Kim Jong-un: Nach Russen-Besuch: Nordkorea-Kim macht plötzlich doch wieder dicht
Nordkoreas Luxus-Resort Wonsan-Kalma hat nur wenige Wochen nach der pompösen Eröffnung durch Kim Jong-un seine Pforten für ausländische Touristen wieder geschlossen. Dabei war Sergej Lawrow dort erst zu Gast. Wurde der Putin-Vertraute verschaukelt?
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
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- Kim Jong-un macht Rückzieher nach "größtem Erfolg dieses Jahres"
- Kim Jong-un: Hat er Putin-Kumpel Lawrow verschaukelt?
- Keiner will Urlaub bei Kim Jong-un machen
Das ging aber reichlich schnell, selbst für Pjöngjang-Verhältnisse.Nur wenige Wochen nach der medienwirksamen Eröffnung durch Kim Jong-un hat Nordkorea sein nagelneues Luxus-Resort Wonsan-Kalma für ausländische Touristen geschlossen. Dabei hatte der Nordkorea-Machthaber doch solchen Spaß am Beckenrand und ging glatt als Ersatz-Bademeister durch.
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Kim Jong-un macht Rückzieher nach "größtem Erfolg dieses Jahres"
Die staatlich betriebene Website "DPR Korea Tour" veröffentlichte eine knappe Mitteilung, dass das am Japanischen Meer gelegene Mega-Resort "vorübergehend keine ausländischen Touristen" mehr aufnehme. Weder die Gründe für die plötzliche Schließung noch die Dauer der Maßnahme wurden bekannt gegeben. Der nordkoreanische Machthaber hatte den neuen Küsten-Komplex bei der Eröffnung noch als "einen der größten Erfolge dieses Jahres" gepriesen. Die abrupte Kehrtwende wirft Fragen über die tatsächliche Funktionsfähigkeit des ambitionierten Tourismusprojekts auf.
Kim Jong-un: Hat er Putin-Kumpel Lawrow verschaukelt?
Die Anlage hat nach Staatsangaben ein Fassungsvermögen von fast 20.000 Gästen. In den ersten Tagen nach der Eröffnung waren ausschließlich nordkoreanische Besucher zugelassen. Erst vergangene Woche reiste eine kleine russische Touristengruppe an, darunter auch Außenminister Sergej Lawrow. Der russische Chefdiplomat absolvierte einen Spaziergang mit Kim Jong-un durch das Gelände und kündigte an, dass russische Touristen "immer stärkeres Interesse haben werden, hierherzukommen".
- Doch ein russischer Reporter aus Lawrows Gefolge äußerte sich laut "Bild" skeptisch: Viele der angeblichen Touristen im Resort seien wohl nur von den nordkoreanischen Behörden mobilisiert worden.
- Die Skepsis der russischen Besucher ging noch weiter: Ein Journalist aus Lawrows Delegation berichtete, dass viele der präsentierten Touristen offenbar nur Statisten waren - ein inszeniertes Schauspiel für die ausländischen Gäste.
Hat Kim Jong-un Putin-Kumpel Lawrow etwa verschaukelt?
Keiner will Urlaub bei Kim Jong-un machen
Lee Sangkeun vom Institute for National Security Strategy in Seoul vermutet handfeste Probleme hinter der Schließung. Russische Gäste könnten das Resort als zu abgelegen oder zu teuer empfinden. Diese Beobachtung deutet darauf hin, dass das Resort möglicherweise Schwierigkeiten hat, echte Besucher anzuziehen. Die Kosten für einen Aufenthalt im Wonsan-Kalma-Resort sind beträchtlich.
- Laut dem russischen Medium "Fontanka" bietet der autorisierte Veranstalter "Wostok Intour" eine siebentägige Strandtour für umgerechnet etwa 1.585 Euro pro Person an. Der Betrag setzt sich aus 35.000 Rubel und 1.400 US-Dollar zusammen.
- Besonders auffällig sind die Zahlungsmodalitäten: Während der Rubelanteil per Überweisung beglichen werden kann, muss der Dollaranteil ausschließlich in bar und nur im Moskauer Büro des Veranstalters bezahlt werden.
- Zudem werden nur "neue" Dollarscheine akzeptiert. Für Einzelbelegung fallen zusätzliche 450 Dollar an, Zimmer-Upgrades kosten zwischen 520 und 850 Dollar pro Person.
- Trotz der hohen Kosten verbringen Touristen nur vier der sieben Tage am Strand. Das Programm umfasst Pflichtbesuche von Propaganda-Stätten in Pjöngjang und Umgebung.
Experten gehen laut "Bild" davon aus, dass Kim Jong-un das Resort trotz der aktuellen Probleme bald wieder für ausländische Gäste öffnen könnte, um die Investitionskosten zu decken.
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