Wladimir Putin: Donbass-Debakel könnte den Kremlchef 2 Millionen Soldaten kosten
Fast zwei Millionen russische Soldaten könnten bei dem Versuch sterben oder verwundet werden, Wladimir Putins Forderungen auf dem Schlachtfeld durchzusetzen. Ein Festungsgürtel soll den Kremlchef stoppen.
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
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- So ist die Lage im Ukraine-Krieg aktuell
- Wladimir Putin fordert "militärische Kapitulation der Ukraine"
- Dieser Festungsgürtel soll Wladimir Putin stoppen
- Fast zwei Millionen Soldaten könnten sterben für Putins Donbass-Traum
Der russische Präsident Wladimir Putin, über dessen steifen Gang zuletzt wieder spekuliert wurde, drängt die Ukraine zu umfassenden territorialen Zugeständnissen, nachdem seine Streitkräfte militärisch nicht durchbrechen konnten. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters besteht der Kremlchef darauf, dass Kiew im Zuge möglicher Friedensgespräche auf die gesamte Donbass-Region verzichtet.
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Wladimir Putin fordert "militärische Kapitulation der Ukraine"
Die Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem russische Truppen trotz intensiver Angriffe an den ukrainischen Verteidigungslinien scheitern. Putin versucht nun offenbar, durch diplomatischen Druck das zu erreichen, was seine Armee auf dem Schlachtfeld nicht durchsetzen konnte. Neben dem Gebietsverzicht verlangt Moskau auch eine neutrale Ausrichtung der Ukraine.Die ukrainische Führung weist diese Forderungen entschieden zurück. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Bedingungen als Frage des nationalen Überlebens.
- "Es geht hier nicht nur um die Verfassung, hier geht es um die Frage des Überlebens des Landes und um die am besten geschützten Verteidigungsstellungen", erklärte er.
Experten bewerten die russischen Forderungen als gleichbedeutend mit einer militärischen Kapitulation der Ukraine.
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Ukraine-Krieg aktuell: DieserFestungsgürtel soll Wladimir Putin stoppen
Die von Selenskyj erwähnten Verteidigungsstellungen bilden den sogenannten Festungsgürtel des Donbass.
- Diese etwa 50 Kilometer lange Verteidigungslinie erstreckt sich entlang der Städte Slowjansk, Kramatorsk, Druschkiwka und Kostjantyniwka.
- Es handelt sich um stark befestigte mittlere bis große Städte, die Kiews letzte Verteidigungsposition in der Region Donezk darstellen.
- Seit der russischen Invasion 2014 hat die Ukraine erhebliche Ressourcen in diese Stellungen investiert.
- Die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) betont, dass Kiew über elf Jahre hinweg "viel Zeit, Geld und Mühe" in die Verstärkung dieser Verteidigungsanlagen gesteckt hat.
- In Slowjansk und Kramatorsk befinden sich zudem zentrale Logistikeinrichtungen der ukrainischen Streitkräfte.
- Hinter diesem Festungsgürtel liegt hauptsächlich offenes Gelände, wo russische Truppen rasch vorrücken könnten.
Ukraine-Krieg aktuell: Russische Offensiven scheitern am Widerstand
Die Geschichte zeigt die Stärke der ukrainischen Befestigungen. Pro-russische Milizen besetzten 2014 kurzzeitig die vier Städte des Festungsgürtels, wurden aber im Juli desselben Jahres von ukrainischen Kräften vertrieben. Beim Großangriff im Februar 2022 versuchte Moskau erneut, Slowjansk einzunehmen - ohne Erfolg.
Das ISW wertet dies als Beleg für den "Erfolg der langfristigen Bemühungen der Ukraine, die Städte des Festungsgürtels zu verstärken".
- Aktuell intensiviert Russland seine Angriffe auf die Verteidigungslinie. Mitte August drangen russische Truppen tief östlich von Dobropillja vor.
- Das Ziel war offenbar ein Frontdurchbruch, um von Südwesten her hinter den Festungsgürtel zu gelangen und eine teilweise Einkesselung zu erreichen.
- Ukrainische Eliteeinheiten konnten den Vorstoß jedoch zurückschlagen.
Fast zwei Millionen Soldaten könnten sterben für Putins Donbass-Traum
Britische Militärexperten haben berechnet, welchen Preis Moskau für die Eroberung des ukrainischen Festungsgürtels zahlen müsste. Das britische Verteidigungsministerium prognostiziert, dass die vollständige Einnahme der Verteidigungslinie bei aktuellem Tempo fast viereinhalb Jahre dauern würde.
- Die menschlichen Kosten wären enorm: Basierend auf den durchschnittlichen täglichen Verlusten würde Russland in diesem Zeitraum 1,93 Millionen Soldaten verlieren - tot oder verwundet.
- Seit Februar 2022 hat Moskau angeblich bereits knapp eine Million Verluste erlitten, davon ist ein Viertel gefallen oder wird vermisst.
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