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Wiglaf Droste tot: Satiriker (57) nach schwerer Krankheit verstorben

Trauer um Wiglaf Droste: Der Satiriker, der als Schriftsteller, Kolumnist und Sänger tätig war, ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Als Todesursache des gebürtigen Herforders wurde eine kurze schwere Krankheit genannt.

Der Satiriker Wiglaf Droste ist im Alter von 57 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Der Satiriker Wiglaf Droste ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Bild: Britta Pedersen / picture alliance / dpa

Der deutsche Satiriker, Schriftsteller, Kolumnist und Sänger Wiglaf Droste ist tot. Wie die Tageszeitung "Junge Welt" unter Berufung auf den Familien- und Freundeskreis von Wiglaf Droste mitteilte, starb der aus Herfort stammende Polemiker am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in Pottenstein in Franken.

Wiglaf Droste ist tot: Satiriker und "Titanic"-Autor mit 57 Jahren gestorben

Wiglaf Droste verließ nach der Schulzeit seine westfälische Heimat, um in Berlin Publizistik und Kommunikationswissenschaften zu studieren. Droste brach das Studium jedoch ab und schrieb als Autor für diverse Printmedien, darunter das "Spandauer Volksblatt" und die damals noch junge "tageszeitung" (taz). Die Hauptstadt blieb auch lange Zeit sein frei gewähltes Zuhause, bevor er vor nicht allzu langer Zeit aus rein privaten Gründen - der Liebe wegen, wie es heißt - nach Oberfranken zog.

An Berlin, der Stadt, in der er die entscheidende Zeit seines Lebens verbrachte, rieb er sich auch, nicht zuletzt wegen des dortigen Sozialcharakters, der ihm aufstieß. In Bezug auf den Stadtteil Kreuzberg, wo er lange lebte, sprach er von "Arschgeigentum, das nichts mit Freiheit, aber viel mit Rücksichtslosigkeit zu tun hat".

Nicht nur wortgewaltig, sondern auch vielseitig war Droste, dabei zeichnete ihn eine gewisse Unstetigkeit aus. Neben der Produktion für Zeitungen und Zeitschriften arbeitete er auch als Buchautor und für den Rundfunk. Für den WDR und für den Deutschlandfunk lieferte er ebenfalls Beiträge, bis 1991 schrieb er als Redakteur für das Satiremagazins "Titanic", wo er seine Sprachbesessenheit wiederum in ironisch gebrochener Form ausleben konnte. Außerdem trug Wiglaf Droste seine Texte auf Lesereisen vor und betätigte sich musikalisch mit dem "Spardosen-Terzett" mit einer Mischung aus Chanson und Jazz.

Satiriker Wiglaf Droste wurde mit Preisen ausgezeichnet

Seinen Wohnsitz verlegte Wiglaf Droste, der einen Sohn hinterlässt, jedoch nicht mit Schauspielerin Meike Droste ("Mord mit Aussicht") verwandt ist, bereits 2006 nach Leipzig. Seit acht Jahren schrieb Droste eine tägliche Kolumne für die "Junge Welt". Ausgezeichnet wurde der wortgewandte Autor mit dem Ben-Witter-Preis 2003, 2005 erhielt er den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis und 2018 den Göttinger Elch.

Durch diese Werke bleibt Wiglaf Droste unvergessen

Kaum eine Facette sprachlichen Ausdrucks war ihm unvertraut, zahllos die Themen und Gegenstände, die er ironisch-satirisch bearbeitete. Da war es kein Wunder, dass der Genussmensch Droste früher oder später sich auch dem Thema Essen und Trinken zuwandte. Zusammen mit dem Koch Vincent Klink gab Droste die Zeitschrift "Häuptling Eigener Herd" heraus. In der "kulinarischen Kampfschrift", wie sich die Publikation auch nannte, nahm Droste, wortgewaltig wie immer, unter anderem die Nahrungsmittelindustrie aufs Korn.

An Wiglaf Droste scheiden sich die Geister - bis zuletzt

Berühmt wie berüchtigt war seine Fähigkeit, verbal auszuteilen. Dass er damit zuweilen aneckte, war eher untertrieben. Seine Engagements im Medienbetrieb begleiteten daher auch konsequent zahllose Brüche und Zerwürfnisse. Privat fand er seinen Frieden schließlich in der oberfränkischen Provinz, wo auch sein Leben endete. Eine Trauerfeier soll es nicht geben. Der Wortkünstler will keine Worte über sich hören.

Trauer um Wiglaf Droste: Twitter nimmt von scharfzüngigem Satiriker Abschied

Beim Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete sich die Nachricht vom Tod Wiglaf Drostes in Windeseile. Zahlreiche Tweets nahmen Anteil am plötzlichen Tod des Satirikers:

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/news.de/dpa

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