Annalena Baerbock: Ex-Außenministerin kontert Hass mit klaren Worten
Annalena Baerbock reagiert auf ihre Kritiker, als sie über ihr neues Leben in New York sprach. Gegen die zuletzt aufgekommenen Vorwürfe kontert die Ex-Außenministerin entschieden. In einem anderen Punkt bleibt sie ebenso kämpferisch.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Annalena Baerbock spricht im Interview über ihr neues Leben in New York
- Ex-Außenministerin kontert Vorwürfen und Kritik an ihrem Video
- Baerbock offenbart, dass sie weiter für Frauenrechte kämpfen will
Die frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in New York ein neues Leben begonnen. Darüber sprach sie mit dem "Stern". Dabei ging sie auf die jüngste Kritik an ihren Videos ein und machte deutlich: Sie kämpft weiter für Frauenrechte.
Annalena Baerbock genießt neues Leben in New York
Annalena Baerbock genießt ihr neues Leben als UN-Generalversammlungspräsidentin in New York und sehnt sich nicht nach Berlin zurück. Im Gespräch mit dem "Stern" betont sie besonders die Vorteile der Anonymität in der Metropole: "In Deutschland war das gerade für die Kinder nicht immer so einfach, dass die Mutter überall erkannt wird. Hier gehe ich komplett unter, ich kann rausgehen, ohne dass jedes Mal genau geschaut wird, ob man auch wirklich stehen bleibt, wenn die Ampel plötzlich auf Rot umspringt."
Ex-Außenministerin kontert Vorwürfen nach Wahlniederlage
Noch in ihrer Heimat musste sie sich Vorwürfe gefallen lassen. Ihr wurde vorgeworfen, nach der Wahlniederlage Deutschland den Rücken gekehrt zu haben. Dagegen kontert Baerbock entschieden. "Neuwahlen sind ein Teil unserer Demokratie. Und die Mehrheit hat nun mal eine andere Regierung gewählt", erklärt sie im "Stern"-Interview. Die Konsequenz sei logisch gewesen: Weder sie noch Robert Habeck bekleiden ihre Ministerämter weiter.
Beide hätten sich die Frage gestellt, wo sie sich nach dem Regierungswechsel am sinnvollsten einbringen könnten. Ihre Entscheidung für das UN-Amt verteidigt Baerbock vehement: "Ich habe hier in New York das Amt der Präsidentin der UN-Generalversammlung in schwierigen Zeiten übernommen." Die Weltorganisation benötige dringend Reformen. Ihr internationales Engagement sei daher "alles andere als sich aus dem Staub machen", betont die Grünen-Politikerin.
Baerbocks neuer Job bei der UN
Der Wechsel an der Spitze der UN-Generalversammlung erfolgte kurzfristig. Ursprünglich sollte die deutsche Diplomatin Helga Schmid das prestigeträchtige Amt übernehmen. Baerbock erklärt die Personalie mit dem Zeitplan der deutschen Politik: "Der Wechsel kam durch die vorgezogene Neuwahl."
Die reguläre Bundestagswahl hätte zeitgleich mit dem Beginn der UN-Präsidentschaft im September stattfinden sollen. Durch die vorgezogene Neuwahl im Februar änderten sich die Umstände grundlegend. "Weil das dann anders kam, konnten wir auch ein Regierungsmitglied benennen", erläutert Baerbock die Entscheidung. So übernahm die ehemalige Außenministerin selbst die Führung der Generalversammlung. Ihre Amtszeit als Präsidentin ist auf ein Jahr begrenzt.
Annalena Baerbock kämpft weiter für Frauenrechte
Frauenrechte bleiben für Baerbock auch in ihrer neuen Position ein zentrales Anliegen. Bei den Vereinten Nationen will sie weiterhin für Gleichberechtigung kämpfen. "Wir sind hier. Wir bleiben. Wir kämpfen weiter für unsere Rechte. Und anders als noch vor 30 Jahren lassen wir uns dabei auch unsere feminine Freude, auch unsere High Heels nicht mehr nehmen", erklärt sie kämpferisch.
Baerbock verteidigt Video nach Kritik
Ein Social-Media-Clip im "Sex and the City"-Stil, der Baerbock in Jeans und High Heels beim Einsteigen in ein New Yorker Taxi zeigt, löste heftige Kritik aus. Die Politikerin verteidigt das Format gegenüber der "Bild"-Zeitung: Sie wolle gezielt jüngere Menschen ansprechen. "Junge Menschen schauen auf Social Media. Wenn man die erreichen will, dann braucht man auch Formate, um dort hinzukommen", argumentiert sie.
Zweistaatenlösung als "einziger Weg" zum Frieden
Die frühere deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich in ihrer neuen Rolle als Vorsitzende der UN-Generalversammlung für die Gründung eines "unabhängigen und existenzfähigen" palästinensischen Staates ausgesprochen. Dieser Staat müsse "Seite an Seite mit dem Staat Israel leben, in Frieden und Sicherheit mit gegenseitig anerkannten Grenzen und voller regionaler Integration", sagte Baerbock bei einer Konferenz zu einer Zweistaatenlösung für den Nahen Osten in New York.
Die Zweistaatenlösung bezeichnete sie als einzige Möglichkeit, künftigen Generationen beider Völker ein Leben in Frieden und Würde zu ermöglichen. Die Weltgemeinschaft werde konkrete Schritte zur Umsetzung entwickeln und internationale Garantien anbieten.
Ein Aufgeben komme nicht infrage: "Wenn wir aufhören, das anzuvisieren, was richtig ist, weil wir es noch nicht erreicht haben, dann wird sich das Böse durchsetzen. Das wäre das Ende dieser Institution."
Sieht Baerbock eine Zukunft bei der UN?
Ihre persönliche Zukunft nach dem einjährigen UN-Mandat lässt Baerbock offen. Den Posten der UN-Generalsekretärin strebe sie derzeit nicht an.
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bos/bua/news.de/dpa/stg
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