Donald Trump bald weg vom Fenster?: Dieser Nachfolger soll "The Don" im MAGA-Universum beerben

Nach der bizarr inszenierten Trauerfeier für Charlie Kirk zeichnet sich in den USA ein neues Zeitalter ab, in dem Donald Trump als US-Präsident keine Zukunft haben dürfte. Wen haben die MAGA-Fanatiker als Trump-Nachfolger im Blick?

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Donald Trump mag den radikalen Evangelikalen in den USA den Weg geebnet haben, doch die religiösen MAGA-Fanatiker haben bereits einen Nachfolger für "The Don" im Visier. (Foto) Suche
Donald Trump mag den radikalen Evangelikalen in den USA den Weg geebnet haben, doch die religiösen MAGA-Fanatiker haben bereits einen Nachfolger für "The Don" im Visier. Bild: picture alliance/dpa/AP | John Locher
  • Donald Trump enthüllt MAGA-Kurs bei Charlie-Kirk-Trauerfeier
  • Christlicher Nationalismus zeichnet sich als Stützpfeiler für US-Zukunft ab
  • Düstere Aussichten für die USA: Evangelikale wollen Donald Trump mit Jesus ersetzen

Wer nach einem Todesfall eine Trauerfeier aufsucht, erwartet von der Gedenkveranstaltung ehrende Worte der Erinnerung an den Verstorbenen, getragene Musik und ein würdevolles Ambiente - bei der öffentlichen Trauerfeier für den im US-Bundesstaat Utah erschossenen rechten Aktivisten Charlie Kirk gab es stattdessen ein ausufernd inszeniertes Spektakel, das weniger den Getöteten in den Vordergrund rückte, sondern zu einer bizarren Mischung aus politischer Kampfansage und ultrareligiöser Kult-Zeremonie ausuferte und den unheilvollen Kurs erkennen ließ, den Donald Trump und seine Gefolgsleute in den USA anpeilen.

Trauerfeier für Charlie Kirk ufert aus zu hasserfüllter Kult-Zeremonie

Herzstück der von Donald Trump forcierten "Make America Great Again"-Bewegung ist der verstärkte Fokus auf vermeintlich christliche Werte, die in Gestalt der ultrakonservativen und rechtsgerichteten Evangelikalen in den Vereinigten Staaten immer stärkeren Einfluss gewinnen. Etliche der evangelikalen Strömung Angehörige in den USA vergöttern Donald Trump selbst wie einen Gesandten Gottes und vermeintlichen Erlöser und ergehen sich in antidemokratischen, rassistischen und menschenverachtenden Parolen.

Donald Trump zeigt sein wahres Gesicht und offenbart Hass für seine Widersacher

Das Attentat auf Charlie Kirk spielte den Fanatikern unverhofft in die Karten, die Trauerfeier für den Erschossenen bot die ideale Bühne für neue flammende Hassreden, wie sie beispielsweise von Stephen Miller, seines Zeichen stellvertretender Stabschef im Weißen Haus, zu vernehmen waren. Auch Donald Trump selbst stellte, nachdem Charlie Kirks Witwe Erika auf offener Bühne bekundete, dem Mörder ihres Ehemannes zu vergeben, mehr als deutlich klar, dass christliche Werte in seinem Weltbild nur hohle Phrasen sind: Für jene, die nicht seiner Meinung seien, habe er nichts als Hass und Verachtung übrig und wünsche ihnen nur Schlechtes, so der US-Präsident unverblümt. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst? Für Donald Trump ein biblisches Gebot, das sich nicht in den Präsidentenalltag übersetzen lässt.

Donald Trump ebnet Evangelikalen den Weg - doch die haben schon einen neuen Anführer im Visier

Deutlich wurde bei der aufrührerischen Trauerfeier-Farce außerdem: Donald Trump mag dem neuen politischen Zeitalter in den USA den Weg geebnet und den radikalen Evangelikalen Tür und Tor zur US-Regierung geöffnet haben, die stets auf der strikten Trennung von Politik und Religion fußte, doch die MAGA-Bewegung hat längst einen neuen Anführer anstelle von Donald Trump im Blick. In den auf die Zukunft gerichteten Redebeiträgen schimmerte durch, auf welches Ziel die USA unverhohlen zusteuern: Nicht etwa unter Donald Trump soll ein christlich-nationalistischer Staat die bisherige US-Demokratie ablösen, nein, kein Geringerer als Jesus Christus selbst soll als Gallionsfigur herhalten.

USA droht neue Spaltung wegen verschärftem Religionskurs in der Regierung

Dieser Argumentation folgt auch der Journalist David Rothkopf, der in einem Kommentar für "The Daily Beast" beschreibt, wie unübersehbar sich die US-Republikaner zuletzt einen religiösen Anstrich verpassten. Eingedenk der Tatsache, dass ein Großteil der US-Bevölkerung weder sonderlich religiös leben noch sich dem christlichen Glauben zugehörig fühlen, droht den ohnehin tief gespaltenen Vereinigten Staaten von Amerika mit der zu befürchtenden Neuausrichtung der MAGA-Bewegung neues Ungemach, wie es Rothkopf formuliert:

  • "Es lässt sich kaum leugnen, dass der Wunsch so vieler Teilnehmer der Kirk-Gedenkfeier darin besteht, die Ziele der Rechten nicht im Hinblick auf die Vorzüge ihrer Politik neu zu definieren, sondern dahingehend, dass ihre Gegner – ungeachtet ihrer Rhetorik von Toleranz und freier Meinungsäußerung – als böse oder bei den himmlischen Mächten in Ungnade gefallen gelten."
  • "Die Verwandlung von einem politisch gespaltenen Amerika in ein religiös gespaltenes Amerika ist nicht gerade ein Fortschritt. Zudem wird ein neues Gesicht dieser Bewegung, selbst wenn es das Gesicht Jesu selbst ist, sie nicht zwingend von anderen Elementen wie Rassismus oder Frauenfeindlichkeit befreien."
  • "Während sich also die Namen der Akteure und einige ihrer Rhetorik ändern mögen, wird sich das Wesen der MAGA-Bewegung nicht ändern. Auch die Aneignung der Sprache Jesu oder der Bibel wird diejenigen, die Hass oder Gier im Herzen tragen, nicht heilig machen."

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