Donald Trump und Changpeng Zhao: "Das ist Korruption!" US-Magazin deckt unverschämte Machenschaften des Präsidenten auf

Die Begnadigung des Krypto-Milliardärs Changpeng Zhao durch Donald Trump sorgte für einen Aufschrei - nun werden ernste Vorwürfe gegen "The Don" laut. Recherchen belegen, wie sich der US-Präsident mit Korruption das eigene Konto füllte.

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Donald Trump sieht sich nach der Begnadigung des wegen Geldwäsche verurteilten Krypto-Milliardärs Changpeng Zhao mit schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. (Foto) Suche
Donald Trump sieht sich nach der Begnadigung des wegen Geldwäsche verurteilten Krypto-Milliardärs Changpeng Zhao mit schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Andrew Leyden
  • Donald Trump mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert
  • Begnadigung von Krypto-Milliardär Changpeng Zhao durch Donald Trump wirft Fragen auf
  • Welche Vorteile zog die Familie von Donald Trump, nachdem der Binance-Gründer begnadigt wurde?

Als amtierender US-Präsident hat Donald Trump eine Reihe von Sonderbefugnissen, die niemand sonst in den Vereinigten Staaten hat - dazu gehört auch das Recht des Präsidenten, Begnadigungen und Straferlasse zu gewähren. Zuletzt machte Trump von diesem Recht Gebrauch, um dem chinesischen Krypto-Milliardär und Binance-Gründer Changpeng Zhao eine viermonatige Haftstrafe zu ersparen. Trumps Entscheidung löste heftige Debatten aus - und bringt den US-Präsidenten nach Enthüllungen der CBS-Sendung "60 Minutes" nun selbst in die Schusslinie.

"Das ist Korruption!" Donald Trump nach Begnadigung in der Schusslinie

Wie bei "The Daily Beast" zu lesen ist, wurden in der am 16. November 2025 ausgestrahlten Sendung schwere Vorwürfe gegen Donald Trump erhoben: Dem Republikaner wird Korruption vorgeworfen, nachdem das CBS-Team brisante Details über mögliche finanzielle Verflechtungen zwischen dem Binance-Gründer und der Trump-Familie enthüllte. Elizabeth Oyer, frühere Begnadigungsanwältin des US-Justizministeriums, erhob dabei schwere Anschuldigungen gegen den Präsidenten. Der Einfluss von Geld bei der Begnadigung von Changpeng Zhao sei beispiellos, erklärte sie in der Sendung. Die persönlichen Vorteile, die Trump und sein engster Kreis durch diese Entscheidung erhielten, seien ebenfalls ohne Präzedenzfall. "Das ist absolut keine Gerechtigkeit", betonte Oyer. "Das ist Korruption."

Binance-Gründer zu Haftstrafe wegen Geldwäsche verurteilt - Donald Trump spricht Begnadigung aus

Changpeng Zhao, der im Sommer 2017 die Handelsplattform Binance gründete und mit einem geschätzten Vermögen von 54,5 Milliarden Dollar einer der reichsten Menschen weltweit gilt, hatte sich im November 2023 schuldig bekannt, gegen Geldwäsche-Gesetze verstoßen zu haben.

Binance-Gründer Changpeng Zhao wanderte nach einem Geldwäsche-Geständnis für vier Monate ins Gefängnis - US-Präsident Donald Trump begnadigte den Geschäftsmann nachträglich. (Foto) Suche
Binance-Gründer Changpeng Zhao wanderte nach einem Geldwäsche-Geständnis für vier Monate ins Gefängnis - US-Präsident Donald Trump begnadigte den Geschäftsmann nachträglich. Bild: picture alliance/dpa/Zuma Press | Hugo Amaral

Nach der Zahlung einer Geldstrafe und seinem Rücktritt als CEO von Binance trat Changpeng Zhao im Juni 2024 seine viermonatige Haftstrafe an, die Donald Trump im Oktober 2025 mit einer nachträglichen Begnadigung ausradierte - und das, obwohl es die Gesetzesverstöße des Krypto-Milliardärs kriminellen Gruppen ermöglichten, Gelder im Zusammenhang mit Drogenhandel und Kindesmissbrauch zu bewegen.

