Donald Trump: Abwarten und beten - Neues Memo sorgt für Wirbel
Ein neues Memo von US-Präsident Donald Trump sorgt für Wirbel. Bundesangestellte dürfen demnach künftig während der Arbeitszeit ihre Kollegen von ihrem Glauben überzeugen - sogar wenn der Chef dabei ist. Das steckt dahinter!
Erstellt von Ines Fedder - Uhr
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- Trump-Memo schafft neuen Rahmen für Religion am Arbeitsplatz bei Bundesbehörden
- Religiöser Druck statt Glaubensfreiheit? Trump-Kritiker sind alarmiert
- Zweifel an Durchsetzungskraft des Memos - ist das wirklich rechtskräftig?
Die Trump-Regierung hat am Montag weitreichende Regelungen für religiöse Praktiken am Arbeitsplatz von Bundesbehörden eingeführt. In einem Memo wurden neue Richtlinien veröffentlicht, die es Regierungsangestellten gestatten, während ihrer Dienstzeit zu beten und offen über ihren Glauben zu sprechen. Die Entscheidung von Donald Trump hat jedoch einen Harken - Glaubensfreiheit am Arbeitsplatz könnte einen religiösen Druck mit sich bringen. Die Hintergründe.
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Wie unter anderem der "britische Express" berichtet, gehen die neuen Bestimmungen deutlich über bisherige Regelungen hinaus. Beamte dürfen nun nicht nur ihre religiösen Überzeugungen äußern, sondern auch versuchen, Kollegen von der Richtigkeit ihrer eigenen Glaubensansichten zu überzeugen. Gleichzeitig bleibt die direkte Befürwortung einer spezifischen Religion untersagt.
Donald Trump bringt mit neuem Memo Kritiker auf den Plan: Eine Frage der Religion
Bei Verfechtern der strikten Trennung zwischen Staat und Kirche haben die Maßnahmen Trumps erhebliche Bedenken ausgelöst. Sie befürchten eine zunehmende Vermischung von religiösen Ausdrucksformen mit staatlichen Institutionen unter der zweiten Trump-Administration.
Vorgesetzte dürfen zum Beten ermutigen
Die Regelungen räumen Führungskräften in Bundesbehörden besondere Befugnisse ein. Vorgesetzte können ihre Mitarbeiter aktiv dazu ermutigen, ihren Glauben am Arbeitsplatz auszudrücken - etwa durch gemeinsame Gebete oder religiöse Gespräche.
Ein zentraler Punkt der neuen Bestimmungen betrifft die religiöse Überzeugungsarbeit unter Kollegen. Bundesangestellte dürfen während der Arbeitszeit versuchen, andere Mitarbeiter von ihren eigenen Glaubensvorstellungen zu überzeugen. Diese weitreichende Erlaubnis unterscheidet die Trump-Richtlinien von früheren Regelungen.
Die Direktiven schaffen damit einen rechtlichen Rahmen für religiöse Aktivitäten, die bisher in Regierungsbehörden stark eingeschränkt waren. Während die offene Werbung für eine bestimmte Religionsgemeinschaft weiterhin verboten bleibt, öffnen die Regelungen Tür und Tor für persönliche Missionierungsversuche am Arbeitsplatz.
"Gläubige Menschen werden nicht mehr ausgegrenzt"
Scott Kupor vom Office of Personnel Management verteidigte die neuen Regelungen mit deutlichen Worten. "Bundesangestellte sollten sich niemals zwischen ihrem Glauben und ihrer Karriere entscheiden müssen", erklärte er in einer offiziellen Stellungnahme. Die Regierung präsentiert die Maßnahmen als längst überfällige Korrektur einer vermeintlichen Benachteiligung religiöser Bundesangestellter.
Trump-Memo und deren Folgen: Warnung vor religiösem Druck durch Chefs
Scharfe Kritik kommt von Organisationen, die sich für die strikte Trennung von Religion und Staat einsetzen. Mikey Weinstein, Präsident der Military Religious Freedom Foundation, warnte eindringlich vor möglichem Missbrauch der neuen Regelungen.
"Wenn Ihr Vorgesetzter sich dazu entschließt, sich mit Ihnen zusammenzusetzen und Ihnen unmissverständlich klarzumachen, dass es ihm oder ihr wichtig ist, dass Sie diese Version des Evangeliums von Jesus Christus akzeptieren sollten, wie stehen dann Ihre Aufstiegschancen?", fragte Weinstein.
Kritiker befürchten, dass die Richtlinien religiösen Druck am Arbeitsplatz legitimieren könnten. Ein Kommentator merkte sarkastisch an: "Was kann da schon schiefgehen?" und hinterfragte, ob die Regelungen auch für fundamentalistische Muslime, Juden, Atheisten und Rastafaris gelten würden.
Ähnlichkeiten zu Clinton-Memo sorgen für Diskussionen
Die neuen Trump-Richtlinien weisen bemerkenswerte Parallelen zu einem Memorandum aus der Clinton-Ära von 1997 auf. Beide Dokumente behandeln religiöse Ausdrucksformen von Bundesangestellten in ihrer persönlichen Funktion am Regierungsarbeitsplatz.
Andrew Walker vom Southern Baptist Theological Seminary zeigte sich von den Maßnahmen unbeeindruckt. "Ich habe damit überhaupt kein Problem", erklärte der stellvertretende Dekan. Für ihn stelle die Politik lediglich eine Bestätigung der Grundprinzipien des Ersten Verfassungszusatzes dar, solange keine belästigenden Handlungen stattfänden.
Andere Beobachter hinterfragten die rechtliche Tragweite der Anordnung. Ein Kritiker wies darauf hin, dass ein Memorandum weder eine Gesetzesänderung noch eine Executive Order darstelle. Zudem würden die Rechte von Angehörigen anderer Religionen ignoriert, was grundlegende Fragen zur tatsächlichen Bedeutung der Regelungen aufwerfe.
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