Berlin: Nato-General: Deutschland muss Abschreckung verstärken
Auf der Berliner Sicherheitskonferenz beraten Experten über Strategien gegen Bedrohungen für Nato und EU. Ein deutscher General nimmt das eigene Land in die Pflicht.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Nato-General Ingo Gerhartz hat Deutschland zu verstärkten Anstrengungen für die Abschreckung eines möglichen russischen Angriffs aufgefordert. Um die Bedrohungen und immer mehr hybride Angriffe erfolgreich abwehren und vorbeugen zu können, seien eine grundlegende Reform der Beschaffung, die schnelle Umsetzung des neuen Wehrdienstes und eine Stärkung der Verteidigungsbereitschaft in der gesamten Gesellschaft unabdingbar, sagte Gerhartz zum Auftakt der Berliner Sicherheitskonferenz.
"Deutschland als Ganzes hat noch nicht die strategische Reife erreicht, die in unserer Zeit erforderlich ist", sagte der deutsche General, der im niederländischen Brunssum das Kommando über das operative Hauptquartier ("Allied Joint Force Command") hat. "Wenn Deutschland ein entwickelter Sicherheitsakteur sein will, muss das ganze Land verstehen, dass Investitionen in Fähigkeiten allein nicht ausreichend sind."
Gerhartz verwies auf den monatelangen und nun beigelegten Streit um den Wehrdienst. Russland sehe auch, dass die deutsche Beschaffungsverwaltung teils Jahre brauche und die Industrie Probleme habe, die Rüstungsproduktion hochzufahren.
Die Grauzone: hybride Angriffe
Er warnte davor, die Glaubwürdigkeit des Verteidigungsbündnisses zu beschädigen. Die Nato könne nicht die Abschreckung für Deutschland regeln, sondern müsse in der Lage sein, "durch Deutschland abzuschrecken".
Diskutiert werden müsse auch, wie Abschreckung künftig in der sogenannten grauen Zone hybrider Angriffe und unterhalb der Beistandspflicht nach Artikel 5 funktionieren könne. Gerhartz forderte: "Wir müssen unsere Haltung zur Abschreckung neu denken."
Politiker, Militärvertreter und Wirtschaftsexperten beraten ab heute auf der Berliner Sicherheitskonferenz über die Stärkung der Verteidigung in Europa. Bei dem zweitägigen Treffen stehen mehr als 140 Fachleute am Rednerpult und nehmen an Diskussionsrunden teil.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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kns/roj/news.de
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