Berlin: Berliner Mohrenstraße nach langem Streit umbenannt

Nach jahrelangem Streit um die Umbenennung der Straße steht der offizielle Termin. Doch kurz vorher kommt es nochmals zu einem juristischen Tauziehen. Nun aber ist die Änderung vollzogen.

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Das Berliner Reichstagsgebäude und die Spree. Aktuelle Nachrichten aus und über Berlin hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / neirfy

Nach jahrelangem Streit ist die Berliner Mohrenstraße umbenannt worden und trägt nun den Namen Anton-Wilhelm-Amo-Straße. Bei einem Festakt wurden die Straßenschilder in Berlin-Mitte symbolisch enthüllt und die Straße damit offiziell umbenannt.

Aus Sicht der Grünen ist die Umbenennung ein Ergebnis "beharrlicher demokratischer Arbeit". "Für viele Schwarze Menschen war dieser Straßenname eine tägliche Erinnerung an Ausgrenzung – jetzt setzen wir ein klares Signal für Respekt und Vielfalt", erklärte Tuba Bozkurt, Sprecherin für Antidiskriminierungspolitik der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

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Der Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, Tahir Della, zeigte sich erleichtert über die neue Namensgebung. Schwarze Menschen hätten immer deutlich gemacht, dass dieser Begriff bei ihnen rassistisch ankomme, sagte Della dem RBB-Inforadio.

Umbenennung zuletzt nochmals fraglich

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte dafür am Freitagabend den Weg frei gemacht, nachdem die Umbenennung praktisch in letzter Minute noch einmal auf der Kippe gestanden hatte.

Das Berliner Verwaltungsgericht hatte einen Tag zuvor dem Antrag eines Anwohners überraschend stattgegeben und die Umbenennung gestoppt. Der Bezirk legte dagegen erfolgreich Beschwerde bei der nächsten Instanz ein.

Gelehrter aus Westafrika

Der Bezirk und mehrere Initiativen wollten die Mohrenstraße seit Jahren umbenennen, da der Begriff "Mohr" als rassistisch gilt. Der neue Name geht auf den aus Westafrika stammenden Gelehrten Anton Wilhelm Amo zurück, der im 18. Jahrhundert hierzulande wirkte. Er gilt als erster bekannter schwarzer Philosoph und Jurist an deutschen Universitäten.

Gegner argumentierten, die Namensgebung für die Mohrenstraße vor 300 Jahren sei nicht rassistisch, sondern wertschätzend gemeint.

Erste Straßenschilder mit Amos Namen wurden bereits vor einigen Tagen angebracht. Heute - am Internationalen Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung - wurden sie nun symbolisch enthüllt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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