US-Magazin legt Recherche offen: So profitierte Donald Trump von der Zusammenarbeit mit Changpeng Zhao

Das Weiße Haus verteidigte die Begnadigung als rechtmäßige Ausübung präsidialer Befugnisse. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, Zhao sei Opfer eines "Krieges gegen Kryptowährungen" der Biden-Regierung geworden. Es habe weder Betrugsvorwürfe noch identifizierbare Geschädigte gegeben. Die Recherchen von "60 Minutes" legen jedoch andere Beweggründe nahe, die hinter Donald Trumps Begnadigung stecken sollen. Demnach habe Binance enge Geschäftsbeziehungen zu dem Kryptowährungsunternehmen der Trump-Familie gepflegt. World Liberty Financial, das von Donald Trump Jr. und Eric Trump betrieben wird, erhielt demnach kostenlose Software von Binance für den Start ihrer eigenen digitalen Währung. Ein Insider erklärte dem Nachrichtenmagazin, dass ohne Zhao "die Technologie nicht existiert". Die Kryptobörse stellte dem Trump-Unternehmen die notwendige technische Infrastruktur zur Verfügung, um deren Digitalwährung überhaupt erst möglich zu machen. Nach Trumps Wiederwahl intensivierte sich die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen. Laut dem "Wall Street Journal" lobbyierten Binance-Vertreter beim US-Finanzministerium dafür, die dreijährige Aufsichtsperiode über die Kryptobörse vorzeitig zu beenden.

Donald Trump sackt Milliarden mit Krypto-Geschäften ein - Changpeng Zhao machte es möglich

Kurz nachdem Zhao im Mai 2025 seinen Begnadigungsantrag eingereicht hatte, kam es zu einem spektakulären Finanzgeschäft. Ein Investmentfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten tätigte eine Investition von zwei Milliarden Dollar in Binance - abgewickelt in der Kryptowährung von World Liberty Financial. Die digitale Währung war zu diesem Zeitpunkt erst fünf Wochen auf dem Markt. Ein Informant bezeichnete die Wahl dieser Zahlungsmethode gegenüber "60 Minutes" als "nicht seltsam, sondern verrückt". Harvard-Rechtsprofessor Lawrence Lessig sieht darin einen klaren Versuch, sich beim Präsidenten einzuschmeicheln. Binance beließ die zwei Milliarden Dollar bei World Liberty Financial. Diese Einlage könnte der Trump-Familie und ihren Geschäftspartnern jährliche Zinserträge von 80 Millionen Dollar einbringen. Die Summe macht den Großteil der Einlagen bei World Liberty aus.

Donald Trump der Korruption und des Verfassungsverstoßes überführt

Verfassungsexperten sehen in der Begnadigung einen klaren Interessenkonflikt. Michael Gerhardt von der University of North Carolina erklärte gegenüber "60 Minutes", dass Trump nicht direkt in die Geschäfte seiner Familie involviert sein müsse, um davon zu profitieren. Die Deals dienten nicht dem amerikanischen Volk - ein klassisches Beispiel für einen Verfassungsverstoß. Der Präsident habe geteilte Loyalitäten, so Gerhardt. Er wolle Investoren seiner Geschäfte zufriedenstellen und nutze gleichzeitig sein Amt sowie Steuergelder zur Förderung dieser Unternehmungen. Lawrence Lessig betonte, dass keine eindeutigen Beweise für direkte Gegenleistungen existierten. "Aber die würde es auch nicht geben. Niemand ist so dumm, sich mit dieser expliziten Struktur zu verhalten", erklärte der Harvard-Professor. Stattdessen funktioniere eine informelle Kultur des Gebens und Nehmens.

World Liberty Financial wies die Korruptionsvorwürfe entschieden zurück. Ein Unternehmenssprecher bezeichnete die Berichterstattung von "60 Minutes" als "schändlich und falsch". Es gebe keinerlei Verbindung zwischen den unabhängigen Entscheidungen des US-Präsidenten und dem privaten DeFi-Unternehmen. Politische Gegenleistungen hätten niemals stattgefunden.

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/news.de/dpa/stg

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