Donald Trump: Trump verstört mit Presseshow - "Es war seltsam"

Bei einem Pressetermin mit Spielern von Juventus Turin sorgte Trump für verstörende Szenen. Statt über Fußball ging es unter anderem um den Krieg zwischen Israel und dem Iran. Für einen Profi-Kicker ein seltsames Erlebnis.

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Donald Trump sprach vor Spielern von Juventus Turin über den Nahost-Konflikt. (Foto) Suche
Donald Trump sprach vor Spielern von Juventus Turin über den Nahost-Konflikt. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Suzanne Plunkett
  • Donald Trumps bizarre Presseshow mit Juventus-Spielern im Hintergrund
  • US-Präsident verstört mit Kreisgerede und Transphobie
  • Juve-Kicker Weah äußert sich über seltsames Aufeinandertreffen mit Trump

Fußballer von Juventus Turin erlebten im Oval Office einen kuriosen PR-Termin. Eigentlich sollte es in Anwesenheit der Italiener und FIFA-Präsident Gianni Infantino um die laufende Club-WM in den USA gehen. Doch statt über die Spiele zu sprechen, redete der US-Präsident über denKrieg zwischen Israel und dem Iran sowie der Rolle der Vereinigten Staaten - mit den Juve-Profis in seinem Rücken.

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Donald Trumps kurioser Pressetermin mit Juventus Turin

Angesichts der derzeitigen Lage ging es bei dem Treffen nur um Politik. Die anwesenden Journalisten stellten fast nur Fragen über den Nahost-Konflikt. Einige der Profis schienen vom Ablauf etwas irritiert. Der US-Nationalspieler und Ex-Schalker Weston McKennie starrte etwa die meiste Zeit geradeaus. Der Präsident kam über einen Umweg auch auf Transgender-Athleten im Sport zu sprechen: "Könnte eine Frau in eurem Team spielen, Jungs?" McKennie und Landsmann Timothy Weah ließen das unbeantwortet und schauten sich etwas ratlos an.

Juventus-Manager Damien Comolli sagte schließlich: "Wir haben eine sehr gute Frauenmannschaft." Woraufhin Trump antwortete: "Aber sie sollten mit Frauen spielen." Comolli ließ das unkommentiert.

Hintergrund: Trump will Transmenschen per Dekret von der Teilnahme am Frauensport ausschließen. Generell wurden in vielen US-Bundesstaaten zuletzt Gesetze verabschiedet, die die Rechte von Transmenschen einschränken. Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Trumps PR-Termin mit Juventus Turin entsetzt

Die Öffentlichkeit reagierte fassungslos auf das Treffen. Trumps Äußerungen empörten, aber auch Juventus musste Kritik einstecken:

  • "Trump fragt die Juventus-Spieler, die hinter ihm stehen, ob Frauen in ihr Team kommen könnten, und versucht, sie zu ködern, damit sie seine Transphobie unterstützen", schreibt Journalist Aaron Rupar auf X.
  • "Was zum Teufel machen die Juventus-Spieler dort mit Trump? Was ist das für ein seltsamer Zeitplan", fragt sich ein Nutzer.
  • "Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, Juve mit Trump zusammenzubringen, samt Kriegskundgebung und transphoben Witzen, hat die verstörende globale Wirkung dieser Bilder unterschätzt. Ein durchschlagendes Autogramm, das Italiens berühmtesten Verein mit einem Unbekannten 'verbindet'. Trump ist nicht der Papst", regt sich ein User auf.
  • "Trump spricht über den Iran. Er lobt Israel. Und die gesamte Mannschaft von Juventus steht einfach hinter ihm. Was für eine schlechte, beschämende Entscheidung des Vereins", ärgert sich eine Userin.

Weah äußert sich nach dem Trump-Treffen: "Ich war ehrlich gesagt überrascht"

Für die Spieler war der Moment offenbar auch komisch. "Es war seltsam", sagte Weah nach dem Spiel gegen Al-Ainzu Reportern über den Besuch im Oval Office. "Ich war ehrlich gesagt überrascht, als er anfing, über Politik zu reden, über den Iran und alles andere. Ich wollte eigentlich nur Fußball spielen [...] Sie haben uns einfach gesagt, dass wir gehen müssen, und ich hatte keine andere Wahl. Ich denke, es war eine coole Erfahrung, das erste Mal im Weißen Haus zu sein, ist natürlich immer wunderbar. Aber ich bin nicht der Typ für Politik, also war es nicht so aufregend."

Juventus-Spieler McKennie kritisiert Trump öffentlich

Kritik an Trump blieb aus. Doch Team-Kollege McKennie machte bereits 2020 deutlich, dass er Donald Trump der Richtige für den Job als Staatsoberhaupt der USA ist. "Ich denke nicht, dass Trump der Richtige für den Job des Präsidenten ist", sagte er 2020 gegenüber "Sport Bild". Er stehe zu seiner Aussage. Ich glaube, dass er nicht versteht, welche Verantwortung er gegenüber dem gesamten Land hat. In meinen Augen kann man ihn als rassistisch bezeichnen."

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/bua/news.de/dpa

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