Donald Trump fordert Rücktritt: Gouverneurin wehrt sich nach Betrugsvorwürfen gegen US-Präsidenten

Donald Trump wendet sich erneut gegen eine hohe Mitarbeiterin der US-Notenbank Fed. Nach schweren Betrugsvorwürfen fordert er den Rücktritt von Gouverneurin Lisa Cook. Doch sie lässt das nicht auf sich sitzen und wehrt sich.

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Donald Trump fordert Fed-Gouverneurin Lisa Cook zum Rücktritt auf. Sie wehrt sich. (Foto) Suche
Donald Trump fordert Fed-Gouverneurin Lisa Cook zum Rücktritt auf. Sie wehrt sich. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Carl Court
  • Donald Trump fordert Rücktritt von Fed-Gouverneurin Lisa Cook.
  • Cook wehrt sich nach Trumps Rücktrittsforderung.
  • Schwere Vorwürfe: Notenbank-Gouverneurin soll Hypothekenbetrug begangen haben.

Donald Trump hat sich gegen die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) verschworen. Nachdem er den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell beleidigt hatte, nimmt sich der 79-Jährige die Gouverneurin der Bank, Lisa Cook, vor. "Cook muss zurücktreten, jetzt !!!", fordert er auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Doch Cook lässt sich das nicht gefallen.

Trump fordert Rücktritt von Gouverneurin - Lisa Cook will sich nicht verdrängen lassen

Wie zunächst die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf einen Brief berichtete, bleibt Cook standhaft. "Ich habe nicht die Absicht, mich aufgrund einiger Fragen, die in einem Tweet aufgeworfen wurden, zum Rücktritt von meinem Amt drängen zu lassen", erklärte Cook in einer Stellungnahme. Trumps Forderung geht ein Brief von William Pulte, Direktor der Federal Housing Finance Authority, gegen den Gouverneur der US-Notenbank an Generalstaatsanwältin Pam Bondi voraus. Darin stellt er eine "strafrechtliche Anzeige", indem er Cook des Hypothekenbetrugs bezichtigt. Sie soll 2021 in Hypothekenanträgen mehrere Häuser, darunter in Michigan, angegeben haben.

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Betrugsvorwürfe gegen Cook

Diese Vorwürfe nimmt Cook ernst. "Ich beabsichtige, alle Fragen zu meiner finanziellen Vergangenheit als Mitglied der Federal Reserve ernst zu nehmen, und sammle daher genaue Informationen, um alle berechtigten Fragen zu beantworten und die Fakten darzulegen", heißt es in der von Newsweek" zitierten Stellungnahme.Bislang wurde keine Anklage erhoben.

Sie ist nicht die einzige, deren Hypotheken dem US-Justizministerium offenbar ein Dorn im Auge sind. Im Visier stehen die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James, und der demokratische Senator Adam Schiff aus Kalifornien.

Zielscheibe Fed: Trump beleidigt immer wieder Jerome Powell

Seit Monaten setzt Trump die Fed unter Druck mit dem Ziel, eine Senkung des Leitzinses zu bewirken. Vor allem der Fed-Chef Jerome Powell ist immer wieder ins Visier des Präsidenten geraten - erst am Dienstag machte er ihn abermals für die Situation in der Immobilienbranche verantwortlich. Denn solange der Leitzins wie bislang auf einem hohen Niveau verharrt, haben es US-Amerikaner deutlich schwerer, sich ein Eigenheim zu finanzieren. Trump will den Leitzins zudem senken, um die Wirtschaft anzukurbeln und der Regierung viele Milliarden beim Schuldendienst zu ersparen.

US-Präsident fordert Senkung des Leitzinses

Nach Ansicht von Ökonomen könnte eine Senkung des Leitzinses allerdings auch die Inflation anheizen - auch, weil die Folgen der Zollpolitik Trumps noch nicht absehbar sind. Powell widersetzt sich deswegen bislang den Forderungen. Auch wenn Trump es gerne anders darstellt, entscheidet über den Leitzins nicht Zentralbank-Chef Powell allein, sondern der gesamte Zentralbankrat. Der Fed-Vorstand macht den Großteil des Rates aus.

Eine Senkung des Leitzinses scheint inzwischen bei der kommenden Sitzung im September möglich. Beim vergangenen Zinsentscheid ohne Zinsänderung gab es zwei abweichende Stimmen im Zentralbankrat - das ist sehr ungewöhnlich. Ferner nominierte Trump nach dem Rücktritt der Fed-Vorständin Adriana Kugler seinen Wirtschaftsberater Stephen Miran als Übergangslösung.

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/sfx/news.de/dpa

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