vollständig bedeckt. Auch Caroline Daur (30), Irina Shayk (39) und Alessandra Ambrosio (44) blieben im modischen Rahmen – wenn auch nicht ohne Glanz und Glamour.

Robert De Niro mit Goldener Ehrenpalme ausgezeichnet

Neben Mode und Boulevard bot Cannes aber auch cineastische Ehrungen: Schauspiel-Ikone Robert De Niro (81) wurde am ersten Festivaltag für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Überreicht wurde ihm die Goldene Ehrenpalme von Leonardo DiCaprio (50). In seiner Dankesrede nahm De Niro Bezug auf aktuelle politische Entwicklungen und kritisierte die von Donald Trump vorgeschlagenen Filmzölle: "Man kann Kreativität nicht mit einem Preis belegen – aber anscheinend mit einem Zoll." Begleitet wurde der Schauspieler von seiner Ehefrau Tiffany (45) und Tochter Hellen (13). Auch Regisseur Quentin Tarantino war an seiner Seite und feierte den Altmeister auf der Bühne.

Dresscode-Debatte in Cannes: Reaktion auf einen Modetrend?

Die neuen Kleidervorschriften in Cannes wirken wie eine Reaktion auf einen sich verschärfenden Trend: In letzter Zeit häuften sich auf roten Teppichen extrem freizügige Outfits. So sorgte Bianca Censori bei den diesjährigen Grammys mit einem fast vollständig transparenten Look für Aufsehen. Auch Sienna Miller erregte in Venedig mit einem durchsichtigen Rüschenkleid Aufmerksamkeit – und versteckte lediglich die Nippel mit ihren Haaren. Dabei ist der Dresscode in Cannes traditionell streng. Laut einem Bericht von "Express" sind Turnschuhe, große Taschen oder lässige Kleidung tabu. Smoking und Abendkleid sind Pflicht. In den letzten Jahren wurde der Kodex etwas gelockert, doch wie die aktuellen Maßnahmen zeigen, will man dem modischen Kontrollverlust offensichtlich wieder Einhalt gebieten.

Cannes: Zwischen Glanz, Grenzen und großen Gefühlen

Cannes bleibt ein Ort des stilvollen Widerspruchs: Stars wie Heidi Klum oder Frédérique Bel setzen zwar modische Statements, die Regeln werden dabei jedoch dezent ignoriert, allerdings scheint niemand ernsthaft daran Anstoß zu nehmen. Zwischen Premieren, Palmen und Paparazzi bleibt der rote Teppich die Bühne, auf der sich Mode und Meinung, Kunst und Kommerz Jahr für Jahr auf faszinierende oder eben provokante Weise begegnen.

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/loc/news.de/dpa

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