Terrorverdacht in Bayern: Islamistischer Anschlag auf Weihnachtsmarkt geplant – Prediger rief zum Töten auf

Ein islamischer Prediger soll in einer niederbayerischen Moschee zum Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt aufgerufen haben – mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten. Die Polizei schlug am Freitag zu und nahm fünf Verdächtige fest.

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Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing in Niederbayern sind fünf Männer festgenommen worden. (Foto) Suche
Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing in Niederbayern sind fünf Männer festgenommen worden. Bild: picture alliance/dpa/NEWS5 | Lars Haubner
  • Terror-Alarm in Bayern: Sicherheitsbehörden stoppen mutmaßlichen Anschlagsplan auf Weihnachtsmarkt
  • Fünf Männer festgenommen: Ermittler gehen von islamistischem Hintergrund aus
  • Prediger im Fokus: 56-jähriger Ägypter soll zur Tat aufgerufen haben

Im niederbayerischen Raum Dingolfing haben Sicherheitsbehörden am Freitag fünf Männer festgenommen, die einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben sollen. Die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte, dass gegen vier der Verdächtigen Haftbefehle erlassen wurden. Ein weiterer Mann befindet sich in Präventivgewahrsam.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer sowie drei marokkanische Staatsangehörige im Alter von 22, 28 und 30 Jahren. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Nach derzeitigem Kenntnisstand sollte der Anschlag mit einem Fahrzeug verübt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ägyptischer Prediger soll in Moschee zum Anschlag aufgerufen haben

Als mutmaßlicher Drahtzieher gilt der 56-jährige Ägypter. Der islamische Prediger soll nach aktuellem Ermittlungsstand in einer Moschee im Raum Dingolfing-Landau zu der Tat aufgerufen haben. Sein erklärtes Ziel war es laut Generalstaatsanwaltschaft, "möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen".

Die Behörden gehen davon aus, dass die Gruppe den Anschlag mit einem Fahrzeug ausführen wollte. Welches Fahrzeug konkret zum Einsatz kommen sollte, wurde nicht näher spezifiziert. Wie weit die Planungen bereits fortgeschritten waren, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Fünf Terrorverdächtige festgenommen

Die Festnahme der fünf Verdächtigen erfolgte bereits am Freitag. Einen Tag später wurden die Männer dem Haftrichter vorgeführt, der gegen vier von ihnen Haftbefehle erließ. Die Federführung bei dem Einsatz lag bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München.

An den Ermittlungen war auch das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz beteiligt. Ein ausländischer Nachrichtendienst spielte nach Angaben der Behörden hingegen keine Rolle. Laut Berichten der Mediengruppe Bayern soll der Zugriff im Bereich des Grenzübergangs Suben erfolgt sein – also im Grenzgebiet zu Österreich.

Herrmann: "Potenzieller Anschlag in Bayern verhindert"

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zeigte sich erleichtert über das Eingreifen der Behörden. "Der Fall belegt eindrucksvoll die gute Reaktions- und Leistungsfähigkeit unserer Sicherheitsbehörden und zeigt: Wir sind in der Lage, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen!", erklärte er. Die Hintergründe müssten nun aufgeklärt werden.

Zahlreiche Fragen bleiben offen: Welcher Weihnachtsmarkt konkret ins Visier genommen wurde, ist unklar. Der Nikolausmarkt in Dingolfing endete bereits am 7. Dezember. Auch der geplante Zeitpunkt des Anschlags und die Herkunft des Hinweises wurden nicht bekannt gegeben. Die Generalstaatsanwaltschaft betonte ausdrücklich, dass für alle Verdächtigen die Unschuldsvermutung gelte.

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