Kim Jong Un: Nordkorea-Diktator lebt im Luxus - sein Volk muss Tiger und Dachse essen

Luxus für den Diktator, Verzweiflung fürs Volk: In Nordkorea sollen Menschen aus blankem Hunger geschützte Tiere jagen und verspeisen. Eine neue Studie deckt auf, wie tief das Land im Elend steckt und wie das Regime selbst daran verdient.

Erstellt von - Uhr

Nordkorea-Diktator Kim Jong-un lässt sein Volk hungern. (Foto) Suche
Nordkorea-Diktator Kim Jong-un lässt sein Volk hungern. Bild: picture alliance/dpa/KCNA/KNS | Uncredited
  • Während Kim Jong-un im Luxus schwelgt, essen Nordkoreaner aus Hunger bedrohte Tierarten.
  • Überläufer berichten von Jagd auf Tiger, Leoparden, Bären und selbst Füchse.
  • Regime soll sogar staatliche Tierfarmen für den Schwarzmarkt betreiben.

Während Machthaber Kim Jong-un in Saus und Braus lebt, kämpft die nordkoreanische Bevölkerung mit einer dramatischen Hungerkrise. Ein erschütternder Bericht enthüllt nun das Ausmaß der Verzweiflung: Die Menschen jagen und verspeisen aus Hunger mittlerweile geschützte Tierarten wie Sibirische Tiger, Amur-Leoparden und Bären.

Die schockierenden Erkenntnisse basieren auf Aussagen von 42 mutigen Überläufern, die über die katastrophalen Zustände im abgeschotteten Land berichten. "Fast jede Säugetierart in Nordkorea, die größer als ein Igel ist, wird opportunistisch für den Verzehr oder Handel gefangen", sagt Joshua Elves-Powell von der University College London gegenüber der "Times".

Vom Tiger bis zum Dachs: Hungernde Nordkoreaner jagen wilde Tiere

Die Liste der gejagten Tiere liest sich wie ein Artenschutz-Albtraum. Neben den vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tigern und Amur-Leoparden landen auch Zobel, eine Marderart, auf den Tellern der hungernden Bevölkerung. Bären, Otter, Hirsche und der langschwänzige Goral - eine ziegenartige Kreatur - stehen ebenfalls auf dem Speiseplan der verzweifelten Bevölkerung.

Selbst kleinere Säugetiere bleiben nicht verschont: Füchse, Dachse und Wiesel dienen den ausgehungerten Menschen als Nahrungsquelle. Die Informationen stammen von ehemaligen Soldaten, Jägern, Händlern und anderen Zeugen, die dem Forscherteam ihre erschütternden Erfahrungen schilderten.

Die Wurzeln dieser verzweifelten Jagd reichen bis in die späten 1990er Jahre zurück. Damals trieb eine verheerende Hungersnot die ausgehungerte Bevölkerung erstmals in die Wälder, um dort nach essbaren Tieren zu suchen. Der Zusammenbruch des kommunistischen Verteilungssystems hatte eine Welle der Massenjagd ausgelöst.

Überraschenderweise endete diese Praxis nicht, als sich die wirtschaftliche Lage wieder etwas stabilisierte. Die Jagd auf wilde Tiere und der Handel mit ihren Körperteilen setzten sich fort - ein deutliches Zeichen dafür, wie tief die Versorgungskrise in der nordkoreanischen Gesellschaft verwurzelt ist.

Staatliche Tierfabriken für den Schwarzmarkt

Besonders perfide: Die Regierung betreibt selbst Zuchtanlagen für den lukrativen Tierhandel. Laut der Studie im Fachjournal "Biological Conservation" züchten staatliche Farmen gezielt Bären, Hirsche, Otter und Fasane, um deren Körperteile zu verkaufen. "Sogar streng geschützte Arten werden gehandelt, teilweise über die Grenze nach China", berichtet Elves-Powell. Der grenzüberschreitende Schwarzmarkt floriert trotz internationaler Artenschutzabkommen. Während die Bevölkerung aus purer Not jagt, profitiert das Regime vom organisierten Handel mit bedrohten Tierarten - ein zynisches Geschäft mit dem Hunger der eigenen Bürger.

Weitere Artikel zu Kim Jong-un finden Sie hier:

/bos/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.