Markus Söder, Ricarda Lang und Co.: Zeit für Social-Media-Stopp - diese Politiker-Posts erzeugen nur Hass
Fotos und Videos, die einige deutsche Politiker wie zum Beispiel Markus Söder in den sozialen Medien teilen, haben oft wenig bis gar nichts mit ihrer Arbeit zu tun. Weil solche Posts regelmäßig Hasskommentare hervorbringen, sollten sie besser darauf verzichten. Ein Kommentar.
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling - Uhr
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- Kommentar zu den Social-Media-Auftritten von deutschen Politikern
- Markus Söder, Ricarda Lang und Annalena Baerbock sollten auf bestimmte Posts lieber verzichten
- Denn sinnfreie Bilder und Fotos rufen nur weitere Hasskommentare hervor
Viele deutsche Politikerinnen und Politiker haben in den vergangenen Jahren die sozialen Medien für sich entdeckt. Besonders aktiv ist derzeit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der sich durch zahlreiche Bilder von seinen Lieblingsmahlzeiten als "Foodblogger" einen Namen gemacht hat. Die ehemalige grüne Außenministerin Annalena Baerbock will hingegen mit witzigen VideosEinblicke hinter die Kulissen ihrer neuen Arbeit als Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York geben. Ihre daheimgebliebene Parteikollegin Ricarda Lang teilte in den vergangenen Monaten zudem häufiger Fotos aus ihrem Privatleben. Es stellt sich die Frage, was das alles soll. Denn eins haben alle Social-Media-Posts gemeinsam: Sie tragen meiner Meinung nach zur weiteren Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas bei.
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Ricarda Lang löst Hasskommentare mit harmlosem Instagram-Post aus
Die Reaktion auf Bilder und Videos, die sich kaum oder gar nicht um politische Inhalte drehen, ist nämlich immer dieselbe: Sie lösen einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien aus. Den Politikerinnen und Politikern muss eigentlich bewusst sein, dass ihnen regelmäßig blanker Hass entgegenschlägt, auch wenn sie zum Beispiel ganz harmlose Fotos von sich bei einer Hochzeits-Party teilen. So trat im Sommer Ricarda Lang ins Fettnäpfchen, weil sie sich auf Instagram mit Plastikstrohhalmen zeigte.Eine Grünen-Politikerin mit Plastikmüll in der Hand? Geht gar nicht, fanden einige Nutzer und ließen ihrer Wut freien Lauf. Ricarda Lang hätte dies wohl verhindern können, indem sie einfach auf den Instagram-Post verzichtet hätte, der keinen Mehrwert hatte.
Markus Söder sollte auf weitere Wurst-Fotos verzichten
Besonders kritisch wird es, wenn Amtsträger in wichtigen Positionen mehr durch ihre Social-Media-Auftritte als durch ihre politischen Entscheidungen auffallen. In diesem Zusammenhang muss konkret auf Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hingewiesen werden. Was bringt es dem deutschen Bürger, wenn er weiß, dass der CSU-Chef mal wieder eine gesundheitlich bedenkliche Portion Fleisch zum Abendessen verputzt hat oder aus Versehen doch mal ein grünes Blatt Salat auf seinem Teller gelandet ist? Richtig: nichts! Solche Posts rufen nur weitere Hass-Kommentare hervor. Deshalb sollten er und sein Social-Media-Team dringend die Frage klären, ob man künftig auf diese Inhalte nicht lieber verzichtet.
Politische Debatten ja, aber bitte keine sinnlosen Inhalte
Ich bin dafür, dass es weiterhin politische Debatten auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. gibt. Hate-Speech wird sich dabei auch in Zukunft leider nicht vermeiden lassen. Die Versuche der Politiker, sich durch weitgehend inhaltsleere Social-Media-Posts bei den deutschen Bürgern anzubiedern, sollten trotzdem drastisch reduziert werden. Bürgernähe können sie auch durch häufigeren direkten Kontakt mit den Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit demonstrieren, statt auf sinnfreie Fotos und Videos zu setzen. Das würde sie mir jedenfalls sympathischer machen.
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