J.D. Vance: Gefahr für mögliche Präsidentschaft? Diese Wähler laufen ihm davon

Folgt der amtierende US-Vizepräsident J.D. Vance Donald Trump im Weißen Haus? Auf dem Weg zur möglichen Nominierung für die Wahl 2028 steht der 41-Jährige vor immer größeren Herausforderungen. Aktuell bereitet der US-Regierung vor allem eine Wählergruppe Probleme.

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Unzufriedene Latino-Wähler bereiten auch dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance aktuell Probleme. (Foto) Suche
Unzufriedene Latino-Wähler bereiten auch dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance aktuell Probleme. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
  • J.D. Vance steht vor einem Problem auf dem Weg zur möglichen Präsidentschaftskandidatur 2028
  • Latino-Wähler wenden sich zunehmend von der US-Regierung ab
  • Derweil gewinnt US-Außenminister Marco Rubio in dieser Gruppe an Ansehen

Die Spekulationen über die US-Präsidentschaftswahl 2028 nehmen bereits jetzt Fahrt auf. Der amtierende amerikanische Vizepräsident J.D. Vance gilt weithin als wahrscheinlicher Nachfolger Donald Trumps für die republikanische Nominierung. Doch der Weg ins Weiße Haus könnte steiniger werden als gedacht – besonders bei einer Wählergruppe, die Trump 2024 noch zum Sieg verhalf.

Gefahr auch für J.D. Vance? Zustimmung für Donald Trump sinkt bei den Latinos

Aktuelle Erhebungen des Pew Research Center, über die "Newsweek" berichtet, zeichnen ein düsteres Bild: Sieben von zehn Latino-Wählern lehnen Trumps Amtsführung ab. 65 Prozent kritisieren seine Einwanderungspolitik, während 61 Prozent angeben, dass seine Wirtschaftspolitik ihr Leben erschwert habe. Es sind die schlechtesten Werte, die Pew seit Beginn der Erhebungen 2008 gemessen hat.

Der Kontrast zur letzten Wahl ist frappierend: Trump holte 2024 noch 48 Prozent der Latino-Stimmen – ein gewaltiger Sprung von nur 28 Prozent im Jahr 2016. Diese Wählergruppe scheint sich nun zunehmend von der MAGA-Bewegung abzuwenden.Für Vance bedeutet dieser Stimmungsumschwung eine Hypothek auf dem Weg zur eigenen Kandidatur.

US-Vizepräsident muss auf Weg zu eigener Kandidatur wichtige Wählergruppe zurückgewinnen

Hinter der wachsenden Ablehnung steckt vor allem wirtschaftlicher Frust. GOP-Stratege Mike Madrid bringt es auf den Punkt: "Es dreht sich alles um Wirtschaft, Bezahlbarkeit und Lebenshaltungskosten", sagte er gegenüber "Newsweek". Das Verbrauchervertrauen sei auf einem 50- bis 70-Jahres-Tief angelangt – "1951 war es zuletzt so schlecht."

Die Pew-Daten untermauern diese Einschätzung: 63 Prozent der Latinos bewerten ihre finanzielle Lage als "mittelmäßig" oder "schlecht". Fast die Hälfte kämpft damit, Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnung oder Gesundheitsversorgung zu bezahlen. Knapp acht von zehn beurteilen die US-Wirtschaft insgesamt negativ.

Neben den wirtschaftlichen Sorgen treibt die Einwanderungspolitik einen Keil zwischen die Regierung und Latino-Wähler. 71 Prozent halten die Abschiebungsmaßnahmen für überzogen aggressiv. Mehr als die Hälfte fürchtet, selbst oder ein nahestehender Mensch könnte festgenommen werden. Jeder Fünfte hat bereits seine täglichen Gewohnheiten angepasst – aus Sorge, nach dem Aufenthaltsstatus gefragt zu werden.

"Es herrscht echte Frustration gegenüber dieser Regierung", erklärt Eduardo Gamarra, Politikwissenschaftler an der Florida International University. "Es geht nicht nur um Einwanderung. Es geht darum, dass die Politik der Regierung Menschen das Gefühl gibt, entbehrlich zu sein." Viele Wähler, die 2024 für Trump stimmten, seien inzwischen desillusioniert.

Könnte US-Außenminister Marco Rubio dem Vizepräsidenten gefährlich werden?

Während Vance's Botschaft bei Latinos zunehmend verpufft, gewinnt jedoch Außenminister Marco Rubio in dieser Wählergruppe still an Boden. Der fließend Spanisch sprechende Diplomat hat sich auf die Lateinamerika-Politik konzentriert und innenpolitische Kontroversen gemieden. Sein Engagement gegen das Maduro-Regime in Venezuela hat ihm laut "Newsweek" besonders bei der Anti-Maduro-Diaspora in Florida Sympathien eingebracht. Für Vance könnte der Außenminister damit zum ernsthaften innerparteilichen Konkurrenten werden. Jedoch sind Stimmenverluste bei den Latinos in mehreren zuletzt gewonnenen Bundesstaaten möglicherweise nicht wahlentscheidend.

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