
Ein schlichtes Grab ohne besondere Verzierungen in der Erde und mit der einzigen Inschrift "Franciscus": So soll die letzte Ruhestätte des verstorbenen Papstes Franziskus sein. Dafür hat er sich die Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms unweit des Hauptbahnhofs Termini ausgesucht. Die Kirche mit einer von ihm verehrten Marienikone galt als seine Lieblingskirche - insgesamt 126 Mal besuchte er die Basilika zu Lebzeiten.
Die Wahl für Santa Maria Maggiore als Ende seiner "letzten irdischen Reise" ist in vielerlei Hinsicht besonders. Als erster Papst seit mehr als 120 Jahren wird Franziskus nicht im Petersdom in den vatikanischen Grotten begraben. Nur sieben seiner Vorgänger liegen in der Santa Maria Maggiore, zuletzt wurde Clemens IX. dort beigesetzt – er starb im Jahr 1669.
Die Überraschung war entsprechend groß, als Franziskus in einem Fernsehinterview vor wenigen Jahren erwähnte, wo er begraben werden will.
Franziskus haderte oft mit dem großen Machtapparat der römischen Kurie. Er brauchte lange Zeit, um sich damit zu arrangieren. Auch den päpstlichen Prunk lehnte er ab, verzichtete etwa auf die Dienstwohnung im Apostolischen Palast. Und im Tode wollte sich Papst Franziskus also auch von seinen Vorgängern unterscheiden und etwa fünf Kilometer Luftlinie entfernt von den meisten sein.
Mitten im Zentrum, außerhalb der Vatikanmauern
Die Basilika an sich - als eine der vier Papst-Basiliken in Rom mit barockem Pomp ausgestattet - spiegelt zwar den päpstlichen Prunk wider, doch die Gegend rund um die Kirche nicht. Sie liegt einerseits mitten im von Touristen überfüllten Zentrum der italienischen Hauptstadt nah am noch überfüllteren Hauptbahnhof, andererseits auch in einem ziemlich migrantisch geprägten Viertel. Franziskus erinnerte immer wieder an das Schicksal von Migranten.
In Santa Maria Maggiore laufen die Vorbereitungen für die Beisetzung am Samstag indes auf Hochtouren. Franziskus verfügte in seinem Testament genau, wo sich sein Grab befinden soll: In einer Nische im linken Seitenschiff, nah an der Marienikone Salus Populi Romani. Die Nische ist derzeit mit Spanplatten abgesperrt, Besucher dürfen jedoch noch an ihr vorbeigehen.
Am Samstag wird Franziskus dann dort seine letzte Ruhe finden. Zunächst steht auf dem Petersplatz die große Trauermesse mit zahlreichen Staatsgästen aus aller Welt an. Danach wird der Sarg nach Santa Maria Maggiore überführt. Die Basilika dürfte in der Folgezeit zu einem weiteren besonderen Pilgerort für Franziskus-Anhänger werden - weit weg von seinen Vorgängern Johannes Paul II. (1920-2005) und Benedikt XVI. (1927-2022), die beide im Petersdom liegen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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