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Die dunkle Welt des K-Pop: Frauenfeindlichkeit, Missbrauch, Schönheitswahn! Die Schattenseiten der Musikindustrie

K-Pop ist längst nicht mehr nur im asiatischen Raum beliebt, sondern hat auch im Westen eine große Fangemeinschaft. Es scheint jedoch so, dass äußerst toxische Mechanismen die Musikindustrie beherrschen.

Die K-Pop-Group Blackpink im Dezember 2017 in Seoul. (Foto) Suche
Die K-Pop-Group Blackpink im Dezember 2017 in Seoul. Bild: picture alliance/dpa | More Forms

Die K-Pop-Welt erweckt den Anschein immerwährender guter Laune und Harmonie. Tatsächlich soll es hinter all dem Glamour, der Bands wie Blackpink, BTS und weitere Gruppe umgibt, jedoch eine dunkle Schattenseite geben.

Schattenseite der K-Pop-Welt: Herrscht in der Musikindustrie Frauenfeindlichkeit?

Darüber berichtet jetzt die britische Zeitung "The Sun". Die K-Pop-Welt soll ein großes Problem mit Frauenfeindlichkeit haben. ZweiAgenturchefs säßen aufgrund vonSexualdelikten inzwischen in Haft. Jang Seok-woo von Open World Entertainment, sei 2012 zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er seine Auszubildenden, darunter zwei Minderjährige, sexuell missbraucht habe. Zudem habe ein Talentchef, der nur unter dem Namen "CEO Kang" bekannt sei, 2017 eine 20-monatige Haftstrafe erhalten, weil er vier seiner weiblichen Auszubildenden an einen wohlhabenden koreanischen Geschäftsmann in Los Angeles "vermittelt" habe.

K-Pop-Idol Baek Ji-young behauptet zudem, ihr ehemaliger Boss habe sie heimlich beim Sex gefilmt und das Tape veröffentlicht, als sie ihren Vertrag abändern wollte. Das soll sie beinahe ihre Karriere gekostet haben. "The Sun" berichtet darüber hinaus von einigen weiteren Fällen der sexuellen Ausbeutung und "Zuhälterei" von Mädchen. Frauen seien in Nachtclubs unter Drogen gesetzt und von reichen Geschäftsleuten missbraucht worden.

Die Abgründe der K-Pop-Welt zeigen sich auch auf besonders tragische andere Art und Weise. Die Selbstmordrate unter den K-Pop-Talenten scheint hoch zu sein. So sollen dem "The Sun"-Bericht zufolge allein in den vergangenen Jahren vier Idols Suizid begangen haben. Experten zufolge sei der perfektionistische Kultur geschuldet, dass Südkorea die höchste Selbstmordrate bei Frauen in den Industrieländern (15 von 100.000 Todesfällen) aufweise.

Zwang zu Diäten und Schönheitschirurgie: So hoch soll der Druck für die K-Pop-Idols sein

In der K-Pop-Welt wird wohl auch ein enormer Druck auf Idols und solche, die welche werden wollen, ausgeübt, vermeintlich "perfekt" auszusehen. Sie müssten strenge Diäten einhalten, ein "zermürbendes Trainingsprogramm" absolvieren, sich von "Gemüsebechern" ernähren und würden sogar dazu gedrängt, sich unters Messer zu legen, heißt es in dem Report. Besonders perfide: Ihnen sollen Kredite für Schönheitsoperationen angeboten werden. Amber Liu von der Girlgroup f(x) sagte zudem in der US-Sendung "This Morning", sie habe ihre Haut aufhellen müssen, die ihrem Management "zu braun" gewesen sei und aufgrund einer strengen Diät eine Essstörung entwickelt.

Roseanne Park aka Rosé der Girlband Blackpink, die in Melbourne (Australien) aufwuchs, habe laut "The Sun" berichtet, während des K-Pop-Trainingsprogramms bei der Talentagentur YG Entertainment "um ihr Leben gekämpft" zu haben. "Als ich in Korea ankam, dachte ich: 'Das ist ganz schön heftig'. Ich bemerkte, dass es 12 andere Mädchen gab, die seit fünf Jahren Tag und Nacht trainiert hatten. Und ich war gerade erst dort angekommen", wird sie zitiert. Junge Talente im Alter von etwa 10 Jahren würden Knebelverträge angedreht, durch welche sie über 15 Jahre lang nichts an ihrer Arbeit verdienen würden.

Skandale scheinen im K-Pop-Universum ansonsten möglichst vertuscht zu werden. Gründer von YG Entertainment, Yang Hyun Suk, wurde kürzlich von dem Obersten Gericht von Seoul zu sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt, weil er versucht haben soll, einen Drogenskandal des Sängers B.I (bürgerlich Kim Hanbin) der Boyband iKon zu vertuschen. Er soll dazu einem Praktikanten gedroht haben, damit dieser seine polizeiliche Aussage abändert.

Wenn Sie oder ein Angehöriger unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden, sollten Sie sich Hilfe bei Experten holen, die Ihnen Wege aus dieser Situation aufzeigen. Die Telefonseelsorge ist kostenlos, anonym und 24 Stunden lang unter den Telefonnummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Weitere Hilfsmöglichkeiten finden Sie hier.

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