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Rolf Hoppe ist tot: Schauspiel-Legende stirbt mit 87 Jahren

Seinen Durchbruch hatte er mit dem oscarprämierten Film "Mephisto", bekannt war er auch aus dem Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Im Alter von 87 Jahren ist Schauspieler Rolf Hoppe gestorben.

Schauspieler Rolf Hoppe ist mit 87 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Schauspieler Rolf Hoppe ist mit 87 Jahren gestorben. Bild: Arno Burgi / picture alliance / dpa

Im Märchenklassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" war er der König, im Film "Mephisto" verkörperte er Hermann Göring: Nun ist Schauspieler Rolf Hoppe mit 87 Jahren gestorben. Er sei am Mittwoch "nach einem erfüllten Leben im Kreise seiner Familie (...) friedlich entschlafen", teilte die Familie am Donnerstag über das Hoftheater Dresden mit.

Rolf Hoppe tot: Schauspiel-Legende mit 87 Jahren gestorben

1995 hatte Hoppe - geboren im thüringischen Ellrich - am Rande von Dresden einen Bauernhof gekauft und das Theater gegründet, wie es im Internetauftritt des Hoftheaters heißt. Seinen Durchbruch hatte der DDR-Star mit dem 1982 oscarprämierten Spielfilm "Mephisto" von Istvan Szabo. Hoppe, der lange als "Bösewicht vom Dienst" galt, stellte dort Hermann Göring dar. Auch im ARD-"Tatort" war er mehrmals zu sehen.

Rolf Hoppe wurde in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" von Märchenfans geliebt

Zudem trat er in verschiedenen Märchenfilmen auf. So spielte Hoppe den König im Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", der im Weihnachtsfernsehprogramm läuft. 2017 war Hoppe erster Preisträger beim neuen Märchenfilmfestival "fabulix" in Annaberg-Buchholz (Sachsen), wo er für sein Lebenswerk geehrt wurde.

"Wenn es so weit ist, dann ist es so weit" - Rolf Hoppe ist tot

Viele kannten ihn aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", aber Rolf Hoppe füllte mehr als 400 Film- und Bühnenrollen aus. Erst im vergangenen Jahr hatte Hoppe mehrere Preise gewonnen - den Märchenfilmfestival-Preis für sein Lebenswerk in Annaberg-Buchholz und den Orden des Dresdner Semperopernballs.

"Am meisten hänge ich an den kleinen Rollen", sagte Hoppe vor rund drei Jahren in einem Interview kurz vor seinem 85. Geburtstag. "Das Wichtigste ist ein gutes Zuhause." Hoppe rauchte Pfeife - die habe ihm der Doktor in den 1940er Jahren verordnet, statt Zigaretten.

Schauspieler Rolf Hoppe blieb aktiv bis ins hohe Alter

Auch in den letzten Jahren gönnte sich Hoppe keinen Ruhestand: "Ich arbeite gern, es ist ja auch ein schöner Beruf", sagte er. Nur mit seiner Kraft musste er sparsamer umgehen. Eines seiner Projekte: sein eigenes Theater. Bereits 1995 habe der Schauspieler am Rande von Dresden einen Bauernhof gekauft und mit Freunden das Hoftheater Dresden gegründet, heißt es auf der Website des Theaters. Schon seit einigen Jahren war er aber auch dort nur noch Zuschauer.

Rolf Hoppe ist tot: Diese Rollen machten ihn unsterblich

Seine "Spielwut" lebte Hoppe erstmals in einer Laientheatergruppe in seinem Heimatort Ellrich am Südrand des Harzes aus. Damals verdiente sich der Thüringer sein Geld noch als Kutscher und Bäcker. Sein General Göring als Gegenspieler von Klaus Maria Brandauer in István Szabós preisgekrönter Verfilmung von Klaus Manns Roman "Mephisto" machte ihn 1980 dann international bekannt. Auch als Vater der Pianistin Clara Schumann in der "Frühlingssinfonie" von Peter Schamoni zeigte Hoppe Weltklasse. Bei den Salzburger Festspielen war er mehrmals der Mammon im "Jedermann".

Seit 1963 füllte Hoppe mehr als 400 Film- und Bühnenrollen aus und gab im Theater fast allen klassischen und komischen Figuren der Weltliteratur Gestalt. Der Versuchung, der DDR beim Dreh im Ausland den Rücken zu kehren, erlag er nie. Und er blieb auch im neuen Film-Deutschland begehrt, spielte in "Bronsteins Kinder", "Schtonk!" und "Mario und der Zauberer".

Bewegendes Interview: Rolf Hoppe hatte keine Angst vor dem Tod

In gut 50 Jahren Karriere gab es nur zwei weiße Flecken: "Einen Kindermörder würde ich nie spielen", sagte der Darsteller einst, der lange als "Bösewicht vom Dienst" galt. Die andere Ausnahme ist eher ungewollt: eine Liebhaberrolle wurde ihm nie angeboten. "Ein dicker Mann kann doch auch liebhaben." Seine Bilanz trübte das aber nicht. "Ich habe ein gutes Leben." Angst vor dem Tod hatte er nicht, wünschte sich nur einen erträglichen Übergang. "Wenn es so weit ist, dann ist es so weit."

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/news.de/dpa

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