Wladimir Putin: Bevölkerungskrise droht - Kremlchef laufen die Menschen weg
Eine neue Studie prognostiziert eine düstere Entwicklung für Russlands Kleinstädte. Demnach könnten hunderte Provinzstädte verschwinden. Bereits jetzt schrumpft die Bevölkerung. Wladimir Putins Krieg in der Ukraine verstärkt die Lage zusätzlich.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
Suche
- Studie deckt auf: Hunderte russische Kleinstädte könnten verschwinden
- Flucht wegen Arbeitslosigkeit
- Russlands Bevölkerung schrumpft
- Putins Ukraine-Krieg befeuert Aussterben von Provinzstädten
Eine von der russischen Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft der Provinzstädte des Landes. Wie die "Moskow Times" berichtet, warnt die Akademie RANEPA in ihrer Studie vor dem möglichen Verschwinden von 129 Kleinstädten. Insgesamt leben in diesen gefährdeten Orten 3,4 Millionen Menschen, deren Heimat vor dem Aus steht. Die Lage wird durch den russischen Angriffskrieg verschärft.
Lesen Sie auch:
- Belarus mischt sich nicht ein - Deshalb unterstützt er Putin nicht im Ukraine-Krieg
- Immer mehr Infektionen - kranke Soldaten belasten Putins Staatskasse
Studie deckt Gründe auf: Kleinstädte könnten verschwinden
Die Studie identifiziert mangelnde Beschäftigungsperspektiven als Hauptgrund für den Niedergang der Provinzstädte. Wo früher kleine und mittelgroße Firmen für Einkommen sorgten, herrscht heute wirtschaftliche Leere. Der fortschreitende Schwund dieser Betriebe nimmt den Gemeinden ihre ökonomische Basis.
Ohne Arbeitsmöglichkeiten sehen viele Bewohner keine Zukunft mehr in ihrer Heimat. Die lokalen Wirtschaftsstrukturen können den Menschen keinen Lebensunterhalt mehr bieten. Diese Abwärtsspirale aus Firmenschließungen und Wegzug verstärkt sich gegenseitig und beschleunigt den Verfall der betroffenen Städte. Besonders groß sei die Flucht im Norden des Landes. "Die Abwanderung der Bevölkerung hält an, insbesondere in nördlichen Gebieten wie der Region Irkutsk", erklärtAlexander Jakubowski, Mitglied des Bau- und Wohnungsbauausschusses der Staatsduma, gegenüber der Tageszeitung Iswestija.
Russlands Bevölkerung schrumpft
Die demografische Katastrophe ist bereits in vollem Gange. Innerhalb der vergangenen Dekade schrumpfte die Bevölkerung in den gefährdeten Kleinstädten um 314.000 Personen. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Abwanderung aus den wirtschaftlich schwachen Regionen.
Der massive Bevölkerungsschwund zeigt die Geschwindigkeit, mit der sich die Provinzstädte leeren. Jahr für Jahr verlassen Zehntausende ihre angestammten Wohnorte auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Was als schleichender Prozess begann, hat sich zu einem regelrechten Exodus entwickelt, der die Existenz ganzer Gemeinden bedroht.
Putins Ukraine-Krieg verschärft Sterben von Provinzstädten
Die militärischen Aushebungen für den Konflikt in der Ukraine treffen die ohnehin geschwächten Kleinstädte besonders hart. Gerade aus den wirtschaftlich angeschlagenen Provinzgemeinden werden verstärkt Männer für die Streitkräfte rekrutiert. Diese zusätzliche Abwanderung junger Menschen beschleunigt den demografischen Kollaps der betroffenen Orte.
Die Mobilisierungswellen entziehen den Städten weitere arbeitsfähige Einwohner und verschärfen die bereits kritische Lage. Wo schon Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit herrschten, reißen die Einberufungen zusätzliche Lücken in die schrumpfende Bevölkerung. Der Krieg wirkt damit wie ein Brandbeschleuniger für das Sterben der russischen Provinzstädte.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/news.de/stg
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.