Nächstes Problem für Wladimir Putin: Löhne nicht gezahlt - Russen protestieren auf Kraftwerk-Dach
Diese Nachrichten aus der ostrussischen Region Primorje dürften Kremlchef Wladimir Putin gar nicht gefallen. Weil ihre Löhne nicht gezahlt worden waren, kletterten Kraftwerk-Arbeiter auf ein Fabrikdach und drohten zu springen. Im Netz kursieren Aufnahmen der Proteste.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Russische Kraftwerk-Arbeiter protestieren wegen ausbleibender Löhne in Lutschegorsk
- Laut Berichten stiegen mehr als 60 Angestellte auf ein Fabrikdach und drohten mit Sprung in den Tod
- Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen SibER
Zwar hat der Krieg gegen die Ukraine in Russland einige neue Arbeitsplätze geschaffen - doch werden die Angestellten in den Waffenfabriken auch ordnungsgemäß entlohnt? Neue Berichte lassen daran große Zweifel aufkommen. Im Kraftwerk von Lutschegorsk in der Region Primorje soll es nun lautstarke Proteste mit einer unglaublichen Drohung gegeben haben.
Russische Arbeiter drohen mit Sprung von Kraftwerk-Dach laut Berichten
Mehr als60 Angestellte sollen auf das Dach der Anlage im Südosten Russlands gestiegen sein und mit kollektivem Selbstmord gedroht haben. Lokalen Medien zufolge kündigten einige von ihnen an, sich in den Tod stürzen zu wollen. Sie protestierten damit gegen monatelang ausbleibende Gehaltszahlungen.Aufnahmen, die das britische Boulevardblatt "The Sun" veröffentlicht hat, zeigen Arbeiter, die gefährlich nah an der Gebäudekante stehen und nach unten blicken. Die Mechaniker, Elektriker und Schweißer weigerten sich, das Dach zu verlassen, bis sie vollständig bezahlt werden und schriftliche Zusicherungen über ihre weitere Beschäftigung erhalten. Trotz eisiger Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt sollen sie eine ganze Nacht lang auf dem Dach ausgeharrt haben.
Massenprotest wegen ausbleibender Löhne bei SibER
Das betroffene Kraftwerk spielt eine zentrale Rolle für die Energieversorgung in der Region. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Pozharsky habe bereits Ermittlungen wegen des Verdachts auf Lohndiebstahl eingeleitet.Die örtlichen Behörden versicherten, dass der Betrieb der Energieanlage bislang nicht beeinträchtigt sei.
Die Arbeiter sind bei SibER angestellt, einem Subunternehmen der Siberian Generating Company, die das Kraftwerk betreibt. Angehörige der Betroffenen berichten, der Auftragnehmer behaupte, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten mit einem Kunden keine Löhne zahlen zu können.
Die Demonstranten erheben schwere Vorwürfe gegen SibER: Das Unternehmen würde gezielt Fachkräfte direkt anwerben, während die übrigen Mitarbeiter im Stich gelassen werden. "Sie holen sich nur die Leute, die sie brauchen, und lassen den Rest fallen - wir bleiben ohne Bezahlung und ohne Arbeit zurück", erklärte ein Arbeiter gegenüber russischen Journalisten.
Wenn Sie oder ein Angehöriger unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden, sollten Sie sich Hilfe bei Experten holen, die Ihnen Wege aus dieser Situation aufzeigen. Die Telefonseelsorge ist kostenlos, anonym und 24 Stunden lang unter den Telefonnummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Weitere Hilfsmöglichkeiten finden Sie hier.
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gom/news.de/stg
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