Blaise Metreweli: "Die Frontlinie ist überall!" MI6-Chefin warnt vor Wladimir Putin
Klare Worte aus London: Die neue MI6-Chefin Blaise Metreweli warnt vor einer eskalierenden Bedrohung durch Russland. Moskau exportiere gezielt Chaos und Europa stehe längst im Fokus. Sicherheitsexperten gehen noch weiter.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
Suche
- MI6-Chefin warnt vor Russland als aggressiver und expansionistischer Macht
- "Die Frontlinie ist überall" – Bedrohung längst nicht mehr nur militärisch
- Experten sagen: Europa befinde sich faktisch bereits im Konflikt mit Moskau
Die neue Chefin des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 hat in ihrer ersten bedeutenden öffentlichen Ansprache eindringlich vor der zunehmenden Gefahr durch Russland gewarnt. Blaise Metreweli, die das Amt im Juni übernommen hat, bezeichnete Russland dabei als "aggressiv, expansionistisch und revisionistisch". In ihrer Rede machte die Geheimdienstchefin deutlich, dass sich die Bedrohungslage grundlegend verändert habe. "Die Frontlinie ist überall", erklärte Metreweli laut "Metro". Damit reiht sie sich in die Warnungen anderer westlicher Sicherheitsexperten ein, die zuletzt verstärkt auf die russische Gefahr hingewiesen hatten. Die Ansprache markiert den ersten großen öffentlichen Auftritt Metrewelis seit ihrer Ernennung zur Chefin des Secret Intelligence Service vor rund sechs Monaten.
MI6-Chefin mit klaren Worten an Wladimir Putin
Metreweli richtete in ihrer Ansprache eine unmissverständliche Botschaft an den Kreml. "Putin sollte keinen Zweifel haben, unsere Unterstützung ist dauerhaft. Der Druck, den wir im Namen der Ukraine ausüben, wird aufrechterhalten", erklärte die MI6-Chefin.
Die Geheimdienstleiterin charakterisierte das russische Vorgehen auf der internationalen Bühne als bewusste Strategie der Destabilisierung. "Der Export von Chaos ist ein Merkmal, kein Fehler, im russischen Ansatz zur internationalen Zusammenarbeit", sagte Metreweli. Diese Vorgehensweise werde so lange andauern, bis Putin gezwungen sei, seine Kalkulation zu ändern.
Mit ihren Aussagen schlägt die neue Geheimdienstchefin ähnliche Töne an wie Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der zuletzt ebenfalls vor der russischen Bedrohung gewarnt hatte.
Experten sehen Europa bereits im Krieg mit Russland
Sicherheitsexperten teilen die Einschätzung der MI6-Chefin. Samantha de Bendern, Expertin für Russland am Chatham House, sieht die westlichen Staaten bereits in einem Konflikt mit Moskau. "Russland führt Krieg gegen uns. Wir wissen es nur nicht", sagte sie gegenüber "Metro".
De Bendern verweist auf eine Reihe von Vorfällen, die Russland zugeschrieben werden: Drohneneinflüge, Sabotageakte gegen Eisenbahnstrecken in Polen und anderen osteuropäischen Ländern sowie Cyberangriffe quer durch den Kontinent. Diese Aktionen sollten ihrer Ansicht nach als Terrorakte eingestuft werden.
Das Problem liege in der veralteten Definition von Krieg, argumentiert die Expertin. Für Militärs bedeute Krieg noch immer bewaffnete Auseinandersetzungen. "Das ist eine Betrachtungsweise, die sehr im 20. Jahrhundert verhaftet ist", so de Bendern.
Britischer Geheimdienst setzt auf digitale Aufrüstung
Um den russischen Bedrohungen zu begegnen, will der britische Geheimdienst verstärkt auf technologische Mittel setzen. "Die Beherrschung von Technologie muss alles durchdringen, was wir tun", betonte Metreweli in ihrer Rede. Dies gelte nicht nur für die Labore, sondern auch für den Feldeinsatz und das Handwerk der Agenten.
Die Geheimdienstchefin forderte einen grundlegenden Wandel in der Denkweise ihrer Mitarbeiter. "Wir müssen mit Codezeilen ebenso vertraut sein wie mit menschlichen Quellen, in Python ebenso fließend wie in mehreren Sprachen", erklärte sie. Metreweli verwies zudem darauf, dass die Arbeit des MI6 auf den kürzlich vom Außenministerium verhängten Sanktionen gegen russische Unternehmen und Einzelpersonen aufbaue.
Weitere Meldungen rund um Wladimir Putin finden Sie hier:
- Angst vor Kreml-Krieg gegen Europa: CDU-Politiker warnt vor gefährlicher Putin-Taktik
- "Wir müssen Öl ins Feuer gießen!" Putin-Hetzer ruft zur Zerstörung der EU auf
- 34 Sekunden Stille - Kremlchef blamiert sich auf internationaler Bühne
- "Ihr werdet alle einfach krepieren!" Kreml-Propagandist droht Deutschland
- Nachfolge von Wladimir Putin: Was passiert, wenn der Kremlchef stirbt
bua/fka/news.de/stg
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.