Wladimir Putin: Video zeigt Messer-Aufstand im Zug - sie stellen sich über das Gesetz
Wladimir Putin fürchtet den Aufstand der Tschetschenen - das behauptet zumindest ein amerikanischer Kriegs-Berichterstatter. Ein Video eines Messerangriffs soll beweisen, dass sich tschetschenische Aufständige dem Gesetz entziehen.
Von news.de-Redakteurin Ines Fedder - Uhr
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- Wladimir Putin fürchtet Aufstände: Video von Messer-Angriff sorgt für Debatte
- Wladimir Putin gewährt Tschetschenien-Führer Ramsan Kadyrow Sonderrechte
- Wladimir Putin in der Kritik: Straffreiheit für Tschetschenen als Risiko
Ein Post des amerikanischen Twitter-UsersJay in Kyiv sorgt derzeit für Aufsehen. Darauf zu sehen sind mutmaßlich tschetschenische Bürger:innen, die einen Zugführer mit einem Messer angreifen. Der Amerikaner, der seit 2022 in der Ukraine lebt und dort regelmäßig über das Kriegsgeschehen Bericht erstattet, hat seine ganz eigene Interpretation des Messer-Angriffs.
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Putins Angst vor Tschetschenien? Interpretation sorgt für Streit
"In Russland führt Putins Angst vor einem tschetschenischen Aufstand dazu, dass die Tschetschenen zunehmend über das Gesetz gestellt werden", schreibt dieser bei X und postet ein erschütterndes Video. Darauf zu sehen: Mehrere Männer, die sich im Zug gemeinsam gegen den Zugführer verbünden und ihn mit einem Messer angreifen - offenbar, weil dieser sie dazu aufgefordert habe, den Fahrpreis zu begleichen. "Am Ende fahren sie kostenlos", schreibt Kyiv bezüglich der Gewalteskalation.
Für ihn ein klarer Video-Beweis: Russland, also genauer gesagt Wladimir Putin habe Angst davor, dass sich die Tschetschenen gegen ihn wenden. Daher werde ihnen völlige Straffreiheit erlassen.
Spott und Kritik im Netz
Viele User:innen im Netz reagieren mit Spott auf den Post des pro-ukrainischen Berichterstatters. "In Amerika nennen wir so etwas ICE", kommentiert ein X-User höhnisch. Zudem löste der Post eine unangemessene Debatte über Religion und Glaubensfreiheit aus.
Tschetschenien und Putin: Ein komplexes Verhältnis
Das Verhältnis zwischen Wladimir Putin und Tschetschenien lässt sich in der Tat nicht anhand eines solchen Videos zeichnen - es ist komplex. Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow wird oft als "Putins Mann fürs Grobe" bezeichnet. Im Gegenzug erhält er weitgehende Autonomie in der Verwaltung seiner Region. Auch wenn Tschetschenien offiziell zur Russischen Föderation gehört, gilt die Region als autonome Republik.
Kadyrow als Putins Garant für Stabilität
Nach den zwei blutigen Tschetschenienkriegen setzt Putin in der Region vor allem auf Stabilität – und die garantiert Ramsan Kadyrow. Er gilt als loyaler Gefolgsmann des Kremlchefs, genießt dafür aber Sonderrechte: Von einer eigenen Miliz bis hin zu öffentlicher Kritik am Kreml, die ohne Konsequenzen bleibt. Dass Putin Aufstände in Tschetschenien fürchtet, ist durchaus plausibel – ob ein Messer-Video aus einem Zug jedoch als Beleg taugt, bleibt fraglich.
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