Donald Trump: "The Don" schürt Fassungslosigkeit mit irrwitzigem Eigenlob

Von einem US-Präsidenten erwartet die Wählerschaft Expertise in Innen- Wirtschafts- und Außenpolitik - doch Donald Trump prahlt viel lieber mit anderem Fachwissen, das dem Republikaner offenbar mehr am Herzen liegt.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Bei seinem Treffen mit Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden und Soldaten der Nationalgarde in Washington verfiel Donald Trump plötzlich in eine bizarre Lobeshymne auf sich selbst als Rasen-Fachmann. (Foto) Suche
Bei seinem Treffen mit Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden und Soldaten der Nationalgarde in Washington verfiel Donald Trump plötzlich in eine bizarre Lobeshymne auf sich selbst als Rasen-Fachmann. Bild: picture alliance/dpa/AP | Jacquelyn Martin
  • Donald Trump brüstet sich mit Fachwissen - zu Rasenflächen
  • "Weiß mehr über Gras als jeder andere!" US-Präsident verliert sich in bizarrem Selbstlob
  • So viel Zeit vertrödelt "The Don" auf dem Golfplatz statt im Weißen Haus

Wenn sich Politikerinnen oder Politiker für hohe Staatsämter zur Wahl stellen, wird meist beteuert, mit politischer Expertise das alltägliche Leben der Wählerschaft verbessern zu wollen - im Idealfall wird dann nach einer gewonnenen Wahl eben jenes Fachwissen in Sachen Wirtschafts-, Innen- oder Außenpolitik auch vorteilhaft angewendet. Wie so oft fällt jedoch Donald Trump auch in diesem Punkt aus dem Rahmen - der US-Präsident, der Ende Januar 2025 erneut ins Weiße Haus einzog und somit sieben Monate seiner zweiten Amtszeit bereits hinter sich gebracht hat, brüstet sich lieber mit Fachkenntnis zu anderen Lebensbereichen.

Auch mit diesen Eskapaden sorgte Donald Trump für Schlagzeilen:

Donald Trump blamiert sich mit Wissenslücken - doch für ein Thema ist "The Don" der Experte schlechthin

Wer Donald Trumps bisherige Entscheidungen seit dem Tag seiner Vereidigung verfolgt hat, mag es bereits ahnen: Zu Trumps Spezialgebieten zählt weder fundiertes Wissen über Prozentrechnung noch zu diplomatisch formulierten Statements in den sozialen Netzwerken, auch im Hinblick auf weitsichtige Zollpolitik sticht der Republikaner nicht als Klassenbester hervor. Doch wenn es eine Sache gibt, auf die Donald Trump richtig stolz ist, dann ist es seine Expertise zu... Grünflächen! Richtig gelesen: Der US-Präsident brüstete sich nun vor laufenden TV-Kameras damit, wie kein Zweiter ein Fachmann für Gras und Rasen zu sein.

US-Präsident will Washington schöner machen - Donald Trump geht's vor allem um Grünflächen

Seinen Lobgesang auf sich selbst und seinen vermeintlich grünen Daumen stimmte Donald Trump am 21. August in Washington, D.C. an, als er Polizisten und Soldaten auf einem Polizeigelände besuchte. Zuletzt hatte Trump die US-Nationalgarde mobilisiert, um die seiner Auffassung zufolge außer Kontrolle geratene Kriminalität in der US-Hauptstadt einzudämmen - eine Behauptung, für die Donald Trump stichhaltige Beweise schuldig blieb und dievon keiner Statistik der Polizei noch von Informationen der Staatsanwaltschaft des Hauptstadtbezirks gestützt wird.

Donald Trumps verstörende Lobeshymne auf sich selbst: "Weiß mehr über Rasen als jeder andere Mensch"

Für Donald Trump war der öffentliche Auftritt dennoch Bühne genug, um einmal mehr vor laufenden TV-Kameras namhafter Nachrichtensender seinem Redeschwall freien Lauf zu lassen. Trump feierte sich selbst dafür, Washington wieder sicherer und schöner machen zu wollen und sagte unter anderem, wie "Raw Story" berichtet:

  • "Wir werden die Parks neu gestalten. Ich kenne mich mit Rasen sehr gut aus, denn ich habe überall Golfplätze. Ich glaube, ich weiß mehr über Rasen als jeder andere Mensch auf der Welt."
  • "Alle Parks werden neuen Rasen und brandneue Sprinkleranlagen bekommen, das Beste, was man mit Geld kaufen kann. 
  • "Es wird aussehen wie der Trump National Golf Club. Wir werden brandneuen, wunderschönen Rasen haben."
  • "Wie alles andere hat auch Rasen ein Leben. Wir haben ein Leben und Rasen hat ein Leben."

Keine Lust aufs Weiße Haus: So oft hat sich Donald Trump seit seiner Wiederwahl auf dem Golfplatz herumgetrieben

Und dieses Fachwissen kommt keinesfalls von ungefähr: In den 215 Tagen, die (Stand 22. August 2025) seit seiner Vereidigung vergangen sind, hat sich Donald Trump bereits ganze 51 Tage auf dem Golfplatz herumgetrieben und seinem liebsten Hobby gefrönt, anstatt seinen politischen Aufgaben nachzugehen. Buch über die Freizeitaktivitäten des US-Präsidenten, die bislang 23,7 Prozent seiner bisherigen zweiten Amtszeit einnahmen, führt eine täglich aktualisierte Webseite namens "Did Trump Golf Today?", die kalendarisch vermerkt, wann immer sich der US-Präsident aus dem Weißen Haus schleicht und den Golfschläger schwingt.

Fassungslosigkeit bei Social Media nach Donald Trumps Gras-Prahlerei

Sonderlich beeindruckt zeigten sich Social-Media-Nutzer trotzdem nicht von Trumps selbstherrlichen Ausführungen, wie etliche Reaktionen bei X (vormals Twitter) verdeutlichen:

  • "Trump labert über den Lebenszyklus von Gras, während sich Amerikaner um ihre Arbeitsplätze, ihre Gesundheitsversorgung und die Demokratie sorgen. Er ist kein Anführer, er ist ein schlechter Late-Night-Comedy-Sketch, der einfach nicht aufhört."
  • "Und das von einem Typen, der den Rosengarten im Weißen Haus hat zubetonieren lassen!"
  • "Das hat doch mit Politik nichts mehr zu tun, das wirkt eher wie ein Talentwettbewerb im Altersheim!"
  • "Immerhin ist er in einer Sache beständig, und das ist seine unfassbare Dummheit."

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