Papst-Wahl: Experte erwartet keine "Konterrevolution" im Vatikan
Wer wird der nächste Papst – und welchem Lager gehört er an? Vor dem Konklave gibt es viele Spekulationen. Ein Kirchenhistoriker sieht keine Anzeichen für einen Triumph der konservativen Hardliner.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Der Kirchenhistoriker Jörg Ernesti hält die Wahl eines konservativen Hardliners zum nächsten Papst für sehr unwahrscheinlich. Das sagte der Professor für Kirchengeschichte an der Universität Augsburg der Wochenzeitung "Die Zeit". "Ich sehe keine Anzeichen für eine Konterrevolution."
Von den 135 wahlberechtigten Kardinälen seien 108 vom verstorbenen Papst Franziskus ernannt worden. "Und natürlich ist ein Kardinal immer dem Papst verpflichtet, der ihn erhoben hat." Franziskus habe zudem viele unerwartete Kandidaten zu Kardinälen ernannt, "die sich ihm und seiner Linie noch mehr verpflichtet fühlen werden", betonte Ernesti. Seit 1800 habe kein Papst ein Konklave vorab so stark geprägt.
Keine Machtkämpfe wie in Film "Konklave"
Franziskus habe es geschickt verstanden, Vertrauensleute im Vatikan in Stellung zu bringen und mögliche Opponenten an den Rand zu stellen. "Wenn es Leute gibt, die nicht mit ihm einverstanden waren, werden sie sich kaum zu einer kompakten, schlagkräftigen Gruppe formieren können", sagte der Kirchenhistoriker.
"Vielleicht würde man gern hören, dass es zu Machtkämpfen kommt – gerade auch nach dem Hollywoodfilm "Konklave". Aber diese Annahme ist haltlos, es gibt keine Anhaltspunkte dafür."
Nach ereignisreichen und herausfordernden Pontifikaten – und dazu zähle Franziskus' – gebe es in der Papstgeschichte die Tendenz, einen Papst zu wählen, der das Begonnene abarbeite. Daher werde oft ein Übergangspapst gewählt, um mit dem Vorherigen nicht zu brechen und sich neu sortieren zu können. "Auch jetzt spricht einiges für ein Übergangspontifikat und dafür, dass ein enger Mitarbeiter von Franziskus sein Nachfolger wird", sagte Ernesti.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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