Wladimir Putin: Industrie in desolatem Zustand - Minister spricht über "Krisensituation"
Schlechte Nachrichten für Wladimir Putin: Russlands Kohleindustrie schlittert in eine beispiellose Krise. Der stellvertretende Energieminister Dmitri Islamow machte alarmierende Zahlen für die Branche öffentlich.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Russische Kohleindustrie schreibt erneut hohe Verluste
- Stellvertretender Energieminister Islamow alarmiert wegen "Krisensituation" im zweiten Jahr in Folge
- EU-Sanktionen treffen bedeutenden Wirtschaftssektor hart
Der Ukraine-Krieg wird für Wladimir Putin immer kostspieliger. Nicht nur die hohen Verluste an der Front machen der russischen Armee schwer zu schaffen, auch uch Moskaus Wirtschaft gerät offenbar zunehmend unter Druck. Besonders deutlich werden die Probleme aktuell in der für Russland bedeutenden Kohleindustrie. Dmitri Islamow, stellvertretender Energieminister, sprach nun von einer "Krisensituation".
Wladimir Putin erlebt Krise in russischer Kohleindustrie
Bei der Russischen Energiewoche am Donnerstagverwies der Minister auf eine schwere Notlage der Branche. Ein Video seiner Rede hat Anton Geraschtschenko, Ex-Berater des ukrainischen Innenministers, auf X (vormals Twitter) veröffentlicht.
The number of Russian coal companies in the red zone of risk has increased to 53 from 30 in April, said Russian deputy energy minister Dmitry Islamov.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) October 16, 2025
According to him, the industry's consolidated losses for the first seven months of 2025 were twice as high as for the whole of… pic.twitter.com/pLxDbdBtPZ
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 explodierten die Verluste des Kohlesektors auf 225 Milliarden Rubel (rund 2,7 Milliarden Euro), was einer Verdopplung gegenüber dem gesamten Vorjahr entspricht.
Für das Gesamtjahr 2025 prognostiziert das Energieministerium Fehlbeträge von mehr als 300 Milliarden Rubel (3,1 Milliarden Euro). Besonders besorgniserregend: Die Verbindlichkeiten der Branche sollen auf astronomische 1,5 Billionen Rubel (15,8 Milliarden Euro) anwachsen.
Wichtiger russischer Wirtschaftssektor in Gefahr
Die Zahl der akut bedrohten Betriebe hat sich innerhalb weniger Monate dramatisch erhöht. Waren im April noch 30 Unternehmen in der kritischen "roten Zone", stieg diese Zahl bis Juli auf 53 an. Diese Firmen haben ihre Kohleförderung bereits drastisch reduziert oder komplett eingestellt - ein deutliches Zeichen für den fortschreitenden Niedergang des einst stabilen Industriezweigs.
Islamow räumte ein:"Der Kohlesektor befindet sich leider im zweiten Jahr in einer Krisensituation".Trotz der katastrophalen Finanzlage betonte er die Anstrengungen der Branche: "Die Industrie kämpft tatsächlich gerade, aber gleichzeitig arbeitet sie sehr hart."
Wegen Putins Krieg in der Ukraine und EU-Sanktionen: Betriebe kämpfen ums Überleben
Wie der "Daily Express" berichtet, sind die Schwierigkeiten der russischen Kohleindustrie auch auf westliche Sanktionen zurückzuführen. Infolge des Kohleembargos der EU mussten sich die Unternehmen neue Märkte in asiatischen Ländern wie China oder Indien suchen. Im Vergleich zur Zeit vor dem Ukraine-Krieg können sie ihre Kohle dort jedoch nur zu niedrigeren Preisen verkaufen. Hohe Produktions- und Transportkosten sind ebenfalls für den desolaten Zustand des Industriesektors verantwortlich. Präsident Wladimir Putin hatte im September bei einem Forum in Kemerowo ebenfalls Probleme in der russischen Kohlebranche eingeräumt.
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gom/news.de/stg
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