Heidi Reichinnek krank: "Belastet mich massiv" - Linksfraktionschefin spricht über Erkrankung

Hohn, Spott und jede Menge Schmerzen - genau darüber spricht Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek nun offen mit den Medien. Die 37-Jährige leidet an Migräne - in einer ZDF-Talkshow sorgte diese für Probleme.

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Für ihre Migräne-Aussage bei "Markus Lanz" wurde die Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek im Netz stark angefeindet. (Foto) Suche
Für ihre Migräne-Aussage bei "Markus Lanz" wurde die Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek im Netz stark angefeindet. Bild: dpa/Kay Nietfeld
  • Heidi Reichinnek spricht über ihre Erkrankung
  • Migräne als Ausrede? Auftritt bei Markus Lanz wird zur Lachnummer
  • Linkenfraktionschefin plädiert für offeneren Umgang mit Migräne

Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek spricht nach einem Eklat bei einer TV-Talkshow nun offen über ihre Migräne-Erkrankung, die damit einhergehenden Einschränkungen und warum ihr Arbeitsalltag durch die Kopfschmerz-Erkrankung stark belastet ist.

Linken-Chefin spricht öffentlich über ihre Erkrankung

"Ich habe diese Erkrankung und sie belastet mich massiv. Viele Termine kann ich trotz Migräne nicht absagen und muss mir dann mit Medikamenten helfen", sagte die 37-Jährige der "Rheinischen Post". In diesen Fällen nehme sie ein "ein sehr starkes Mittel, das dazu führt, dass man sich nicht mehr so gut konzentrieren kann".

Heidi Reichinnek für Auftritt bei "Markus Lanz" heftig verspottet

Reichinnek hatte Ende April in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" auf eine Sachfrage erklärt, dass sie die Antwort nicht parat habe, auch weil sie aktuell unter Migräne leide. Von Kritikern war dies als Ausrede gewertet und spöttisch kommentiert worden.

Plädoyer für offeneren Umgang mit Erkrankungen

Reichinnek plädiert für einen offeneren Umgang mit Krankheiten oder Schwächen in der Politik. Sie kritisierte, dass der Bundestag die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht nicht repräsentiere, auch nicht mit Blick darauf, wer chronische Krankheiten oder Behinderungen habe. Umso wichtiger finde sie es, darüber zu sprechen.

"Ich würde niemanden dazu auffordern, weil es eine sehr private Entscheidung ist, solche Sachen öffentlich zu machen. Aber natürlich ist es ein wichtiges Zeichen, das für Sichtbarkeit sorgt. Gerade bei Migräne", sagte sie der "Rheinischen Post". Die Krankheit betreffe vor allem Frauen. "Und wie oft werden Frauen nicht ernst genommen, wenn sie sagen, dass sie massive Kopfschmerzen haben", kritisierte die Politikerin.

Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen - fast 15 Prozent der Frauen leiden an Migräne

Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Zu den Beschwerden zählen oft hämmernde, pulsierende Kopfschmerzen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Gerüche sowie Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind 14,8 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer in Deutschland betroffen. Weitere 13,7 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer hätten wahrscheinliche Migräne, so die Erhebung von 2020.

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/loc/news.de/dpa

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