Wolodymyr Selenskyj: Verliert er Soldaten an Schleuserbanden? Neuer Flucht-Trick aufgeflogen
Ukrainische Männer sollen sich mit gefälschten Lkw-Führerscheinen über Polen der Einberufung entziehen. Polnische Behörden entdeckten über 200 manipulierte Dokumente an der Grenze.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Polnische Grenzer finden 203 gefälschte ukrainische Lkw-Führerscheine
- Ausnahmeregelung für Berufskraftfahrer wird offenbar missbraucht
- Verdacht auf organisierte Schleuserbanden erhärtet sich
Polnische Grenzschützer schlagen laut "Bild" Alarm: Immer mehr Ukrainer im wehrpflichtigen Alter sollen versuchen, sich mit gefälschten Lkw-Führerscheinen über die Grenze zu retten, um so dem Kriegsdienst zu entgehen. Ein gemeinsamer Einsatz von polnischen und deutschen Beamten an der Grenze bringt nun Details ans Licht.
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Was steckt hinter dem "Lkw-Trick"?
Laut einem geheimen Bericht deutscher Sicherheitsbehörden, der "Bild" vorliegt, bedienen sich junge Ukrainer offenbar einer neuen Methode, um dem Wehrdienst zu entgehen: Sie legen bei Kontrollen gefälschte Führerscheine der Klasse C vor, also Dokumente, die sie als Berufskraftfahrer ausweisen sollen. Genau diese Berufsgruppe ist derzeit von der Einberufung ausgenommen, da sie für den Transport kriegswichtiger Güter zuständig sein könnte.
Können Lkw-Fahrer tatsächlich legal ausreisen?
Tatsächlich erlaubt die ukrainische Gesetzeslage unter Kriegsrecht Männern zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise nur mit Sondergenehmigung. Eine dieser Ausnahmen gilt für Lkw-Fahrer, die nachweislich für lizenzierte Unternehmen im Ausland arbeiten. Doch laut ukrainischer Botschaft reicht ein Führerschein allein dafür nicht aus. Notwendig seien auch eine digitale Registrierung im System "Reserv+", ein gültiger Arbeitsvertrag sowie die behördliche Erlaubnis zur Ausreise.
Woher kommen die gefälschten Führerscheine?
Der wohl deutlichste Hinweis auf organisierten Missbrauch kam am 9. April an der polnischen Grenze bei Medyka ans Licht. Dort entdeckten Beamte in einer Einkaufstasche ganze 203 ukrainische Blanko-Führerscheine, die laut forensischer Analyse bereits manipuliert worden waren. Die Klasse-C-Berechtigung war bei allen hinzugefügt worden.
Handelt es sich um organisierte Kriminalität?
Ja, sagen polnische Sicherheitsbehörden. Hinter der Masche sollen spezialisierte Schleuserbanden stecken, die gezielt junge Männer ansprechen, die der Einberufung entgehen wollen. Solche Netzwerke operieren demnach international und nutzen gezielt die Ausnahmeregelungen des ukrainischen Wehrrechts aus. Ohne intensive Ermittlungsarbeit seien solche Fälle kaum aufzudecken, so ein Sprecher des polnischen Grenzschutzes.
Wie viele Männer fliehen wirklich?
Genaue Zahlen zur Dimension dieser illegalen Ausreisen gibt es nicht. Fakt ist aber: Allein im Jahr 2024 verhinderten polnische Beamte die Einreise von 498 ukrainischen Männern im wehrpflichtigen Alter. Im ersten Halbjahr 2025 kamen bereits 118 weitere Fälle hinzu. Die ukrainische Botschaft betont dennoch, dass es sich bei der sogenannten Fluchtbewegung um kein Massenphänomen handle. Die Mehrheit reise legal mit Genehmigung.
Ist der "Lkw-Trick" ein Sicherheitsrisiko?
Mit Blick auf die wachsende Zahl gefälschter Dokumente, mutmaßlich professionell organisiert und über Grenzen hinweg vertrieben, lässt sich sagen, dass es ein Sicherheitsrisiko werden könnte. Während die Ukraine betont, ihre Grenzen zu schützen, und Fälschungen bestreitet, zeigen die Funde an der polnischen Grenze eine andere Realität. Es scheint: Der Krieg lässt nicht nur an der Front, sondern auch an Europas Grenzen tiefe Spuren zurück.
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