Wolodymyr Selenskyj News: Tote nach Luftschlägen in Ukraine – Selenskyj fordert Druck auf Moskau
Inmitten laufender Verhandlungen über ein Kriegsende in der Ukraine tötet Russland weiter mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen. Präsident Selenskyj fordert mehr Druck auf Russland.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Bei neuen russischen Luftangriffen sind in der Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens drei Menschen getötet worden. Im Gebiet Schytomyr westlich der Hauptstadt Kiew sei ein vier Jahre altes Kind getötet worden, als eine Drohne ein Wohnhaus getroffen habe, teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit. In der Region Kiew starb demnach eine Frau bei einem russischen Drohnenangriff. Im Gebiet Chmelnyzkyj habe es ebenfalls ein Opfer gegeben, sagte Selenskyj.
Insgesamt habe Russland 650 Drohnen eingesetzt und mehr als drei Dutzend Raketen und Marschflugkörper. Die Flugabwehr habe viele Flugkörper abgeschossen, aber es habe auch Einschläge gegeben, teilte der Präsident weiter mit. "Die Schläge kommen vor Weihnachten, wenn die Menschen zuhause mit ihren Familien in Sicherheit zusammen sein wollen", sagte Selenskyj.
Kremlchef Wladimir Putin zeige mit diesen Schlägen, dass er mit dem Töten nicht aufhören könne, meinte der ukrainische Staatschef. Die Welt müsse mehr Druck ausüben auf Russland, den Krieg zu beenden. Selenskyj veröffentlichte auch zahlreiche Fotos von den neuen Verwüstungen.
Verletzte in der Hauptstadt Kiew
In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens fünf Menschen verletzt. Drei von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien an einem Wohnhaus abgestürzt, Fensterscheiben seien zerbrochen, die Fassade und andere Gebäudeteile beschädigt, teilte Klitschko bei Telegram mit. Er rief die Menschen auf, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen.
Im ganzen Land herrschte am Morgen Luftalarm wegen russischer Raketen- und Drohnenangriffe. Im Gebiet Schytomyr gab es laut Behörden nach russischen Luftschlägen fünf Verletzte, darunter ein Kind. Ein weiteres Kind erlag demnach seinen Verletzungen.
Druck inmitten laufender Verhandlungen
Die russischen Angriffe richten sich vor allem gegen die Energieinfrastruktur des Landes. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einer Vergeltungsaktion für die täglichen ukrainischen Drohnenangriffe. Kiew wehrt sich mit diesen Attacken im russischen Hinterland gegen den Angriffskrieg.
Vielerorts musste laut den ukrainischen Behörden der Strom abgeschaltet werden. In Saporischschja stellte wegen des Stromausfalls ein großes Stahlwerk vorübergehend den Betrieb ein, wie die Unternehmensleitung mitteilte. Die ohnehin schwierige Lage für viele Menschen wegen der Strom- und Heizungsausfälle verschärft sich durch eisige Temperaturen in dem Land. Die ukrainische Führung wirft Russland Terror vor.
Russland übt mit diesen schweren Angriffen in der kalten Jahreszeit zusätzlichen Druck auf die Ukraine aus, sich in den laufenden Verhandlungen über eine Beendigung des Angriffskrieges auf Moskaus Bedingungen für eine Waffenruhe einzulassen. Bei den Gesprächen zwischen Ukrainern und Amerikanern einerseits sowie russischen und US-Vertretern andererseits über ein mögliches Kriegsende ist bisher keine Einigung in Sicht.
Selenskyj sieht weiter Gesprächsbedarf
"Wir warten auf die Fortsetzung des Dialogs mit Amerika", teilte Selenskyj nach einem Treffen mit dem Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Rustem Umjerow, und Generalstabschef Andrij Hnatow mit. Die beiden hatten am Wochenende in den USA mit dem amerikanischen Ukraine-Chefunterhändler Steve Witkoff konstruktive Gespräche geführt, wie die Seiten mitgeteilt hatten.
Nach Darstellung Selenskyjs wurden auf Grundlage der Ergebnisse der Treffen mehrere Dokumententwürfe vorbereitet. Dabei gehe es um Sicherheitsgarantien für die Ukraine, um den Wiederaufbau des Landes und um den grundlegenden Rahmen für die Beendigung dieses Krieges. Konkret wurde der Präsident nicht.
Rutte und Wadephul fordern Sicherheitsgarantien für Ukraine
Nato-Generalsekretär Mark Rutte äußerte sich im Interview der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob die US-Initiative für ein Ende des Krieges im kommenden Jahr Erfolg haben könnte. "Ich möchte keine Vorhersagen machen", sagte Rutte. Er könne nur sagen, die Amerikaner, die Europäer und natürlich die Ukraine arbeiteten extrem hart daran. Für die Zeit nach einem möglichen Ende des Krieges brauche man auf jeden Fall sehr starke Sicherheitsgarantien für die Ukraine. "Damit Putin weiß: Wenn ich es noch einmal versuche, wird die Reaktion verheerend sein."
Auch Außenminister Johann Wadephul betonte angesichts der jüngsten Verhandlungen die Bedeutung ernsthafter Sicherheitsgarantien des Westens und vor allem der USA. "Das bedeutet natürlich eine Zusage und eine wirkliche Bereitschaft auch der Versprechensgeber, einzutreten an der Seite der Ukraine, sollte sie von Russland erneut überfallen werden", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
CSU-Politiker für Gespräche der Europäer mit Putin
Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sprach sich unterdessen grundsätzlich für direkte Gespräche der Europäer mit Putin aus. "Das Selbstverständnis von Europa muss sein, auf diesem Spielfeld ein Mitspieler zu sein", sagte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen europäische Interessen vertreten und das darf man und kann man auch in Gesprächen mit Putin." Wichtig sei aber, dass Europa dabei mit einer Stimme spreche. "Ansonsten diskutieren wir untereinander mit Verhandlungsführern, die allein mit den Russen diskutieren werden. Das ist nicht optimal", sagte er.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag direkte Gespräche mit Putin angeregt. Auch der Kreml signalisierte daraufhin Gesprächsbereitschaft. Die Bundesregierung hatte sich am Montag reserviert dazu geäußert.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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