Thailand und Kambodscha: Vermittler Malaysia ruft in Grenzkonflikt zu baldiger Waffenruhe auf

Der malaysische Regierungschef pocht auf eine Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha in wenigen Stunden. Ebenfalls soll eine Beobachtermission die Lage vor Ort überwachen - mit Hilfe der USA.

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Malaysias Ministerpräsident Anwar Ibrahim hat von Thailand und Kambodscha im erneut entflammten Grenzkonflikt den Beginn einer Waffenruhe in den nächsten Stunden gefordert. Diese soll ab 22.00 Uhr (Ortszeit/16.00 Uhr MEZ) gelten, schrieb Ibrahim auf der Online-Plattform X. Malaysia spielt eine zentrale Rolle in den Vermittlungsbemühungen des Konflikts.

Malaysia habe zudem die Entsendung eines Beobachterteams des südostasiatischen Staatenbunds ASEAN beantragt, um die Lage vor Ort zu überwachen, hieß es weiter. Die Mission soll demnach vom Oberbefehlshaber der malaysischen Streitkräfte geleitet werden, die USA sollen eine satellitengestützte Überwachung bereitstellen.

Ibrahim sagte, er habe nach den Telefonaten von Donald Trump mit Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet und Thailands Ministerpräsident Anutin Charnvirakul ebenfalls separat mit den zwei Regierungschefs telefoniert. Laut lokalen Medienberichten soll der kambodschanische Regierungschef Hun Manet sowohl die Waffenruhe als auch die Entsendung eines Beobachterteams unterstützen.

Der thailändische Ministerpräsident Charnvirakul hat sich dazu bislang nicht offiziell geäußert. Am Samstagmorgen teilte er jedoch mit, man werde die Militäraktionen fortsetzen, "bis wir keine Gefahr und Bedrohung mehr für unser Land und unser Volk sehen. Das möchte ich klarstellen".

Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump nach dem Telefonat gesagt, beide Regierungschefs hätten sich zur Einstellung der Kämpfe "ab heute Abend" bereiterklärt.

Unterdessen gingen die Gefechte am Samstag weiter. Am Morgen haben sich beide Länder gegenseitig beschuldigt, zivile Gebiete angegriffen zu haben. Die kambodschanische Regierung hatte zudem den Grenzübergang zu Thailand vollständig geschlossen.

Hintergrund des Grenzkonflikts ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche. Beide Staaten beschuldigen sich gegenseitig, eine zuletzt geltende Waffenruhe im Gebiet entlang der etwa 800 Kilometer langen gemeinsamen Grenze zuerst verletzt zu haben.

Die Kämpfe haben über 500.000 Bewohner der Region in die Flucht getrieben und mehr als 20 Menschen das Leben gekostet, darunter mehrere Zivilisten. Zudem gab es Hunderte Verletzte infolge der Gefechte.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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