Prognose zum Ukraine-Krieg: Wladimir Putin als "Hindernis" für Frieden - Ex-Oberst fordert riskante Militärlösung 

Bislang haben die Friedensgipfel noch nicht den Ukraine-Krieg beendet. Ein früherer Oberst der US-Armee gibt dafür Wladimir Putin die Schuld. Um Putin zum Aufhören zu bewegen, spricht sich der Militärexperte für eine riskante Lösung aus.

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Laut einem früheren Oberst der US-Armee lässt sich der Ukraine-Krieg nur durch eine militärische Aktion gegen Russland beenden. (Foto) Suche
Laut einem früheren Oberst der US-Armee lässt sich der Ukraine-Krieg nur durch eine militärische Aktion gegen Russland beenden. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Government | Mihail Metzel
  • Ex-US-Oberst sieht Wladimir Putin als Hindernis für Frieden in der Ukraine.
  • Militärexperte für riskante militärische Lösung für ein Ende des Ukraine-Kriegs.
  • Nato-Schutz für die Ukraine gefordert.

Die jüngsten Ukraine-Gipfel sollten den Weg für ein friedliches Ende im Ukraine-Krieg ebnen. Einem Ende der Kampfhandlungen hat Russland immer noch nicht zugestimmt. Vielmehr wolle sich das Land mit einem Friedensabkommen Zeit lassen, während der Westen sich optimistisch zeigte, dass der Krieg endlich zu einem Ende kommt. Doch mit Diplomatie allein wird Wladimir Putin die Waffen nicht ruhen lassen, erklärt der frühere Oberst der US-Armee, Richard Allen Williams, gegenüber "Kyiv Post". Er schlägt eine andere, womöglich heikle Lösung vor.

Ex-Oberst erklärt: Putin behindert Ende des Ukraine-Kriegs

Für Williams werden die diplomatischen Friedensbemühungen scheitern. Denn Putin werde keinem Druck ausgesetzt sein, "einen Kompromiss zu erzwingen." Putin hat sich bislang keinen Zentimeter in Richtung Frieden bewegt. Für den pensionierten Oberst ist der Kremlchef derjenige, der die Bemühungen blockiert. "Putin ist das Hindernis für den Frieden in der Ukraine", erklärt er im Interview.

Obwohl sich Staatschefs wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Sicherheitsgarantien für die Zeit nach einem Ende des Krieges aussprechen, bleibt es bislang nur bei Worten. Der ukrainische Präsident betonte zuletzt deutlich, dass sein Land diese Sicherheit benötige. "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine tragfähigen Sicherheitsgarantien", sagt Williams.

Putin verfolgt eigene Pläne: Sicherheitsgarantien nach Vorstellungen des Kremlchefs

Das zeige sich bereits darin, dass Putin einen Beitritt der Ukraine in die Nato und somit den Schutz durch das Militärbündnis ausgeschlossen habe. Außerdem soll der russische Präsident die von der Ukraine und Europa geforderten Sicherheitsgarantien in deren Form nicht akzeptieren. Vielmehr will die Regierung offenbar ein Vetorecht bekommen, um damit künftige militärische Interventionen des Westens zu blockieren. Gleichzeitig lassen Aussagen von Putin aufhorchen. Demnach will Putin die Ukraine weiterhin besiegen und das Militär zerschlagen.

Militärexperte für riskante Militär-Lösung im Ukraine-Krieg

Derzeit herrscht Stillstand. Um die Situation zu beschleunigen, spricht er sich für eine riskante militärische Strategie im Luftraum aus: "Flugverbots- und Drohnenverbotszonen" durch eine "Koalition der Willigen." Zunächst in ukrainischen Städten und späte rauf das ganze Land ausgeweitet. Somit sollen russische Flugzeuge risikolos zum Landen gezwungen werden - im besten Fall ohne Verluste. Dieser Vorschlag zielt direkt auf Russlands Luftüberlegenheit ab. Dabei geht es um nicht weniger als Frieden. Um ihn zu erreichen, müssen alle Beteiligten dieses Risiko eingehen. Zudem zielt sein Vorschlag auf Putins Forderung ab, dass Russland den Donbass und andere besetzte Gebiete weiter kontrollieren darf.

Nato-Schutz vor Putin

Seine Strategie umfasst auch die Nato und deren Wunsch, der Nato beizutreten. Um Vollmitglied zu werden, müsste es zu einem Angriff kommen. Das garantiert der Ukraine Zugang zu Artikel 5 des Militärbündnisses. "Sollte es zu einem russischen oder anderen Angriff auf die Ukraine kommen, wird diese Einschränkung aufgehoben und die Ukraine wird unverzüglich Vollmitglied." Das will Putin eigentlich verhindern.

Hintergrund: Sicherheitsgarantien gegen weitere russische Angriffe gelten als eine Grundvoraussetzung dafür, dass die Ukraine in Verhandlungen Zugeständnisse macht. Bei dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, europäischen Spitzenpolitikern und Trump am Montag war über Schutzversprechen nach dem Vorbild des Artikel 5 des Nato-Vertrages diskutiert worden. Der Artikel 5 regelt den Bündnisfall, bei dem die Nato-Staaten im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können.

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