Wladimir Putin: Kreml-Geheimdienst rekrutiert Russen-Agenten bei uns
Für ein paar hundert Euro und das Versprechen eines Abenteuers lassen sich deutsche Social-Media-Nutzer von Wladimir Putins Geheimdiensten zu Brandstiftungen und Sabotageakten anstiften. So leicht heuert der Kreml Wegwerf-Agenten bei uns an.
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
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- Wladimir Putin rekrutiert Wegwerf-Agenten bei TikTok
- So wirbt der Russen-Geheimdienst in Deutschland
- Brandsätze und Drohnenflüge: Die Spur führt zu Wladimir Putin
Seit über dreieinhalb Jahren führt Wladimir Putin, der kürzlich mit einem betrunken wirkenden Auftritt in China für Schlagzeilen sorgte, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Jetzt schlagen deutsche Sicherheitsbehörden Alarm: Russische Geheimdienste nutzen verstärkt soziale Netzwerke, um in Deutschland Spione und Saboteure anzuwerben. Schon zuletzt wurde über geplante russische Abhörmethoden in Smart-Speakern berichtet.
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Wladimir Putin rekrutiert Wegwerf-Agenten beiTikTok
Das Bundeskriminalamt, der Bundesnachrichtendienst und der Verfassungsschutz haben eine gemeinsame Kampagne gestartet, um vor diesen Rekrutierungsversuchen zu warnen. Die Initiative trägt den Namen "Kein Wegwerf-Agent werden" und richtet sich an Nutzer von Instagram, Facebook und TikTok.
- Nach Angaben der Ermittler ist vielen Betroffenen nicht bewusst, dass sie von ausländischen Nachrichtendiensten kontaktiert wurden.
- Die sogenannten Wegwerf-Agenten verfügen über keine geheimdienstliche Ausbildung und werden für verschiedene Aufträge eingesetzt.
So wirbt der Russen-Geheimdienst in Deutschland Wegwerf-Agenten an
Die Rekrutierung erfolgt laut "Bild"-Bericht gezielt über beliebte Plattformen. Russische Nachrichtendienste durchsuchen systematisch Profile und Beiträge deutscher Nutzer auf Instagram, TikTok und in Messenger-Diensten. Dabei identifizieren sie potenzielle Zielpersonen anhand ihrer Online-Aktivitäten.
- BKA-Präsident Holger Münch warnt bei "Bild": "Wegwerf-Agenten werden mit geringen Geldbeträgen und vielleicht auch mit einem Versprechen auf ein vermeintliches Abenteuer angeworben."
- Die Aufträge umfassen das Fotografieren kritischer Infrastruktur, die Beschaffung von Informationen und sogar die Durchführung von Sachbeschädigungen.
- Energieanlagen, Verkehrsknotenpunkte, Militäreinrichtungen und Rüstungsbetriebe stehen dabei besonders im Fokus der ausländischen Dienste.
Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen betont die Bedrohungslage.Die Rekrutierung über soziale Medien und Messenger-Dienste macht die Anwerbung besonders einfach:
- "Fremde Staaten bedrohen unsere Demokratie und Sicherheit durch den Einsatz von teils unbedachten und nachrichtendienstlich ungeschulten Wegwerf-Agenten, die auf schnelles Geld aus sind."
Brandsätze und Drohnenflüge: Die Spur führt zu Wladimir Putin
Das BKA bearbeitet dem Bericht zufolge derzeit mehrere Verdachtsfälle, bei denen Wegwerf-Agenten im Spiel sein könnten. Die Liste der mutmaßlichen Sabotageakte ist lang: Brandstiftungen, Sachbeschädigungen, illegale Drohnenflüge und verdächtige Foto- sowie Videoaufnahmen von sensiblen Anlagen.
Ein besonders brisanter Fall ereignete sich am Flughafen Leipzig. Im DHL-Luftfrachtzentrum explodierte ein Brandsatz - die Ermittler gehen von russischer Sabotage aus. Die Gefahr hätte noch größere Ausmaße annehmen können: Wäre das Paket während des Fluges detoniert, hätten die Folgen katastrophal sein können.
Die rechtlichen Konsequenzen für die angeworbenen Amateuragenten sind drastisch. Bei Agententätigkeiten in besonders schweren Fällen drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.
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