Donald Trump: Von "The Don" fehlt auf einmal fast jede Spur
Bill Clinton im Jacuzzi, daneben eine Frau mit geschwärztem Gesicht - dieses Foto aus den neuen Epstein-Akten sorgt für Aufsehen. Der Ex-US-Präsident reagiert wütend. Einer taucht dagegen fast gar nicht auf: Donald Trump.
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
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- Bill Clinton in den Epstein-Akten: Brisantes Pool-Foto sorgt für Aufsehen
- Ex-US-Präsident Bill Clinton attackiert Trump-Regierung scharf
- Republikaner außer sich: Massive Schwärzungen und fehlende Dokumente
- Donald Trump: Von "The Don" ist auffällig wenig zu lesen
- Keine Trump-Vorladung zu Epstein-Verbindung
Das US-Justizministerium hat umfangreiche Dokumente zum Fall des verurteilten Straftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht. In den Unterlagen taucht der frühere Präsident Bill Clinton besonders häufig auf - sein Name erscheint 544-mal in den Akten. Was auffällt: Ein Name ist fast gar nicht zu lesen - Donald Trump.
Bill Clinton in den Epstein-Akten: Brisantes Pool-Foto sorgt für Aufsehen
Besonders ein Bild aus den Dokumenten erregt Aufmerksamkeit: Es zeigt Clinton in einem Jacuzzi, die Hände verschränkt, den Kopf entspannt am Beckenrand. Im Wasser befindet sich eine weitere Person – ihr Gesicht wurde mit einem schwarzen Balken unkenntlich gemacht.
Gates McGavick, Sprecher des Justizministeriums, kommentierte das Foto auf der Plattform X mit den Worten:
- "Geschätzter demokratischer Präsident. Die schwarze Markierung wurde hinzugefügt, um ein Opfer zu schützen."
Damit deutete er an, bei der geschwärzten Person handle es sich um ein mutmaßliches Epstein-Opfer. Auf einem weiteren Foto ist Clinton gemeinsam mit Epsteins verurteilter Komplizin Ghislaine Maxwell und einer ebenfalls geschwärzten Frau im Pool zu sehen. Zeitpunkt und Ort der Aufnahmen sind nicht bekannt.
Ex-US-Präsident Bill Clinton attackiert Trump-Regierung scharf
Clinton reagierte mit scharfer Kritik an der Trump-Regierung. Über seinen Pressesprecher ließ er mitteilen:
- "Das Weiße Haus hat diese Akten nicht monatelang zurückgehalten, nur um sie spät an einem Freitag zu veröffentlichen, um Bill Clinton zu schützen."
Er wirft der Regierung vor, ihn als Sündenbock zu benutzen.
- "Es geht darum, sich selbst vor dem zu schützen, was als Nächstes kommt", heißt es in seiner Stellungnahme weiter.
Die Veröffentlichung solle von möglichen Verbindungen Donald Trumps zu Epstein ablenken.
Republikaner außer sich: Massive Schwärzungen und fehlende Dokumente
Die Veröffentlichung stößt auf heftige Kritik aus beiden politischen Lagern. Nach Schätzung des demokratischen Abgeordneten Robert Garcia vom House Oversight Committee wurden lediglich rund zehn Prozent des gesamten Materials freigegeben. Der Gesamtbestand umfasst laut Regierungsangaben mehr als 300 Gigabyte Daten sowie physische Beweismittel.
Wesentliche Unterlagen fehlen in den Akten vollständig: Finanzunterlagen, die Epsteins Vermögensherkunft erklären könnten, interne Memos der ermittelnden Staatsanwälte sowie E-Mails aus dem Jahr 2019 über Anklageentscheidungen. Zahlreiche Passagen und ganze Seiten wurden geschwärzt.
Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie kritisierte, die Offenlegung verstoße "in grober Weise gegen den Geist und den Wortlaut des Gesetzes". Sein demokratischer Kollege Ro Khanna drohte mit einem Amtsenthebungsverfahren gegen Justizministeriumsvertreter, falls übermäßig geschwärzt worden sei.
Donald Trump: Von "The Don" ist auffällig wenig zu lesen
Der frühere US-Präsident betont, er habe den Kontakt zu Epstein abgebrochen, bevor dessen Verbrechen bekannt wurden. "Es gibt zwei Arten von Menschen hier", erklärte er über seinen Sprecher. "Die erste Gruppe wusste nichts und brach mit Epstein, bevor seine Verbrechen ans Licht kamen. Die zweite Gruppe setzte die Beziehungen danach fort. Wir gehören zur ersten."
Clinton verwies zudem auf eine Aussage von Susie Wiles, Trumps Stabschefin. Diese habe erklärt, Trump liege mit seiner Behauptung falsch, die Epstein-Akten würden Clinton belasten.
Auffällig ist dabei: In den veröffentlichten Dokumenten fehlt Trump weitgehend - obwohl er und Epstein in den 1990er und 2000er Jahren befreundet waren und mehrfach gemeinsam fotografiert wurden.
Keine Trump-Vorladung zu Epstein-Verbindung
Clinton unterhielt über Jahre eine Beziehung zu dem Finanzier und nutzte mehrfach dessen Privatjet für Reisen. Obwohl er den Kontakt nach eigenen Angaben vor Epsteins Verurteilung 2008 beendete, nahm dessen Komplizin Ghislaine Maxwell noch 2010 an der Hochzeit von Chelsea Clinton teil.
Sowohl Bill als auch Hillary Clinton sollten zuletzt vor dem House Oversight Committee zu ihren Verbindungen zu Epstein aussagen. Die Anhörungen wurden jedoch auf Januar verschoben. Trump hingegen wurde bislang nicht vorgeladen, obwohl er mit Epstein in den 1990er und 2000er Jahren befreundet war.
Eine Umfrage ergab kürzlich, dass 70 Prozent der Amerikaner glauben, die Trump-Regierung versuche Details zum Fall zu verbergen - einschließlich der Identitäten von Epsteins möglichen Komplizen.
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rut/news.de/dpa
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