Pete Hegseth: Vorwurf Mord - droht dem Pentagon-Chef die Amtsenthebung?

Ein demokratischer Abgeordneter aus Michigan will die Amtsenthebung von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erreichen. Shri Thanedar wirft dem Mitglied der Trump-Regierung sogar "Mord" vor. Das sind die Hintergründe.

Erstellt von - Uhr

Die Kritik an US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird immer lauter. (Foto) Suche
Die Kritik an US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird immer lauter. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
  • Demokratischer Abgeordneter Shir Thanedar will Amtsenthebung von Pete Hegseth erreichen
  • Er wirft dem US-Verteidigungsminister unter anderem "Mord" vor
  • Hintergrund ist ein mutmaßlicher Befehl zu einem völkerrechtswidrigen Angriff auf ein venezolanisches Drogenboot
  • Erfolgsaussichten des Amtsenthebungsantrags sind gering

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut unter Druck. Der Trump-Verbündete sorgte in dieser Woche bereits für Aufsehen, als er auf einem Namensschild als "SSecretary of War" bezeichnet wurde. Das falsche doppelte S am Anfang des Titels erinnerte an die düsteren Zeiten des Nationalsozialismus. Hegseth wird nicht nur wegen dieser Panne kritisiert. Im Frühjahr veröffentlichte er geheime Informationen über einen Militäreinsatz im Jemen über die App Signal, die von einem Journalisten mitgelesen werden konnten. Zudem soll er Anfang September einen Angriff auf ein mutmaßliches Drogenboot vor der Küste Venezuelas befohlen haben, den einige Experten als Verstoß gegen das Völkerrecht ansehen. Ein demokratischer Abgeordneter will den Pentagon-Chef nun dafür zur Rechenschaft ziehen. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Demokrat will Amtsenthebung von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth - Vorwurf des Mordes

Shri Thanedar, Mitglied des Repräsentantenhauses aus Michigan, strebt ein Amtsenthebungsverfahren gegen Pete Hegseth an. Wie "Axios" berichtet, wollte der 70-Jährige am Donnerstag seine Anklagepunkte in Washington, D.C., offiziell vorstellen. Dazu heißt es in einer Erklärung:

  • "Verteidigungsminister Pete Hegseth hat durch seine Militärschläge in der Karibik und im östlichen Pazifik sowie durch seinen rücksichtslosen und rechtswidrigen Umgang mit geheimen Informationen Kriegsverbrechen begangen."

Hegseth wird darüber hinaus "Mord", "Verschwörung zum Mord" und "fahrlässiger und rechtswidrigen Umgang mit Verschlusssachen" vorgeworfen.

Bei der Veranstaltung in Washington wird Thanedar von FLARE unterstützt, einer Gruppe, die seit Wochen rund um die Uhr gegen die Trump-Regierung protestiert. Der Abgeordnete hatte bereits zuvor mehrere Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Trump selbst eingereicht.

Entlassung von Trump-Minister unwahrscheinlich

Die Chancen auf eine erfolgreiche Amtsenthebung sind minimal. Hakeem Jeffries, der demokratische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, sagte laut "Axios" bereits am Montag: "Die Republikaner werden niemals zulassen, dass Amtsenthebungsartikel im Repräsentantenhaus zur Abstimmung kommen", erklärte er auf einer Pressekonferenz. Trump werde seine Partei anweisen, dies zu verhindern.

Zum Hintergrund:Laut einem Bericht der "Washington Post" soll der Verteidigungsminister am 2. September 2025 die Tötung zweier Überlebender angeordnet haben, die nach einem Angriff auf ein mutmaßliches venezolanisches Drogenboot in der Karibik im Wasser trieben. Das Weiße Haus bestritt den Vorfall nicht, verwies jedoch darauf, dass Admiral Frank M. Bradley den Befehl offiziell erteilt habe. Das Büro des Generalinspekteurs des Pentagons stellte am Mittwoch zudem fest, dass die Weitergabe geheimer Informationen über die Messaging-App Signal das Leben US-amerikanischer Soldaten gefährdet habe.

Sie sehen das Video nicht? Klicken Sie hier.

Auch diese Artikel beschäftigen sich mit der aktuellen US-Politik:

/ife/news.de/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.