Donald Trump: "Massenbewegung" gegen US-Präsidenten? Konservativer schlägt eine neue Allianz vor

Viele Trump-Kritiker fragen sich, wie man den Demokratieabbau durch den amtierenden US-Präsidenten stoppen kann. Der konservative politische Kommentator David Brooks hat dafür eine außergewöhnliche Idee.

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Ein Journalist beschäftigt sich mit einem möglichen Aufstand gegen US-Präsident Donald Trump. (Foto) Suche
Ein Journalist beschäftigt sich mit einem möglichen Aufstand gegen US-Präsident Donald Trump. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
  • Journalist David Brooks plädiert für neue Anti-MAGA-Bewegung
  • Populisten und Progressive sollen sich im Kampf gegen Donald Trump zusammentun
  • Dies wäre wichtig für die Demokratie in den USA

Trotz seiner Vermittlungserfolge im Nahen Osten bleibt Donald Trump in seinem eigenen Land höchst umstritten. Der US-Präsident trägt mit seinen Worten und Taten weit mehr zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei, als Amerika zu vereinen, finden seine Kritiker. Dennoch könnten Personen aus unterschiedlichen Lagern gemeinsam gegen Trump vorgehen, findet der konservative politische Kommentator David Brooks.

Aufstand gegen Donald Trump durch Allianz aus Populisten und Progressiven möglich?

In einem ausführlichen Meinungsbeitrag für "The Atlantic" fordert der Journalist zu einer neuen "Massenbewegung" gegen die Trump-Regierung auf. Denn diese werde immer autoritäter. Brooks schlägt in diesem Zusammenhang eine ungewöhnliche Allianz aus "Populisten" und "Progressiven" vor, die heutzutage noch unterschiedlichen politischen Parteien angehören. Er bezieht sich dabei auf das Buch "The Age of Reform" von Richard Hofstadter, in dem eine solche Allianz bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert existierte. Brooks schreibt weiter:

  • "Die Progressiven dieser Zeit konzentrierten sich damals wie heute auf die Hochbildungsviertel der Großstädte.Die Populisten konzentrierten sich damals wie heute auf die kleineren Städte des Mittleren Westens und des Südens. Doch sowohl die Progressiven als auch die Populisten wollten denen helfen, die von der Industrialisierung zermürbt wurden."
  • "Beide legten Wert auf moralische Reformen, Eigenverantwortung und Charakterbildung. Beide glaubten daran, den Staat zu nutzen, um Ungleichheit zu verringern und Chancen zu erweitern."
  • "Populisten und Progressivisten brauchten einander – und tun es noch immer ...Ohne Progressive können Populisten zu antiintellektuellen, paranoiden Fanatikern werden. Die progressive Wertschätzung kultureller Vielfalt wird durch die Betonung des kulturellen Zusammenhalts der Populisten ausgeglichen."

Journalist warnt vor Autoritarismus der Trump-Regierung

Brooks warnt weiter, dass während Trumps zweiter Amtszeit bestehende demokratische Institutionen langsam zerstört würden und der US-Präsident durch Einschüchterung bereits viele seiner politischen Widersacher zur Kapitulation gebracht habe. Dies würde laut dem Kommentator jedoch nur dazu führen, dass "Dominanz zur Gewohnheit wird". Er fügte hinzu: "Ein zweiter Grund für die Untätigkeit der Menschen ist, dass sie den Kampf, in dem wir uns befinden, nicht verstehen. Sie denken immer noch in konventionellen politischen Kategorien." Die von ihm ins Spiel gebrachte Allianz könnte die aktuellen Entwicklungen jedoch stoppen:

  • "Die alte populistisch.progressive Allianz war wirtschaftlich links, sozial Mitte-rechts und stur auf Reformen aus. Eine zeitgenössische Version dieser Allianz würde sich wahrscheinlich genauso entwickeln", so Brooks weiter.
  • "Dies hat den Vorteil, veraltete Kategorien von links und rechts aus dem 20. Jahrhundert durcheinanderzubringen und könnte dazu beitragen, die Vorstellung zu fördern, dass wir eine Nation sind, kulturell zusammenhaltend, aber wirtschaftlich und demografisch vielfältig."

David Brooks hofft auf Erfolg einer Anti-MAGA-Bewegung

Von einem durch Trump beschworenen endlosen Klassen- und Kulturkampf will der Autor nichts wissen. Konkrete Erfolge könnten der Anti-MAGA-Bewegung bei ihrem Feldzug gegen den Abbau der Demokratie helfen. "Sie muss die Menschen aus Angst und Stillstand zu Hoffnung und Schwung führen", erklärt Brooks. Ihr Hauptziel müsse es sein, "die öffentliche Stimmung zu verändern, zu ändern, was die Menschen bewundernswert und was sie skandalös finden".

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