Gaza-Krieg: Palästinenser: Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren

Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass Palästinenser an Verteilstellen für Hilfsgüter durch israelischen Beschuss getötet werden. Im Süden und im Zentrum Gazas soll es wieder Opfer gegeben haben.

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In der Nähe zweier Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben. Mindestens 44 Menschen seien ums Leben gekommen, teilten medizinische Behörden im Gazastreifen mit.

Nördlich der Stadt Rafah im Süden des Gebiets seien 25 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf Wartende eröffnet hätten, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

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Das Al-Awda-Krankenhaus in Nuseirat teilte mit, nach einem ähnlichen Vorfall im Zentrum des Küstenstreifens seien 19 Leichen und mehr als 100 Verletzte in die Klinik gebracht worden. Die Menschen warteten den Angaben zufolge auf humanitäre Hilfe. Es habe sich um unbewaffnete Zivilisten gehandelt. Augenzeugen berichteten von einem israelischen Luftangriff auf die wartende Menschenmenge. Von der israelischen Armee gab es auch zu diesem Bericht zunächst keine Stellungnahme.

UN: Hunderte Todesfälle verifiziert

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, seit der Einführung eines neuen Hilfsmechanismus im Mai seien mehr als 500 Palästinenser, die auf Hilfsgüter gewartet hätten, getötet worden. Die UN hatten zuvor von mindestens 410 Toten durch israelische Bombardierungen und Beschuss in der Gegend der Verteilzentren gesprochen. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf habe die Todesfälle praktisch alle selbst verifiziert, sagte ein Sprecher. Möglich sei, dass zusätzlich auch bewaffnete Gruppen im Umfeld der Nahrungsmittelverteilstellen schössen.

Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hatte ihren Einsatz im Gazastreifen im vergangenen Monat nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung von Hilfsgütern durch GHF soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen sein. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz der umstrittenen Stiftung verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.

Im gesamten Gazastreifen wurden seit Dienstagmorgen laut Wafa insgesamt 70 Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Auch diese Zahl ließ sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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